Hinweis: Der untenstehende Text erschien erstmals am 16. Januar 2016. Er bezieht sich auf eine Studie des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2015, die mittelfristig spürbare Folgen des Klimawandels in Deutschlands vorhersagt. Die dort angekündigten Konsequenzen sind allerdings - so scheint es zumindest - bereits jetzt spürbar: Deutschland ächzt unter einer Hitzewelle, immer wieder kommt es nach Starkregenfällen zu Überschwemmungen und 2017 traf die schwerste Sturmflut seit zehn Jahren die deutsche Ostseeküste.
Das Umweltbundesamt (UBA) veröffentlichte im November 2015 eine „Vulnerabilitätsanalyse“, eine umfassende Studie zur Gefährdung durch den Klimawandel. Ergebnis: Bereits bis zur Mitte dieses Jahrhunderts werden Hochwasserrisiken und hitzebedingte Gesundheitsprobleme zunehmen. In den Ballungsräumen in Ostdeutschland und im Rheintal kann es künftig im Jahr bis zu 25 heiße Tage mit Temperaturen über 30 Grad geben. Bislang waren es zehn bis zwölf.
Im Norden drohen häufiger Sturmfluten und Flusshochwasser. In Süddeutschland erwarten die Experten eine Zunahme von Starkregen (über 20 Liter/m2 pro Tag). Vor allem in den Alpen wird sich die Tier- und Pflanzenwelt verändern. Ein Insekt wie die Alpen-Smaragdlibelle wird vermutlich aussterben, während sich eingeschleppte Arten wie die Krankheiten übertragende Tigermücke weiter ausbreiten. Ab 2050 erleben wir voraussichtlich im Sommer öfter Trockenperioden – eine Herausforderung für die Land- und Forstwirtschaft.
Erste Maßnahmen: Höhere Deiche, weniger Monokulturen
Bund, Länder und Kommunen haben angefangen, erste Schutzmaßnahmen zu ergreifen, die jedoch längst nicht ausreichen dürften. So werden die Deiche an den Küsten um 50 Zentimeter erhöht. Flüsse erhalten mehr Raum, damit sie über die Ufer treten können, Dämme werden zurückverlegt. Förster verabschieden sich von Monokulturen, die besonders an- fällig für Trockenheit sind und experimentieren mit wärmeliebenden Baumarten. Stadtplaner erforschen, wie sich Hitzewellen abmildern und besser managen lassen.
