Diskussion um Cannabis-Politik Warum ein Jugendrichter für die Legalisierung ist

Cannabis als schmerzlinderndes Medikament für Schwerkranke – ein hochemotional diskutiertes Thema – das der Deutsche Hanfverband jetzt in einem seiner neuen Werbespots für die Legalisierung von Cannabis aufgreift.
Erstmals in der Geschichte Deutschlands werden PR-Spots als Anregung für eine neue Cannabis-Politik geschaltet. Georg Wurth will mit seiner Medienkampagne über 1 Million Leute erreichen. Dafür investierte sein Verband 450.000 Euro. Georg Wurth: „Ich hoffe mit den Spots hier und da wirklich Leute zum Nachdenken zu bringen, dass Sie überlegen, macht die Kriminalisierung von Konsumenten wirklich Sinn?“
Das Thema spaltet – nicht nur Politik und Bevölkerung. Sämtliche vom Hanfverband angefragte TV-Sender lehnten die Ausstrahlung der Spots ab, verwiesen auf den Rundfunkstaatsvertrag mit der Begründung, sie seien zu politisch.
Jugendrichter Andreas Müller – in der Boulevardpresse wegen seiner konsequenten Urteile gern Deutschland härtester Richter genannt hat eine klare Haltung: „Wenn wir Cannabis entkriminalisieren würden, würden wir nämlich die Ressourcen der Polizei da hinpacken können, wo sie hingehören – nämlich zur Vermeidung von wirklich Kriminellen.“
Dass die Inhalte der Werbespots überzogen und übertrieben seien, lehnt Georg Wurth ab. „Das ist Realität, was wir in den Spots darstellen.“
Aufmerksamkeit auf das Thema generieren die Clips in jedem Fall.
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Soll Cannabis am Kiosk zu kaufen sein wie Alkohol und Tabak? Jugendrichter Andreas Müller sieht darin klare Vorteile und unterstützt den Deutschen Hanfverband bei seiner Legalisierungskampagne.
Von Anna-Beeke Gretemeier

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