Explosionen in grenznahem polnischen Dorf +++ Selenskyj wirft Russland Angriff auf Nato-Gebiet vor +++ Russland spricht von "gezielter Provokation" +++ Die Nachrichten zu Russlands Krieg gegen die Ukraine im stern-Liveblog.
Die wichtigsten Meldungen und Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine im stern-Liveblog:
Die Meldungen vom 265. Kriegstag
Kapitel
Feuerwehr bestätigt Explosion und Tote – Ursache unklar
Russland nennt Berichte über fehlgeleitete Raketen "Provokation"
Russische Rakete schlägt in Polen ein, zwei Menschen sterben
Raketen schlagen in Kiewer Wohnhäuser ein
Rekrutieren die Wagner-Söldner afrikanische Häftlinge?
Ukraine macht Russland für Klimaschäden durch Angriffskrieg verantwortlich
Selenskyj wirft Russland Zerstörung der gesamten Infrastruktur in Cherson vor
Ukraine spricht von Tausenden verschleppten Kindern
Dieter Hoss
Wir schließen an dieser Stelle unseren Liveblog zum Ukraine-Krieg. Die Nato-Staaten gehen in eine Nacht voller Sorgen. Der Einschlag von russischen Raketen auf dem Gebiet eines Nato-Landes wäre ein ernster Vorfall. Noch ruft Nato-Generalsekretär Stoltenberg zur Zurückhaltung auf, es müssten alle Details noch genau geklärt werden. Polen fühlt sich jedoch bedroht und hat einen Teil seiner Streitkräfte in erhöhte Bereitschaft versetzt. Artikel 4 des Nato-Vertrags könnte aktiviert werden. Russland weist indes alle Berichte als "Provokation" zurück. Die Gefahr einer Eskalation scheint zur Stunde nicht gebannt. Die Kolleginnen und Kollegen der Frühschicht werden sie wieder auf dem Laufendem halten. Lesen Sie hier die Entwicklung der vergangenen Stunden nach.
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Leonie Scheuble
Nun äußert sich erstmals die polnische Regierung zu der Explosion. Beim Einschlag des Geschosses in dem Dorf Przewodów nahe der Grenze zur Ukraine am Dienstagnachmittag gegen 15.40 Uhr seien zwei Menschen getötet worden, erklärt ein Sprecher des Außenministeriums kurz nach Mitternacht. Der russische Botschafter in Warschau sei einbestellt worden, um "sofort detaillierte Erklärungen" für den Vorfall zu liefern. Die eingeschlagene Rakete sei aus russischer Herstellung.
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Dieter Hoss
In Lettland hat Ministerpräsident Krisjanis Karins nach Berichten über mutmaßliche Raketeneinschläge in Polen für Mittwoch eine außerordentliche Regierungssitzung einberufen. Bei dem Treffen sollen Berichte der zuständigen Ministerien und Institutionen über die Sicherheitslage in der Region angehört werden - auch um "für weitere Maßnahmen bereit zu sein". Dies teilte der Regierungschef des baltischen EU- und Nato-Landes am Dienstagabend auf Twitter mit. Außenminister Edgars Rinkevics hatte zuvor Polen - wie auch Karins - den Beistand des Baltenstaats versichert. "Lettland bringt seine volle Solidarität mit unserem Verbündeten Polen zum Ausdruck und wird jegliche von Polen als angemessen erachteten Maßnahmen unterstützen", schrieb er auf Twitter. Auch die beiden anderen Baltenstaaten Estland und Litauen bekundeten ihre Unterstützung für den Nato-Verbündeten. Alle drei baltischen Staaten waren Bestandteil der früheren Sowjetunion und haben wie Polen eine Grenze zu Russland.
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Dieter Hoss
Laut einer Nato-Sprecherin wird es an diesem Mittwoch eine Dringlichkeitssitzung der Nato-Botschafter zu dem Vorfall Polen geben.
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Dieter Hoss
Wie die russische Seite hat nun auch die Ukraine Mutmaßungen zurückgewiesen, dass eine ihrer Raketen in dem polnischen Grenzdorf eingeschlagen sein könnte. "Russland verbreitet nun eine Verschwörungstheorie, dass es angeblich eine Rakete der ukrainischen Luftabwehr war, die auf Polen niederging", schreibt Außenminister Dmytro Kuleba am Abend auf Twitter. "Das ist nicht wahr." Russland hat seinerseits Berichte, dass sich um fehgeleitete russische Raketen gehandelt haben soll, als "gezielte Provokation" zurückgewiesen.
