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Phagentherapie Anil leidet an chronischen Lungeninfekten. Eine längst vergessen geglaubte Therapie gibt ihm neue Hoffnung

Anil mit Physiotherapeutin Kerstin Kaps
Der 13-jährige Anil leidet an Mukoviszidose. In einer Klinik in Hannover inhaliert er, unterstützt von der Physiotherapeutin Kerstin Kaps, Viren, die Bakterien zerstören sollen
© Jana Mai
Antibiotika verlieren an Wirkung. Für Schwerkranke gibt es eine neue Hoffnung, die eigentlich alt ist: die Phagentherapie. Wer kann von den Viren, die keine Krankheiten verursachen, sondern Bakterien zerstören, profitieren?

Anil war zwölf, als er zum ersten Mal Viren inhalierte. Er saß auf seinem Bett auf Station 63 der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), in der Klinik für Kinderheilkunde, und stellte sich vor, wie die Viren in seine Bronchien strömen und dort den Kampf beginnen – gegen seine chronische Lungeninfektion. Würde es warm werden hinter der Brust? Würde es wehtun? "Doch ich habe nichts gespürt", erinnert er sich heute.

Seine Mutter und er waren aus Sindelfingen nach Hannover gereist, mehr als 500 Kilometer weit. Im Auto hatten sie Podcasts und Radiobeiträge gehört, die seine Mutter heruntergeladen hatte und die über eine lange Zeit in Vergessenheit geratene Therapie berichteten: mit Bakteriophagen.

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