Die Meldungen im Kurz-Überblick:
- Rennen um Amt des Premiers: Hunt wird Johnson-Herausforderer (19.16 Uhr)
- Künstliche Ernährung von Koma-Patient Lambert könnte doch bald enden (15.33 Uhr)
- Lebenslange Haft für Schlepper wegen toter Flüchtlinge im Kühllaster (10.48 Uhr)
- Gabriel spricht sich für Merkel als EU-Kommissionschef aus (9.17 Uhr)
- Staatsmedien: Ex-Interpol-Chef bekennt sich in China der Korruption schuldig (8.05 Uhr)
- Irans Revolutionsgarden melden Abschuss einer US-Drohne (6.36 Uhr)
- Studie: Die meisten Millionäre in den USA und China (6.06 Uhr)
- Unwetter im Süden und Osten Deutschlands möglich (4.41 Uhr)
Die Nachrichten des Tages im stern-Ticker:
+++ 19.16 Uhr: Rennen um Amt des Premiers: Hunt wird Johnson-Herausforderer +++
Im Rennen um die Nachfolge der britischen Premierministerin Theresa May gibt es nun noch zwei Bewerber: Ex-Außenminister Boris Johnson und den amtierenden Außenminister Jeremy Hunt. Beim fünften und letzten Wahlgang der Tory-Abgeordneten erzielte Johnson am Donnerstagabend 160 Stimmen, auf Außenminister Hunt entfielen 77 Stimmen. Umweltminister Michael Gove schied mit 75 Stimmen als Drittplatzierter aus dem Rennen um den Parteivorsitz der britischen Tories aus.Hunt und Johnson werden nun in einer Stichwahl gegeneinander antreten, bei der die rund 160.000 Parteimitglieder Mays Nachfolger wählen werden. Der Gewinner soll am 22. Juli verkündet werden.
+++ 18.24 Uhr: US-Senat blockiert Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien +++
Der US-Senat hat mehrere geplante Rüstungslieferungen nach Saudi-Arabien blockiert. Die von der Republikanischen Partei von Präsident Donald Trump dominierte Kongresskammer verabschiedete am Donnerstag eine Resolution zum Stopp der von der US-Regierung geplanten Waffengeschäfte. Die Resolution muss noch vom Repräsentantenhaus verabschiedet werden, Trump kann dagegen sein Veto einlegen.
+++ 18.15 Uhr: Zehn Verletzte nach Schüssen vor Nachtclub in Pennsylvania +++
Bei Schüssen vor einem Nachtclub im US-Bundesstaat Pennsylvania sind zehn Menschen verletzt worden. Alle Opfer seien am Donnerstagmorgen kurz vor zwei Uhr aus einem Club in der Stadt Allentown gekommen und hätten auf dem Gehweg gestanden, als sie angeschossen wurden, teilte ein Polizeisprecher mit. Keines der Opfer schwebe in Lebensgefahr. Zunächst habe es in dem Fall keine Festnahmen gegeben. Tote und Verletzte durch Waffengewalt sind in den USA keine Seltenheit. 2017 starben dort knapp 40 000 Menschen durch Schusswaffen.
+++ 17.18 Uhr: Einigung über "Gorch Fock" - Schiff kann am Freitag aufs Wasser +++
Im Streit um unbezahlte Rechnungen bei der Sanierung der "Gorch Fock" haben sich zwei beteiligte Werften und das Verteidigungsministerium grundsätzlich geeinigt. Damit könne der Rumpf des Segelschulschiffs der Marine am Freitag aus dem Dock der Bredo-Werft in Bremerhaven aufs Wasser kommen, bestätigte ein Sprecher des Ministeriums in Berlin der Deutschen Presse-Agentur.
+++ 17.00 Uhr: Bus stürzt in Schlucht - mehr als 40 Tote in Indien +++
Ein überfüllter Bus ist im nordindischen Himalaya in eine Schlucht gestürzt. Bei dem Unglück kamen mindestens 42 Menschen ums Leben, wie die Polizei im Bundesstaat Himachal Pradesh mitteilte. Mindestens 30 Menschen seien verletzt und in nahe gelegene Krankenhäuser gebracht worden. Wegen der schweren Verletzungen der Opfer könne die Zahl der Toten noch steigen. Demnach war der Bus von der Straße abgekommen und 150 Meter in die Tiefe gestürzt. Medienberichten zufolge befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks mehr als 50 Menschen in dem Fahrzeug. Die genaue Zahl war laut Polizei aber unklar.
+++ 16.53 Uhr: Großbritannien genehmigt vorerst keine Waffenlieferungen an Saudi-Arabien mehr +++
Nach einem Gerichtsurteil erteilt Großbritannien vorerst keine neuen Lizenzen für die Lieferung von Waffen an Saudi-Arabien, die im Jemen-Konflikt eingesetzt werden könnten. Handelsminister Liam Fox kündigte im britischen Parlament jedoch an, die Regierung werde Berufung gegen das Urteil einlegen. In der Zwischenzeit würden Lizenzen für Waffenverkäufe an Saudi-Arabien und dessen Verbündete ausgesetzt. Ein britisches Berufungsgericht hatte zuvor die Regierung angewiesen, die Verkäufe wegen ihrer humanitären Auswirkungen zu "überdenken". Mit seinem Urteil hob das Berufungsgericht eine Gerichtsentscheidung vom Juli 2017 auf, wonach die Waffenexporte rechtmäßig seien. Dem Urteil war ein langjähriger Rechtsstreit vorausgegangen, den die in Großbritannien ansässige Nichtregierungsorganisation Kampagne gegen den Waffenhandel (CAAT) im Dezember 2015 gegen die britische Regierung angestrengt hatte.
