Das Motiv klingt unglaublich: In einem Mannheimer Krankenhaus soll eine 72-Jährige einer Mitpatientin den Sauerstoff abgedreht haben. Und das nur, weil sie das Geräusch des Gerätes als störend empfand.
Wie die Polizei und Staatsanwaltschaft der Stadt Mannheim mitteilten, waren die beiden Frauen in der Klinik in einem gemeinsamen Zimmer untergebracht. Bereits am Dienstagabend, den 29. November, soll es dann zu der Wahnsinnstat gekommen sein. Die Rentnerin ging demnach zunächst gegen 20 Uhr zum Bett der 79-Jährigen und schaltete den Hauptschalter des Sauerstoffgeräts aus, obwohl die Seniorin auf die maschinelle Sauerstoffversorgung angewiesen war. Angeblich fühlte sich die Frau durch die Geräusche, die das Gerät machte, gestört.
"Obwohl die Tatverdächtige durch das Krankenhauspersonal darauf hingewiesen wurde, dass es sich bei der Sauerstoffzufuhr um eine lebensnotwendige Maßnahme handelte, soll sie das Gerät gegen 21 Uhr erneut abgestellt haben", heißt es in der Pressemitteilung.
Staatsanwaltschaft Mannheim beantragte Haftbefehl
Die 79-Jährige habe daraufhin reanimiert werden müssen. Mittlerweile ist die Frau außer Lebensgefahr, muss jedoch weiterhin intensivmedizinisch behandelt werden.
Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat nach dem Vorfall beim Amtsgericht Mannheim Haftbefehl gegen die 72-Jährige erwirkt. Gleich am nächsten Tag wurde sie einem Haft- und Ermittlungsrichter des Amtsgerichts vorgeführt. Dieser setzte den Haftbefehl antragsgemäß in Vollzug. Im Anschluss kam die 72-Jährige wegen versuchten Totschlags in Untersuchungshaft. "Das ist auch für uns nicht alltäglich", sagte eine Polizeisprecherin über den Vorfall. Ob die beiden Frauen sich kannten, war zunächst unklar.

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Quellen: Polizei Mannheim