Die Familie der entführten norwegischen Millionärsfrau Anne-Elisabeth Falkevik Hagen hat eine neue Nachricht von den mutmaßlichen Kidnappern erhalten. Zwei Tage nachdem sich der Anwalt der Familie, Svein Holden, am Montag vergangener Woche im Fernsehen an die Kidnapper gewandt hatte, hätten sich diejenigen, die laut eigenen Angaben die 68-Jährige in ihrer Gewalt haben, bei den Angehörigen gemeldet, teilte Holden jetzt auf einer Pressekonferenz mit.
Die mutmaßlichen Kidnapper hätten allerdings keine Beweise dafür geliefert, dass Frau Falkevik Hagen am Leben sei, sagte Holden. Trotzdem werde die Botschaft als Zeichen gewertet, dass sie lebe. Kommuniziert worden sei über eine digitale Plattform, der Kontakt sei dadurch sehr eingeschränkt gewesen. Die Familie wünsche sich einen anderen - und besseren - Kommunikationsweg.
Falkevik Hagen verschwand Ende Oktober
Bereits am Montag vergangener Woche hatte Holden in einer Sendung des Fernsehkanals TV2 erklärt: "Wir möchten auf eine andere und bessere Weise in Kontakt kommen als bisher." Bislang habe die Familie mehrere Nachrichten über eine digitale Plattform erhalten, die sich nicht für die Kommunikation eigne.
Anne-Elisabeth Falkevik Hagen gilt seit dem 31. Oktober als verschwunden. Die Polizei ging von Anfang an von einer Entführung aus, trat mit ihren Informationen dazu aber erst am 9. Januar an die Öffentlichkeit. Seitdem sind Hunderte Tipps bei den Ermittlern eingegangen. Der Polizei zufolge gab es eine Lösegeldforderung in einer Kryptowährung, die nicht zurückverfolgt werden kann. Medienberichten zufolge sollen die Entführer umgerechnet neun Millionen Euro verlangt haben.
Bislang kein vergleichbarer Fall in Norwegen
Der Ehemann von Anne-Elisabeth Falkevik Hagen, der Investor Tom Hagen, zählt zu den 200 reichsten Menschen Norwegens. Sein Vermögen hat er Medienberichten zufolge mit Stromverkauf und Immobilien gemacht. Es wird auf 1,7 Milliarden Kronen (rund 175 Millionen Euro) geschätzt.
Der Fall wird in Norwegen als einmalig betrachtet. Es sind bislang keine anderen Entführungsfälle in dem skandinavischen Land bekannt, bei denen Lösegeld in Kryptowährung gefordert wurde. International gab es solche Fälle dagegen schon häufiger.