Die US-Wähler haben die Weichen für die zweite Hälfte der Amtszeit von Präsident Donald Trump gestellt. Ergebnis der Midterm-Wahlen ist ein geteilter Kongress. Die Demokraten eroberten eine stabile Mehrheit im Repräsentantenhaus, während sich Trump auch weiterhin auf eine Mehrheit seiner Republikaner im Senat stützen kann.
Selten zuvor in der Geschichte der USA waren die Zwischenwahlen so umkämpft und emotional aufgeladen wie 2018. Inhaltlich setzten Trump und die republikanische Partei auf Angst, Nationalismus und das Schüren von rassistischen Vorurteilen, besonders in der Flüchtlingsfrage. Nun hat sich der Präsident in einer Pressekonferenz den Medien gestellt - und die Wahlen als Erfolg für sich verbucht. Den Demokraten reichte er die Hand zur Zusammenarbeit - und lieferte sich den schon fast üblichen Schlagabtausch mit CNN-Reporter Jim Acosta.
Nach den Midterm-Wahl in den USA
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Da schnuppert man an der Sensation: Demokrat Beto O'Rourke führt nach Auszählung von 13 Prozent der Stimmen tatsächlich gegen den prominenten republikanischen Senator Ted Cruz in Texas. Eine bemerkenswerte Momentaufnahme.
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Ein gutes Beispiel, wie knapp die Rennen sind, ist der Bezirk Kentucky 6. Hier hat in den vergangenen rund zwei Stunden die Führung schon mehrfach gewechselt. Mal führt die Demokratin Amy McGrath mit zwei Prozentpunkten, um nur wenig später ein paar hundert Stimmen zurückzuliegen gegen den Republikaner Andy Barr. Man muss fast Mitleid haben mit den beiden. Das ist eine Nerven aufreibende Nacht für Barr und McGrath,
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Dieser Mann wollte unbedingt seine Stimme abgeben: In Wisconsin ist laut dem "Milwaukee Journal Sentinel" ein 83-Jähriger zu Fuß zum Wahllokal marschiert, nachdem sein Auto bei einem Wildunfall einen Totalschaden erlitt.https://twitter.com/js_politics/status/1059965178090045441
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Aber es gibt auch überraschende Siege oder Führung von republikanischen Kandidaten in üblicherweise demokratischen Gebieten.
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Jennifer Wexton gewinnt den 10. Bezirk in Virginia für die Demokraten - und holt damit den Sitz von den Republikanern zurück. "A big win", heißt es. Die Situation im "Haus" zurzeit: 24 zu 17 für die Demokraten.
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Es ist viel in Bewegung in diesen Stunden. Frühe Ergebnisse kommen ständig rein. Den CNN-Analysten zufolge, gibt es eine Reihe von Wahlbezirken und Staaten, in denen Demokraten überraschend vorne liegen - auch in ur-republikanischen Bezirken in den Carolinas oder Florida. Alle vorläufigen Ergebnisse sind sehr knapp; oft geht es um wenige hundert Stimmen. Es bleibt ganz offensichtlich spannend.
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Die grobe Lage im Moment: Im Repräsentantenhaus halten beide Parteien nach jetzigem Stand je 14 Sitze - 218 sind nötig für die Mehrheit. Der Stand im Senat: 25 für die Demokraten, 42 für die Republikaner. Mit 51 Sitzen hat man hier die Mehrheit.
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Während immer mehr Detailergebnisse eingehen - und auf ein enges Rennen in vielen Wahlkreisen hindeuten - kommt eine schöne Meldung aus Fairfax bei Washington. Dort wurde heute eine aus El Salvador stammende Frau eingebürgert - keine Selbstverständlichkeit in Zeiten, in denen der US-Präsident Migranten als Invasoren begreift. Das Besondere: María Valles Bonilla ist bereits 106 Jahre alt! Sie erhielt eine kleine US-Fahne und legte ihre Hand aufs Herz. Der Eid auf die Verfassung wurde ihr von Ex-Außenministerin Madeleine Albright abgenommen. Die Einbürgerung sei "das wichtigste Ereignis" in ihrem Leben, sagte Villa Bonilla. Lange genug musste sie darauf warten.
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Tim Kaine gewinnt laut Hochrechnungen einen Senatssitz in Virginia für die Demokraten,
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Meghan McCain, Tochter des in diesem Jahr verstorbenen, Trump-kritischen und landesweit hoch angesehenen republikanischen Senators John McCain, vermisst ihren Vater an diesem Wahltag. Sie erinnert sich an die ersten gemeinsamen Midterms 1984..
https://twitter.com/MeghanMcCain/status/1059913858217840642 -
Der Ansturm auf die Wahlurnen überfordert offenbar in einigen Fällen die Wahllokale. In Bloomington im Bundesstaat Indiana sind laut dem US-Sender Fox-News einigen Wahllokalen die Stimmzettel ausgegangen. Die Wahlzeit sei deshalb um eine Stunde verlängert worden.
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Der unabhängige Kandidat Bernie Sanders, für viele der bessere Herausforderer für Donald Trump als Hillary Clinton bei der Präsidentenwahl 2016, gewinnt den Senatssitz in Vermont.
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Nun schließen die Wahllokale in sechs weiteren Bundesstaaten im Osten.
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Und so schnell kann es gehen: Der Bezirk Kentucky 6, Beobachtern zufolge ein Frühindikator dafür, ob es eine "demokratische Welle" gibt oder nicht, wird im Moment plötzlich knapp gehalten von der Demokratin Amy McGrath - denkbar knapp mit 49,8 Prozent zu 49,4 des Republikaners Andy Barr. Es sind aber immer noch frühe Ergebnisse - und bei dem knappen Rennen geht es jetzt hin und her.
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Das wichtigste Thema für viele Wähler ist offenbar die Gesundheitsversorgung - weit vor der Einwanderung und der Wirtschaft. Das berichten jedenfalls mehrere US-Medien unter Berufung auf Nachwahlbefragungen.