Video "Es geht um Hoffnung und um Menschlichkeit"

Video: "Es geht um Hoffnung und um Menschlichkeit"
Ein zaghaftes Lächeln, sie sind vorerst in Sicherheit. Medientermin am Samstag auf der US-Airbase in Ramstein. Es sieht voll aus, die Ankömmlinge werden hier medizinisch untersucht und versorgt und durchlaufen eine Quarantänefrist, deswegen die Gitter. Die meisten von ihnen sind wohl zunächst eines: froh, den brutalen Wirren in ihrer Heimat entkommen zu sein. So wie der 23-jährige Rafi aus Kabul, der, umgeben von US-Soldaten, auf den Aspekt der möglichen Weiterreise über den Atlantik verweist. "Diejenigen, die in die USA konnten, haben Glück. Ihre Zukunft ist ihnen sicher. Sie können alles tun. Das können wir in Afghanistan nicht, keiner kann das dort." Tausende Afghanen hausen hier derzeit in Zelten. Nach dem Zwischenstopp sollen sie weiterfliegen in die USA - oder an andere Orte, wie Elisabeth Horst vom US-Außenministerium präzisiert. "Für die Leute, die hier aus den Flugzeugen gestiegen sind und die nicht in die Vereinigten Staaten möchten, bemühen wir uns, dass sie als sogenannte Drittstaatsangehörige, die in andere Länder wollen - sei es Uganda oder Großbritannien - oder wenn sie eine Zugehörigkeit irgendwo in Europa haben, dass wir sie in Kontakt mit ihrem konsularischen Dienst bringen, um sie weiterzuleiten." Und General Josh Olson gibt eine grundlegende Devise aus: "Es geht um Hoffnung und um Menschlichkeit." Eine menschlich anrührende Randnotiz dokumentieren diese, von Turkish Airlines herausgegebenen Aufnahmen. Der Fluggesellschaft zufolge gebar eine afghanische Frau während eines Evakuierungsfluges gen Großbritannien am frühen Samstagmorgen ein kleines Mädchen. Unterstützt von der Crew erblickte Havva in 10.000 Metern Höhe das Licht der Welt. Mutter und Kind gehe es den Umständen entsprechend gut, hieß es. Unterdessen haben die USA in der Nacht nach Angaben aus Diplomatenkreisen knapp 150 weitere Menschen mit Deutschlandbezug vom Flughafen Kabul ausgeflogen, darunter frühere Ortskräfte und Mitarbeiter einer Firma in Deutschland. Bundesaußenminister Heiko Maas will auf einer Reise in den kommenden Tagen in den Nachbarstaaten Afghanistans für die Aufnahme afghanischer Flüchtlinge werben, die nach Deutschland weiterreisen wollen. Die Bundesregierung werde sich auch nach dem Ende der Luftbrücke aus dem Flughafen Kabul um Deutsche, afghanische Ortskräfte und schutzbedürftige Menschen kümmern, sagte Maas am Sonntag vor dem Abflug.
Auf der US-Airbase in Ramstein harren Tausende Afghanen ihres Schicksals - und sind froh, ihrer Heimat entflohen zu sein.

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