Saigon (heute Ho-Chi-Minh-Stadt), 1. Februar 1968: Der Polizeichef, General Nguyen Ngoc Loan, schießt auf der Straße dem festgenommenen Vietcong-Guerillero Nguyen Van Lem quasi im Vorübergehen eine Kugel in den Kopf. In diesem Moment vor 55 Jahren drückt Eddie Adams, Fotograf der US-amerikanischen Nachrichtenagentur Associated Press (AP), auf den Auslöser.
Das Foto des Mannes an der Schwelle zwischen Leben und Tod ging um die Welt, prangte auf Titelseiten rund um den Globus, wurde mehrfach ausgezeichnet und gehört heute zu den ikonischsten Aufnahmen des Fotojournalismus. Das "Time Magazine" kürte es zu einem der hundert wichtigsten Fotos aller Zeiten.
Ein Foto verändert den Vietnamkrieg
Eddie Adams war nicht der einzige Reporter vor Ort, der Sender NBC strahlte sogar Filmaufnahmen der willkürlichen Hinrichtung aus.
Im Archiv der US-amerikanischen Nachrichtenagentur AP liegen die Fotos, die belegen, was in den Minuten vor und nach dem Moment geschah. Der stern zeigt die Bilder. Sie sind eine Mahnung gegen den Krieg und seine Brutalität:
Was vor und nach dem ikonischen Vietnamkriegsfoto geschah – Warnung: Aufnahmen enthalten teils drastische Gewaltdarstellungen!

24. März 2018: Hunderttausende Amerikaner machen sich auf den "Marsch für unser Leben"

Mit einem "Marsch für unser Leben" demonstrieren in zahlreichen Städten der USA Hunderttausende Menschen gegen Waffengewalt, das laxe Waffenrecht im Land und die Waffenlobby. Auslöser der Proteste war das Schulmassaker an der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland im Bundesstaat Florida. Dort hatte ein 19-Jähriger am 14. Februar 14 Jugendliche und drei Erwachsene erschossen. Die größte Kundgebung findet in Washington statt. Das Bild oben zeigt die Menschenmenge auf dem Weg in Richtung Kapitol.
Bei den Protestveranstaltungen in allen 50 Bundesstaaten der USA treten neben Überlebenden und Zeugen von Amokläufen an Schulen auch zahlreiche Prominente auf oder marschieren mit, unter ihnen die Popstars Miley Cyrus und Demi Lovato, Ex-Beatle Paul McCartney oder Filmstars wie Julianne Moore und Laura Dern. Talk-Show-Legende Oprah Winfrey, Hollywoodstar George Clooney und seine Frau Amal sowie Regisseur Steven Spielberg helfen bei der Finanzierung der Organisation. Solidarische Kundgebungen finden auch in anderen Teilen der Welt statt, darunter auch Deutschland.