In Spanien sind die Bürger am Sonntag zum vierten Mal binnen vier Jahren aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Der seit Juni 2018 amtierende sozialistische Ministerpräsident Pedro Sanchez hat die Neuwahl ausgerufen, nachdem der Urnengang vom April keine Bewegung in die erstarrten Fronten zwischen den Parteien gebracht hatte. In Umfragen zeichnet sich erneut keine Rückkehr zu stabilen politischen Verhältnissen ab. Die Sozialisten dürften demnach zwar als stärkste Kraft aus der Wahl hervorgehen, die absolute Mehrheit im 350 Mandate umfassenden Abgeordnetenhaus jedoch klar verfehlen. Eine große Koalition nach deutschem Vorbild mit der wieder erstarkten konservativen Volkspartei (PP) hat Sanchez ausgeschlossen. Die jüngsten gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Separatisten in der Region Katalonien dürften den Umfragen zufolge den rechten Parteien in die Hände spielen - insbesondere der am rechten Rand angesiedelten Vox. Die Unterstützung für die Sozialisten schwindet hingegen seit Beginn der Unruhen. Ein Großaufgebot an staatlichen Sicherheitskräften soll dafür sorgen, dass Unabhängigkeitsbefürworter die Wahl in der Region nicht stören.
Video: Wahlmarathon in Spanien geht in vierte Runde
Ein Großaufgebot an staatlichen Sicherheitskräften soll dafür sorgen, dass die Wahl in der Region Katalonien nicht von Unabhängigkeitsbefürwortern gestört wird.