+++ 15.50 Uhr: Pakistan will Spezialgerichte für Gewalt gegen Frauen einrichten +++
Nach Gewalterfahrungen sollen Frauen in Pakistan künftig schneller Hilfe bekommen. Bereits im kommenden Jahr könnten 116 Sondergerichte für geschlechtsspezifische Gewalt in fast allen Bezirken Pakistans eröffnet werden, sagte ein Beamter des Obersten Gerichtshofs. Morde durch eigene Verwandte für den Versuch, den Ehemann selbst zu wählen, häusliche Gewalt etwa durch die Schwiegereltern, sexueller Missbrauch und Belästigung am Arbeitsplatz machen Pakistan zu einem der gefährlichsten Länder für Frauen.
+++ 15.48 Uhr: EU verlängert Krim-Sanktionen +++
Die EU hat die Verlängerung der Sanktionen gegen die von Russland einverleibte Schwarzmeerhalbinsel Krim beschlossen. Kreuzfahrtschiffe aus der Europäischen Union werden damit weiterhin nicht in Häfen des von der Ukraine abgetrennten Territoriums einlaufen dürfen. Zudem sollen auch die Export- und Investitionsverbote für EU-Unternehmen bis zum 23. Juni 2020 gültig bleiben. Diese treffen Branchen wie Energie, Transport oder Telekommunikation auf der Krim, wie die EU in Brüssel mitteilte.
+++ 15.33 Uhr: Künstliche Ernährung von Koma-Patient Lambert könnte doch bald enden +++
Im jahrelangen Rechtsstreit um den französischen Koma-Patienten Vincent Lambert deutet sich nun doch ein Ende der künstlichen Ernährung an. Der Generalanwalt des obersten französischen Gerichtshofs sprach sich dafür aus, eine Entscheidung des Pariser Berufungsgerichts vom Mai zu annullieren, welches in letzter Minute die Wiederaufnahme der lebenserhaltenden Maßnahmen angeordnet hatte. Die behandelnden Ärzte hatten sie zuvor gegen den Willen der Eltern beendet. Die oberste französische Instanz befasst sich ab Montag mit dem Fall Lambert. Das Urteil wird im Juli erwartet. Vincent Lambert ist seit einem Unfall 2008 querschnittsgelähmt, kann nicht mehr sprechen und liegt in einer Art Wachkoma.
+++ 15.15 Uhr: 67-jähriger Deutscher bei Klettertour in Tirol ums Leben gekommen +++
In den Alpen in Tirol ist ein 67-jähriger Deutscher bei einer Klettertour ums Leben gekommen. Der Mann sei in den Tannheimer Bergen im deutsch-österreichischen Grenzgebiet unterwegs auf die Köllenspitze gewesen, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf die örtliche Polizei. Rettungskräfte konnten den 67-Jährigen in der Nacht 50 Meter unter einem Klettersteig nur noch tot bergen, hieß es in dem Bericht weiter. Er sei vermutlich auf dem Heimweg abgestürzt. Vom Gipfelkreuz habe er noch seine Frau per Whatsapp kontaktiert, danach sei der Kontakt abgebrochen.
+++ 14:25 Uhr: Johnson baut Vorsprung bei May-Nachfolge aus - Javid aus dem Rennen +++
Im Rennen um die Nachfolge der britischen Premierministerin Theresa May hat Ex-Außenminister Boris Johnson seinen Vorsprung ausgebaut. Auf Johnson entfielen beim jüngsten Wahlgang der Tory-Abgeordneten 157 von 311 Stimmen, wie die Führung der konservativen Partei mitteilte. Innenminister Sajid Javid schied aus, nachdem er unter den drei übrigen Bewerbern mit 34 Stimmen am schlechtesten abgeschnitten hatte.
Im Rennen um die Nachfolge der britischen Premierministerin Theresa May hat Ex-Außenminister Boris Johnson seinen Vorsprung ausgebaut. Auf Johnson entfielen beim jüngsten Wahlgang der Tory-Abgeordneten am Donnerstagmittag 157 von 311 Stimmen, wie die Führung der konservativen Partei mitteilte. Innenminister Sajid Javid schied aus, nachdem er unter den drei übrigen Bewerbern mit 34 Stimmen am schlechtesten abgeschnitten hatte.
+++ 13.58 Uhr: Haus in Nordostitalien stürzt nach Explosion ein - drei Tote +++
Beim Einsturz eines Wohnhauses nach einer Explosion sind in Nordostitalien mehrere Menschen ums Leben gekommen. Die Feuerwehr ging davon aus, dass ein Gasleck zu der Explosion am frühen Donnerstagmorgen geführt hatte, wie sie auf Twitter mitteilte. Aus den Trümmern des mehrstöckigen Hauses in der Stadt Gorizia zogen die Einsatzkräfte nach Angaben der Feuerwehr zunächst zwei Leichen. Später wurde auch ein dritter Vermisster tot gefunden, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.
