Das ist nicht zum Nachahmen empfohlen: Ein junger Mann wollte ohne gültiges Ticket mit dem Zug von Sylt aufs Festland fahren. Weil der Schwarzfahrer erwischt wurde, ging er zu Fuß weiter - und rief damit die Bundespolizei auf den Plan.
Lokführer hätten am Montagabend auf der Bahnstrecke von Westerland nach Hamburg eine Person in den Gleisen gesehen und Alarm geschlagen, teilte die Bundespolizeiinspektion Flensburg mit. Daraufhin sei ein "Langsamfahrbefehl" für den betroffenen Streckenabschnitt erteilt und eine Streife losgeschickt worden. Im Bereich der Ortschaft Klanxbüll, kurz hinter dem Hindenburgdamm, der Sylt mit dem Festland verbindet, hätten die Beamten einen Mann entdeckt, der zwischen den Schienen gelaufen sei. Ein Autozug habe deshalb ein Warnsignal geben müssen. Die Bundespolizisten hätten den Mann schließlich aus dem Gefahrenbereich geholt.
Bulgare wollte von Sylt nach Niebüll
Der 24 Jahre alte Bulgare erzählte den Polizisten demnach, dass er von Westerland nach Niebüll fahren wollte. Er habe jedoch keine Fahrkarte bei sich gehabt und sei daraufhin von den Kontrolleuren aufgefordert worden, den Zug in Klanxbüll zu verlassen. Wegen seiner fehlenden Ortskenntnis sei er einfach auf den Gleisen weiter gelaufen, um sich daran zu orientieren.
Er war sich offensichtlich der Lebensgefahr nicht bewusst, erklärte die Polizei. Nun müsse sich der Schwarzfahrer nicht nur wegen Erschleichens von Leistungen, sondern auch wegen unbefugten Betretens von Bahnanlagen verantworten.
Der Bahnverkehr zwischen Hamburg und Sylt wird seit Tagen durch Zugausfälle, Verspätungen und zusätzliche Umsteigestationen aufgrund von defekten Gleisabschnitten beeinträchtigt. Schleswig-Holsteins Minister für Wirtschaft, Verkehr und Tourismus, Bernd Buchholz (FDP), klagte bereits, die Anbindung der Insel werde "immer häufiger als Zumutung und als Hindernis für einen Aufenthalt auf Sylt empfunden".
