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Covid 19 Medienbericht: Zu viele Corona-Tote in China – nun werden sogar die Särge knapp

Ein Mann in Hongkong transportiert einen Sarg.
Ein Mann in Hongkong transportiert einen Sarg.
© Imago Images
Lange hielt sich China an die Devise "Zero Covid". Harte Lockdowns dominierten das Land selbst bei kleinsten Infektionsherden. Seit die Regelung zurückgenommen wurde, explodieren nun die Fallzahlen.

Seit den Anfängen der Corona-Pandemie versuchte China, äußerst restriktiv gegen die Verbreitung des Virus vorzugehen. Wenn möglich, sollte es am besten gar keine Fälle geben. Wenn doch einmal Fälle auftraten, hatte das drastische Auswirkungen: Ganze Häuser, Städte oder Regionen wurden abgesperrt.

Diese harten Maßnahmen führten letztlich auch zum Ende der strikten Corona-Politik Chinas: Nachdem es im November in einem Hochhaus brannte und mehrere Leute starben, regte sich Protest in den Straßen der chinesischen Provinz Xinjiang und in Peking. Der Verdacht: Die Menschen konnten aus dem brennenden Gebäude nicht entkommen, da es unter Quarantäne stand. Schließlich gab auch das chinesische Regime nach: Die strikte Null-Covid-Strategie mit Lockdowns, Zwangsquarantäne und Massentests wurde abrupt aufgegeben, angeblich wegen leichterer Krankheitsverläufe durch die Omikron-Variante.

Die Folgen: Die Viren treffen nun auf eine Bevölkerung, die bislang darauf durch die Schutzmaßnahmen kaum vorbereitet war, weder durch natürliche Antikörper noch durch flächendeckende Impfungen. Die Durchseuchung hat enorm schnell stattgefunden: Peking schätzt, dass seit Dezember bereits 80 Prozent der Bevölkerung mit dem Corona-Virus infiziert waren. Die offiziellen Stellen vermeldeten zuletzt 13.000 durch Corona verursachte Todesfälle in einer Woche, seit Dezember waren es bis dahin schon 60.000 Todesfälle.

Praktisch: In China stehen die Särge wie hier direkt neben dem Krankenhaus bereit.
Praktisch: In China stehen die Särge wie hier direkt neben dem Krankenhaus bereit.
© Imago Images

Laut Recherchen der BBC in der chinesischen Provinz Shanxi könnten die wahren Zahlen noch deutlich höher sein. So würden laut BBC bislang nur Todesfälle in Krankenhäusern gezählt. Gerade in den Dörfern stürben Menschen allerdings häufig zu Hause – und gehen damit nicht in die Statistik ein. Vor Ort fand die BBC dann auch entsprechend mehrere Indizien: Unter anderem berichteten Dorfbewohner, dass Särge in seinem Ort zeitweise ausverkauft gewesen seien. An anderer Stelle fanden die Reporter Händler, die gerade große Papier-Kraniche und buddhistische Bilder in ihr Auto luden – laut den Händlern sei die Nachfrage nach diesem Grabschmuck aktuell zwei- bis dreimal so hoch wie üblich.

Wie hoch die Todeszahlen in China wirklich sind, ist unklar: Für die Fälle von zu Hause gestorbenen Menschen gibt es nicht einmal eine offizielle Schätzung.

Quellen: dpa, BBC

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