+++ 13.15 Uhr: Litauen: Mehrere Nachrichtenportale laut Medienbericht gehackt +++
Mehrere litauische Nachrichtenportale sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Vilnius vermutlich Opfer einer Cyberattacke geworden. Unbekannte hätten am Mittwoch Fake News auf den Webseiten der Zeitungen "Valstieciu laikrastis" und "Baltic Times" veröffentlicht, meldete die Nachrichtenagentur BNS unter Berufung auf eine Ministeriumssprecherin. Nach dem auf den Webseiten verbreiteten Bericht soll der Fluss Neris nach Waffentests mit radioaktiven Substanzen verseucht worden sein und angeblich kontaminiertes Wasser Haushalte in Litauens zweitgrößter Stadt Kaunas erreicht haben.
"Dies sind gefälschte Nachrichten, die darauf abzielen, die litauische Armee und die Militärübung zu kompromittieren, an der auch Nato-Verbündete teilnehmen", sagte eine Ministeriumssprecherin zu dem auf Litauisch und Englisch verfassten Beitrag. In Litauen nehmen derzeit rund 4000 Soldaten aus zehn Nato-Ländern an dem Manöver "Iron Wolf" teil.
+++ 13.05 Uhr: Wikingerstätten Haithabu und Danewerk erhalten Unesco-Urkunde +++
Ein Jahr nach der Aufnahme in die Welterbe-Liste der Unesco erhalten die Wikingerstätten Haithabu und Danewerk in Schleswig-Holstein die offizielle Unesco-Urkunde. Bei einem Festakt am 30. Juni nimmt Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) das Dokument von der Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Michelle Müntefering (SPD), entgegen. Die Befestigungsanlage Danewerk und der Handelsplatz Haithabu sind im vergangenen Jahr zum Weltkulturerbe ernannt worden. Sie gehören nach Ansicht der Unesco zu den bedeutendsten archäologischen Zeugnissen Nordeuropas. Das Danewerk bestand im Mittelalter aus Erdwällen, Mauern, Gräben und einem Sperrwerk in der Schlei. Das Verteidigungssystem sicherte die Grenze des dänischen Reichs. Die Wikingerstadt Haithabu bei Schleswig war vom 9. bis 11. Jahrhundert eines der bedeutendsten Handelszentren Nordeuropas.
+++ 12.32 Uhr: Nach Putschversuch in Türkei: lebenslange Haft für Ex-Topmilitärs +++
Knapp drei Jahre nach dem gescheiterten Putsch in der Türkei hat ein Gericht 17 frühere Spitzenmilitärs zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Unter ihnen sei auch der Ex-Kommandeur der türkischen Luftwaffe, Akin Öztürk, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Jeder der Angeklagten bekam demnach 141 mal lebenslänglich. Die Justiz warf ihnen Anadolu zufolge unter anderem vor, sie hätten versucht, die Regierung zu stürzen. Ferner sei ihnen der Tod von 251 Menschen im Zuge des Putschversuches zur Last gelegt worden.
+++ 12.28 Uhr: Mutter soll wegen Tötung von fünf Neugeborenen 20 Jahre in Haft +++
Wegen der Tötung von fünf ihrer Neugeborenen soll eine Mutter aus dem Elsass für 20 Jahre ins Gefängnis. Sylvie H. habe sich des Mordes schuldig gemacht, sagte Staatsanwältin Melody Barbuti bei dem Prozess in Colmar. Auf die Forderung nach lebenslänglicher Haft verzichtete sie aber wegen der "möglichen Wiedereingliederung" der gut 50-Jährigen, die drei erwachsene Kinder hat.
Vier der verwesten Baby-Leichen waren bereits vor fast 16 Jahren in einem Waldstück im Elsass gefunden worden. Erst 2017 kamen die Ermittler durch Fortschritte bei der DNA-Analyse Sylvie H. auf die Spur. Sie gestand in dem Prozess, insgesamt fünf ihrer Neugeborenen erwürgt oder erstickt zu haben. "Es waren keine Babys für mich", sagte die dreifache Mutter und vierfache Großmutter aus, die die Kinder ohne Hilfe in ihrem Haus in Wittelsheim in Ostfrankreich zur Welt gebracht hatte. "Es waren Wesen, die meine Seele und mein Körper nicht akzeptiert haben." Der 2018 verstorbene Partner der Frau hatte angegeben, nichts von den Schwangerschaften bemerkt zu haben.
+++ 11.50 Uhr: 20-köpfige Gruppe greift in Baden-Württemberg Polizisten an +++
Eskalation bei einem Polizeieinsatz wegen Ruhestörung: Unvermittelt ist eine etwa 20-köpfige Gruppe im baden-württembergischen Giengen an der Brenz auf Polizisten losgegangen. Wie die Beamten in Ulm berichteten, ereignete sich der Vorfall am Vorabend auf einem Parkplatz. Wegen eines lauten Gelages einer Gruppe von Jugendlichen fuhr dort eine Streife vor. Die Gruppe habe sich "sofort äußerst aggressiv" gezeigt und die Beamten bedrängt, erklärte die Polizei. Zudem bestiegen demnach mehrere Beteiligte den Streifenwagen. Als die Beamten Verstärkung anforderten, wurden sie angegriffen und beleidigt. Eine Beamtin wurde leicht verletzt. Die Polizisten wehrten sich mit Pfefferspray und nahmen zwei Menschen vorläufig fest. Sie müssen sich nun wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Beleidigung verantworten.