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Dieter Hoss
Nach Informationen des Politikchefs von RTL wird das Auslösen von Artikel 4 des Nato-Vertrags diskutiert. Artikel 4 sieht Beratungen der Nato-Staaten vor, wenn einer von ihnen die Unversehrtheit seines Gebiets, die politische Unabhängigkeit oder die eigene Sicherheit bedroht sieht. Artikel 4 ist bereits mehrfach in der Geschichte der Nato aktiviert worden. Nato-Generalsekretär Stoltenberg ruft allerdings zur Besonnenheit auf. Es müssten zunächst alle Details geklärt werden.
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Dieter Hoss
Polen hat als Reaktion auf die Explosion mit zwei Toten einen Teil seiner Streitkräfte in erhöhte Bereitschaft versetzt. Dies gelte auch für andere uniformierte Dienste, so ein Regierungssprecher am Abend in Warschau. Es gehe dabei um bestimmte militärische Kampfeinheiten sowie die Kampfbereitschaft von Einheiten der uniformierten Dienste, sagte er, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.
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Dieter Hoss
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat Russland beschuldigt, Raketen auf den Nato-Staat Polen abgefeuert und damit eine "sehr erhebliche Eskalation" herbeigeführt zu haben. "Heute haben russische Raketen Polen getroffen, das Territorium eines verbündeten Landes. Menschen starben. Bitte nehmen Sie unsere Beileidsbekundung an", sagte Selenskyj am Dienstag in seiner abendlichen Videoansprache. Das Abfeuern von Raketen auf Nato-Territorium sei "ein Angriff Russlands auf die kollektive Sicherheit", so der ukrainische Präsident. "Dies bedeutet eine sehr erhebliche Eskalation. Wir müssen handeln", sagt Selenskyj. Je länger sich Russland unanfechtbar fühle, desto größer würden die Bedrohungen für alle, die sich in der Reichweite russischer Raketen befänden. Die Nato und das US-Pentagon reagierten deutlich zurückhaltender und sprachen davon, die Berichte gründlich zu prüfen.
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Dieter Hoss
Die Bundesregierung verfolgt nach Berichten über den Einschlag russischer Raketen in Polen nach den Worten von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) "aufmerksam" die Lage. Berlin stehe in Kontakt mit der Regierung in Warschau und der Nato, schreibt Baerbock auf Englisch und Polnisch im Onlinedienst Twitter. "Meine Gedanken sind bei Polen, unserem engen Verbündeten und Nachbarn."
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Dieter Hoss
Wir haben den momentanen Stand der Lage rund um die Explosion in einem polnischen Dorf zusammengefasst:
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Dieter Hoss
Auch die Nato wird natürlich Berichte über die tödliche Explosion in Polen prüfen. "Wir prüfen diese Berichte und stimmen uns eng mit unserem Bündnispartner Polen ab", so ein Nato-Offizieller gegenüber der Deutschen Presse-Agentur am Abend. Die Reaktion klingt betont zurückhaltend.
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Feuerwehr bestätigt Explosion und Tote – Ursache unklar
Dieter Hoss
Die Feuerwehr bestätigt nun, dass im polnischen Ort Przewodow nahe der Grenze zur Ukraine bei einer Explosion auf einem landwirtschaftlichen Betrieb zwei Menschen ums Leben gekommen sind. Die Ursache für die Explosion sei noch ungeklärt, so ein Sprecher der Feuerwehr in Hrubieszow zur Deutschen Presse-Agentur.
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Russland nennt Berichte über fehlgeleitete Raketen "Provokation"
Dieter Hoss
Das russische Militär hat Berichte über den Absturz angeblich russischer Raketen auf ein polnisches Dorf nahe der Grenze zur Ukraine als "gezielte Provokation" zurückgewiesen. Es seien keine Ziele im ukrainisch-polnischen Grenzgebiet beschossen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Abend mit. Auch die in polnischen Medien verbreiteten Fotos angeblicher Trümmerteile hätten nichts mit russischen Waffensystemen zu tun, hieß es. Die russische Armee hatte nach Kiewer Angaben die Ukraine mit über 90 Raketen und Marschflugkörpern beschossen. In Polen meldete der private Radiosender Zet, dass zwei fehlgeleitete Geschosse in dem Dorf Przewodów nahe der Grenze zur Ukraine eingeschlagen seien. Die polnische Regierung kam in Warschau zu einer Krisensitzung zusammen.
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yks
DPA
AFP