+++ 11.23 Uhr: Iran: Drohnen-Abschuss "klare Botschaft" an die USA +++
Die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) haben den Abschuss der amerikanische Drohne am Persischen Golf als "eine klare Botschaft" an die USA bezeichnet. "Das war eine klare und konsequente Botschaft an diejenigen, die unsere Grenzen verletzen wollen", sagte IRGC-Chef Hussein Salami. Der Iran wolle mit niemandem Krieg, sei aber auf jeden militärischen Konflikt vorbereitet. Die "rote Linie" des Irans seien dabei seine Grenzen. "Jeder, der die überschreitet, wird zerstört und auch nicht mehr (in sein Land) zurückkehren", sagte der General nach Angaben des IRGC-Webportals.
+++ 10.48 Uhr: Lebenslange Haft für Schlepper wegen toter Flüchtlinge im Kühllaster +++
Knapp vier Jahre nach dem Tod von 71 Flüchtlingen in einem Kühllaster von Schleppern hat das Berufungsgericht in der ungarischen Stadt Szeged die vier Haupttäter zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt. Für drei der verurteilten Schlepper besteht darüber hinaus keine Aussicht auf vorzeitige Entlassung, der vierte Mann kann dem Urteil zufolge frühestens nach 30 Jahren freigelassen werden. In erster Instanz waren die drei Bulgaren und der Afghane im Juni 2018 wegen Mordes zu jeweils 25 Jahren Zuchthaus ohne Aussicht auf vorzeitige Entlassung verurteilt worden. Die verschärften Urteile sind nunmehr rechtskräftig.
Der Vorsitzende Richter begründete die Verschärfung der Urteile mit der besonderen Schwere der Tat. Die 71 Flüchtlinge waren in dem Kühllaster im August 2015 qualvoll erstickt. Sie starben in dem luftdicht abgeschlossenen Lastwagen, weil sich die Schlepper weigerten, anzuhalten und die Ladetür zu öffnen - sie wollten vermeiden, dass die Schlepperfahrt von Ungarn nach Österreich auffliegt. Der Laster mit den Leichen der erstickten Menschen war in Österreich nahe der ungarischen Grenze gefunden worden. Der Fall löste international große Erschütterung aus.
+++ 10.36 Uhr: Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo will Streik bei Lufthansa von Juli an +++
Auf die Lufthansa und ihre Kunden kommen Streiks der Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo von Juli an zu. Das kündigte der stellvertretende Ufo-Vorsitzende Daniel Flohr in Frankfurt an. Bei den Töchtern Eurowings und Germanwings werde es so bald wie möglich eine Urabstimmung geben, bei der Lufthansa werde sich dies um ein paar Wochen verzögern.
+++ 10.30 Uhr: Malaysia kritisiert Haftbefehle nach Abschuss von MH17 +++
Malaysia hat die Haftbefehle gegen drei Russen und einen Mann aus der Ukraine wegen des Abschusses des malaysischen Passagierfluges MH17 im Juli 2014 kritisiert. Premierminister Mahathir Mohammad deutete in Kuala Lumpur eine Verschwörung gegen Russland an.
"Wir sind sehr unglücklich", sagte der Regierungschef. "Das war von Anfang an eine politische Frage, wie man Russland eines Fehlverhaltens beschuldigen kann." Beim Absturz der Boeing 777 von Malaysia Airlines über dem Osten der Ukraine waren vor fünf Jahren 298 Menschen getötet worden.
+++ 10.12 Uhr: Ehemaliger Interpol-Chef Meng bekennt sich der Korruption schuldig +++
Der ehemalige Chef der internationalen Polizeiorganisation Interpol, Meng Hongwei, hat sich nach Angaben eines Gerichts in China der Korruption schuldig bekannt. Wie das Erste Mittlere Volksgericht in der ostchinesischen Stadt Tianjin mitteilte, gestand Meng Hongwei, dass er Bestechungsgelder und andere Wertgegenstände im Wert von 14,48 Millionen Yuan (1,86 Millionen Euro) angenommen habe. Das Gericht teilte mit, Urteil und Strafe zu einem späteren Zeitpunkt zu verkünden.
+++ 10.01 Uhr: Ins Koma geprügelter ukrainischer Enthüllungsjournalist gestorben +++
Der Anfang Mai in der Ukraine von Unbekannten ins Koma geprügelte Enthüllungsjournalist Wadim Komarow ist gestorben. Darüber informierte der Vorsitzende des ukrainischen Journalistenverbandes, Sergej Tomilenko, per Facebook. Das einzige Motiv für den Mordanschlag in der zentralukrainischen Stadt Tscherkassy sei die investigative Tätigkeit des Reporters gewesen. Er hatte etwa Korruption aufgedeckt. Aufgeklärt ist der Fall nicht.
Anfang Mai war Komarow vor seinem Haus in der Stadt knapp 150 Kilometer südlich der Hauptstadt Kiew von Unbekannten brutal zusammengeschlagen worden. Nach einer Notoperation fiel er ins Koma. 2016 sei bereits auf ihn geschossen worden, hieß es. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatte von den Behörden die Aufklärung der Tat gefordert.
+++ 9.38 Uhr: AfD kritisiert Nicht-Einladung zum Kirchentag +++
Der kirchenpolitische Sprecher der AfD, Volker Münz, hat die Entscheidung der Veranstalter des Evangelischen Kirchentages kritisiert, keine Vertreter seiner Partei einzuladen. "Ich bin dafür, dass Argumente ausgetauscht werden. Das gehört zur Demokratie, und das gehört auch zum Christsein, dass man miteinander redet", sagte Münz im Deutschlandfunk. Er weise den Vorwurf entschieden zurück, dass seine Partei den Nationalsozialismus verharmlose. "Das ist völlig absurd. Und wir suchen auch keine Nähe zu Neonazis. Das ist eine Unterstellung, die durch nichts gerechtfertigt ist."
Der 37. Deutsche Evangelische Kirchentag war am Mittwoch in Dortmund eröffnet worden. Für Diskussionen sorgt die Entscheidung der Organisatoren, AfD-Funktionären keine Bühne bei Podiumsdiskussionen zu bieten.
+++ 9.35 Uhr: Sachsen-Anhalts Finanzminister Schröder zurückgetreten +++
Sachsen-Anhalts Finanzminister André Schröder (CDU) ist zurückgetreten. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte im Magdeburger Landtag, er habe den Rücktritt Schröders nach reiflicher Überlegung angenommen. Er werde Finanzstaatssekretär Michael Richter zum neuen Finanzminister ernennen. Schröder stand unter massivem Druck auch aus den eigenen Reihen. Abgeordnete monieren etwa seine intransparente Informationspolitik bei der Rettung der Nord LB. Sachsen-Anhalt soll als Miteigentümer 198 Millionen Euro zu einem 3,6 Milliarden Euro schweren Rettungspaket dazugeben.
+++ 9.17 Uhr: Gabriel spricht sich für Merkel als EU-Kommissionschef aus +++
Der ehemalige Bundesaußenminister und SPD-Chef Sigmar Gabriel hat sich für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als neue Präsidentin der EU-Kommission ausgesprochen. "Die deutsche Kanzlerin ist derzeit neben dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem Sozialdemokraten Frans Timmermans die einzige Persönlichkeit, die das Gewicht Europas in der Welt kennt und bereit ist, es auch gegen heftige Widerstände zu verteidigen", schreibt Gabriel in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt".
+++ 9.05 Uhr: Ökostrom ist vor allem bei Großstädtern beliebt +++
Ökostrom ist in Deutschland vor allem bei Haushalten in Großstädten gefragt. Verbraucher in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen entschieden sich bei einem Wechsel des Lieferanten überdurchschnittlich häufig für grünen Strom, hat das Vergleichs- und Vermittlungsportal Verivox anhand seiner Daten ermittelt. In Berlin und Hamburg seien 44 Prozent der Haushalte, die zwischen April 2017 und März 2019 einen neuen Stromvertrag abgeschlossen haben, in einen Öko-Tarif gewechselt. In Bremen waren es 40 Prozent.
Der bundesdeutsche Durchschnitt liegt bei 34 Prozent. Schlusslicht unter den Bundesländern ist das Saarland mit einem Anteil der Ökostromwechsler von 30 Prozent. In den übrigen Ländern liegt die Quote zwischen 31 Prozent in Sachsen-Anhalt und 35 Prozent in Baden-Württemberg. Nach den letzten vorliegenden Zahlen der Bundesnetzagentur haben 2017 fast 11 Millionen Haushalte in Deutschland Ökostrom bezogen. Das waren knapp 24 Prozent aller Haushalte und etwa 2 Prozentpunkte mehr als im Jahr zuvor.
+++ 8.47 Uhr: Handel: Ladesäulen für E-Autos können Attraktivität von Innenstädten fördern +++
Ladesäulen für Elektrofahrzeuge und ein vielfältiger Einzelhandel könnten nach Einschätzung des Handelsverbands Deutschland (HDE) die Attraktivität von Innenstädten steigern. Die Parkplätze des Einzelhandels ermöglichten es, in kurzer Zeit "eine Ladeinfrastruktur in ganz Deutschland" zu garantieren, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth der "Neuen Osnabrücker Zeitung". So lasse sich ein erheblicher Beitrag zur CO2-Einsparung und zur Umwelt leisten.
+++ 8.05 Uhr: Staatsmedien: Ex-Interpol-Chef bekennt sich in China der Korruption schuldig +++
Der ehemalige Interpol-Chef Meng Hongwei hat sich zu Beginn seines Prozesses in China der Korruption schuldig bekannt. Meng habe während der Anhörung in einem Gericht in der nordostchinesischen Stadt Tianjin zugegeben, 2,1 Millionen Dollar Bestechungsgelder angenommen zu haben, berichtete die staatliche Zeitung "People's Daily". Das Urteil werde zu späterer Zeit verkündet, hieß es.
+++ 7.22 Uhr: CDU-Vize Strobl: "Keine Denkverbote" bei Pkw-Maut +++
CDU-Vize Thomas Strobl hat sich nach dem Stopp der Pkw-Maut dafür ausgesprochen, eine zusätzliche Abgabe für Autofahrer nicht zum Tabu zu erklären. Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs sei "kein Grund für eine Schockstarre", sagte der Innenminister von Baden-Württemberg der "Bild"-Zeitung. "Wir sollten das als Chance dafür nutzen, die Finanzierung der Infrastruktur mit klugen klima- und umweltpolitischen Elementen zu verbinden." Auf die Frage nach einer möglichen Einführung einer Pkw-Maut für alle Autofahrer sagte er: "Da darf es aus meiner Sicht keine Denkverbote geben." Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte die Pkw-Maut am Dienstag für rechtswidrig erklärt, weil sie Autofahrer aus dem Ausland benachteilige. Die obersten EU-Richter gaben damit einer Klage Österreichs statt.
+++ 7.19 Uhr: Japan hält an extrem lockerer Geldpolitik fest +++
Die japanische Zentralbank hält angesichts der hartnäckig niedrigen Inflation an ihrer extrem lockeren Geldpolitik fest. Die Bank of Japan (BoJ) verkündete ihren Entschluss. Geschäftsbanken können sich damit weiter so gut wie kostenlos Geld bei der Notenbank besorgen, Kredite für Investitionen der Wirtschaft und für Verbraucher sollen billig bleiben. Die Zinsen sollen bis etwa im Frühjahr 2020 sehr niedrig bleiben, bekräftigten die Währungshüter.
Die Bank of Japan hält damit ihr Pulver weiterhin trocken. Die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) hatten zuletzt ihre Bereitschaft zur Lockerung der Geldpolitik signalisiert. Die BoJ verwies auf signifikante Abwärtsrisiken in anderen Volkswirtschaften.
+++ 6.36 Uhr: Irans Revolutionsgarden melden Abschuss einer US-Drohne +++
Die iranischen Revolutionsgarden haben eigenen Angaben zufolge eine US-Drohne abgeschossen. Eine amerikanische "Global Hawk"-Drohne sei am Donnerstag in den iranischen Luftraum in Kuh-Mobarak in der Provinz Hormozgan eingedrungen und von den Revolutionsgarden abgeschossen worden, teilten die Revolutionsgarden in einer Presseerklärung mit. Die Provinz Hormozgan in Südiran liegt direkt am Persischen Golf und ist für Beobachter auch der eventuelle Schauplatz einer militärischen Konfrontation zwischen den beiden Erzfeinden.
Nach dem einseitigen Ausstieg der USA letztes Jahr aus dem Wiener Atomabkommen von 2015 und Verhängung neuer Sanktionen gegen den Iran sind auch die Spannungen zwischen den beiden Ländern gewachsen. Im Mai hatte auch der Iran mit einem Teilausstieg aus dem Atomdeal begonnen und gedroht, die Straße von Hormus zu blockieren. Über diese Straße am Persischen Golf werden fast zwei Drittel des globalen Ölexports verschifft. Außerdem vermuten die USA, dass der Iran hinter dem mysteriösen Angriff auf zwei Öltanker letzte Woche am Golf von Oman stecke. Teheran weist die Vorwürfe zurück. Die Sorgen vor einer militärischen Konfrontation sind deswegen noch einmal gestiegen.
+++ 6.06 Uhr: Studie: Die meisten Millionäre in den USA und China +++
Die Zahl der Millionärshaushalte ist im vergangenen Jahr weiter gewachsen. Weltweit stieg sie der Unternehmensberatung Boston Consulting Group zufolge um zwei Prozent auf 22,1 Millionen. Zwei Drittel der Millionäre leben in den USA. "Dahinter folgen mit den meisten Millionärshaushalten China (1,3 Millionen), Japan (1,1 Millionen) und die Schweiz (0,5 Millionen)", heißt es in der Studie. Mit 0,4 Millionen Reichen landeten Großbritannien, Frankreich, Italien, Kanada und Deutschland auf Platz fünf.
Allerdings dürfte sich das Bild in den kommenden Jahren deutlich verändern, schrieben die Studienautoren, die Vermögensverwalter in 97 Ländern befragt hatten. In Asien und in Afrika dürfte die Zahl der Millionäre bis 2023 um zehn Prozent zulegen, in Südamerika um neun Prozent. Weltweit werde die Zahl der Millionäre dann auf 27,6 Millionen zulegen.
+++ 5.44 Uhr: Bericht: Irans Revolutionsgarden schießen US-Drohne ab +++
Die iranischen Revolutionsgarden haben einem Bericht zufolge eine US-Drohne abgeschossen. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Irna wurde die "Global Hawk"-Drohne über dem iranischen Luftraum in Kuh-Mobarak in der südiranischen Provinz Hormozgan abgeschossen.
+++ 5.34 Uhr: Grütters: Polit-Betrieb für Frauen oft "unbarmherzig" +++
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (57) findet den Politik-Betrieb für Frauen "unbarmherziger" als für Männer. "Es gibt in einem politischen, aber auch normal beruflichen Werdegang aus meiner persönlichen Erfahrung immer wieder Momente, in denen einem schlagartig klar wird, "das wäre mir als Mann wahrscheinlich nicht so passiert"", sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Rom.
Sie habe zwar auch dank Unterstützung von Männern Karriere gemacht. "Ich bin von Männern immer gefördert worden, aber immer nur so lange, bis ich auf Augenhöhe angekommen bin. Danach wird der Wettbewerb heftig." Dasselbe gelte zwar auch für den Wettkampf nur unter Männern oder unter Frauen. "Dennoch ist die politische Welt, in der alles auf offener Bühne erlebt wird und Frauen, wie ich glaube, etwas emotionaler auf Stresssituationen reagieren, für Frauen unbarmherziger."
+++ 5.22 Uhr: Neuseeland startet Rückkauf von Halbautomatik-Gewehren +++
Rund drei Monate nach dem rechtsextremen Anschlag auf Moscheen im neuseeländischen Christchurch hat die Regierung ein Programm zum Rückkauf von Halbautomatik-Gewehren gestartet. Polizeiminister Stuart Nash sagte, mit der Aktion sollten nach dem Doppelanschlag mit 51 Toten die "gefährlichsten Waffen aus dem Verkehr gezogen werden".
Neuseeland hatte nach dem Anschlag auf zwei Moscheen ein Verbot von militärischen Halbautomatik-Gewehren beschlossen. Der Angreifer von Christchurch hatte unter anderem zwei solcher Gewehre verwendet, mit denen in schneller Folge Kugeln von großem Kaliber abgefeuert werden können.
+++ 4.56 Uhr: Chinas Staatschef Xi zu Gesprächen mit Nordkoreas Machthaber Kim eingetroffen +++
Der chinesische Präsident Xi Jinping ist zu Gesprächen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un in Pjöngjang eingetroffen. Das berichtete der chinesische Staatssender CCTV am Donnerstag. Es handelt sich um den ersten Besuch eines chinesischen Staatschefs in Nordkorea seit 14 Jahren. Beide Länder befinden sich derzeit in festgefahrenen Verhandlungen mit den USA: Peking streitet mit Washington über Strafzölle, Pjöngjang über die atomare Abrüstung und Sanktionen.
Beobachter sehen in Xis Staatsbesuch ein Signal an US-Präsident Donald Trump, um diesen an den großen chinesischen Einfluss auf Nordkorea zu erinnern. Auch Kim könnte der Besuch des mächtigen Nachbarn zur Stärkung der eigenen Verhandlungsposition dienen.
+++ 4.41 Uhr: Unwetter im Süden und Osten Deutschlands möglich +++
Vor allem im Osten und Süden Deutschlands sind Unwetter möglich. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) bestehe dort lokale Unwettergefahr, insbesondere am Nachmittag. Die Top-Werte liegen am Donnerstag demnach bundesweit bei 30 Grad, etwa an der Oder.
Am Mittwoch hatte es bereits Unwetter gegeben. In manchen Gegenden, vor allem in Niedersachsen und Hessen, fielen bis zu 40 Liter Regen pro Quadratmeter in der Stunde. Es wurden Sturmböen mit rund 100 Kilometern in der Stunde gemessen. "Es gab lokal Schauer und Gewitter bis in den Unwetterbereich hinein", sagte DWD-Metereologe Robert Hausen. Über größere Schäden war bis in den frühen Morgen hinein jedoch nichts bekannt. Richtung Wochenende ist es dem Experten zufolge im Süden schwülwarm, diese Luft kann zu Gewittern führen. Anfang kommender Woche stehen dann heiße Tage bevor. Vereinzelt könne sogar die 40-Grad-Marke geknackt werden, sagte Hausen. Für eine verlässliche Vorhersage sei es aber noch zu früh.
+++ 4.35 Uhr: Bericht: 22 Migranten wohl bei Flucht übers Mittelmeer gestorben +++
Mehr als 20 Migranten haben ihren Fluchtversuch von Afrika nach Europa über das Mittelmeer offenbar mit dem Leben bezahlt. Das berichtete die spanische Zeitung "El País" und berief sich auf gerettete Flüchtlinge. Diese hätten erzählt, dass 22 zusammen mit ihnen im Nordosten Marokkos gestartete Migranten gestorben und dann ins Wasser geworfen worden seien. Dem Bericht zufolge wurden am Mittwoch 27 Menschen an Bord entdeckt. Zuvor waren die spanischen Rettungsdienste von einer NGO alarmiert worden, dass 49 Menschen aus Marokko aufgebrochen seien. Die Geretteten wurden von einer Fähre aufgenommen, die von der spanischen Exklave Melilla an der Nordküste Afrikas Richtung Motril in Südspanien unterwegs war.
+++ 4.10 Uhr: Schäfer-Gümbel: Bezahlbares Wohnen ist Mammutaufgabe für Jahrzehnte +++
Der kommissarische SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel hat sich für eine Gesamtstrategie für bezahlbares Wohnen in Deutschland ausgesprochen. "Dabei dürfen Stadt und Land nicht gegeneinander ausgespielt werden", sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "So muss es auch weiterhin Arbeit im ländlichen Raum geben", sagte Schäfer-Gümbel. "Dafür müssen wir sorgen, damit Menschen erst gar nicht gezwungen werden, in die Ballungsräume zu ziehen." Das seien "Mammutaufgaben, die uns in den kommenden Jahrzehnten beschäftigten werden".
+++ 3.38 Uhr: Gegen neues Staatsangehörigkeitsrecht formiert sich Widerstand +++
Ein Bündnis aus Wissenschaftlern und Migrantenorganisationen warnt vor der geplanten Änderung des Staatsangehörigkeitsrechts. Die Reform soll sich gegen Mehrehen, Terrorkämpfer und Identitätstäuscher richten. Die Kritiker fürchten jedoch, dass auf Betreiben von CDU, CSU und SPD auch eine Formulierung Eingang findet, die die Einbürgerung von der "Einordnung in die deutschen Lebensverhältnisse" abhängig macht.
Zu den Erstunterzeichnern des vom Netzwerk "Neue deutsche Organisationen" initiierten Aufrufs gehören rund fast 90 Einzelpersonen und Verbände, darunter die frühere Ausländerbeauftragte der Bundesregierung, Cornelia Schmalz-Jacobsen, und renommierte Experten. Einige weitere Hundert Menschen und Organisationen haben sich später angeschlossen.
+++ 3.02 Uhr: USA: Russland muss wegen Abschuss von Flug MH17 Beschuldigte der Justiz zuführen +++
US-Außenminister Mike Pompeo hat Russland aufgefordert, die für den Abschuss von Flug MH17 über der Ostukraine verantwortlich gemachten Verdächtigen der Justiz zuzuführen. Russland müsse sicherstellen, dass sich jeder Beschuldigte, der sich derzeit in Russland aufhalte, vor der Justiz verantworten müsse, erklärte Pompeo am Mittwoch.
Fünf Jahre nach dem Abschuss einer Passagiermaschine der Malaysia Airlines über der Ostukraine hatte ein internationales Ermittlerteam am Mittwoch drei Russen und einen Ukrainer für den Tod der 298 Insassen verantwortlich gemacht. Gegen sie wurden internationale Haftbefehle ausgestellt.
+++ 2.24 Uhr: US-Senat will über Rüstungsgeschäfte mit Saudi-Arabien abstimmen +++
Der US-Senat will heute darüber abstimmen, ob milliardenschwere Rüstungsgeschäfte mit Saudi-Arabien und anderen arabischen Verbündeten blockiert werden. Der demokratische Senator Robert Menendez sagte am Mittwoch, der republikanische Mehrheitsführer Mitch McConnell habe den Weg für Abstimmungen zu 22 umstrittenen Waffenverkäufen freigemacht. Diese haben einen Wert von insgesamt 8,1 Milliarden Dollar (7,2 Milliarden Euro) und würden Kritiker zufolge den Jemen-Krieg weiter anheizen.
+++ 2.05 Uhr: Illegale Tierversuche? Ermittlungen gegen Forscher eingestellt +++
Die Staatsanwaltschaft Heidelberg hat die Ermittlungen wegen des Verdachts auf einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) eingestellt. Nach rund fünf Monaten der Prüfung habe sich der Verdacht nicht erhärtet, sagte ein Sprecher der Behörde der Deutschen Presse-Agentur. Die Staatsanwaltschaft hatte nach Beschuldigungen des Vereins Ärzte gegen Tierversuche und des Regierungspräsidiums Karlsruhe geprüft, ob zwei Frauen und ein Mann bei einem Experiment mit Mäusen Straftaten begangen hatten.
+++ 1.13 Uhr: Bericht: Deutscher Bank droht neuer rechtlicher Ärger in USA +++
Die US-Justizbehörden gehen einem Zeitungsbericht zufolge einem Verdacht wegen möglicher Verstöße der Deutschen Bank gegen Anti-Geldwäschegesetze nach. Das schrieb die "New York Times" am Mittwoch (Ortszeit) unter Berufung auf sieben eingeweihte Quellen. Teil der Untersuchung sei, wie das Geldhaus mit Berichten von Mitarbeitern über möglicherweise problematische Transaktionen verfahren sei. Einige dieser Berichte stünden im Zusammenhang mit US-Präsident Donald Trump und dessen Schwiegersohn Jared Kushner.
Eine Sprecherin der Deutschen Bank in New York wollte sich auf Nachfrage nicht zu dem Zeitungsbericht äußern. Sie bekräftigte aber, dass das Geldhaus sich weiterhin verpflichtet sehe, bei allen berechtigten Untersuchungen mit den Behörden zu kooperieren.
+++ 0.32 Uhr: Mexiko ratifiziert neues Handelsabkommen mit den USA und Kanada +++
Inmitten von Spannungen mit der US-Regierung hat Mexiko das neue Handelsabkommen mit den USA und Kanada ratifiziert. Im Senat wurde der Nachfolger des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (Nafta) am Mittwoch mit 114 Ja-Stimmen angenommen. Nur vier Senatoren stimmten dagegen, drei enthielten sich. Mexiko ist somit der erste Vertragspartner, der die Ende November unterzeichnete Vereinbarung ratifiziert hat.
Staatschef Andrés Manuel López Obrador sprach von einer "sehr guten Nachricht". Das Abkommen bedeute ausländische Investitionen und Arbeitsplätze in Mexiko. Das Wirtschaftsministerium bezeichnete die Entscheidung als "klare Botschaft für eine offene Wirtschaft und eine Vertiefung der wirtschaftlichen Integration in der Region".