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Klimapolitik Ampel-Regierung kommt bei Windenergie-Nutzung offenbar kaum voran

Windräder in Brandenburg
Windräder in Brandenburg
© AFP
Eigentlich ist der schnellere Ausbau von erneuerbaren Energien ein Kernziel der Ampel-Regierung. Bei der Nutzung der Windenergie geht allerdings nicht viel voran. Die Opposition kritisiert den "Ausbau im Schneckentempo".

Die Ampel-Regierung im Bund hat in ihrem ersten Amtsjahr die Nutzung der Windenergie in Deutschland laut einem Bericht nicht deutlich erhöht. Das gehe aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, berichtete das RedaktionsNetzwerk Deutschland am Freitag. Demnach verzeichnete die Bundesnetzagentur Ende 2022 gegenüber dem Vorjahr nur ein Plus von 264 Windkraftanlagen an Land, während im letzten Jahr der großen Koalition 274 Anlagen hinzugekommen seien. 

In den Jahren 2016 und 2017 war der Bestand demnach noch jährlich um mehr als 1300 Windräder an Land gewachsen, 2018 noch um 726 Anlagen, heißt es in dem Bericht. Auf hoher See kamen den Angaben zufolge im vergangenen Jahr 33 Windräder hinzu, im Vorjahr seien netto keine zusätzliche Anlagen in Betrieb gegangen. 

Insgesamt gab es in Deutschland Ende 2022 rund 29.000 Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von 58 Gigawatt an Land und 1532 auf See - diese hatten eine Leistung von rund 8,1 Gigawatt. Die Gesamtleistung betrug also etwa 66 Gigawatt.

Der Vorsitzenden der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, sprach von einem ein "Windkraftausbau im Schneckentempo". "Die Ampel stagniert auf Groko-Niveau", sagte er dem RND. "Die Worte vom 'schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien' sind bisher eine Floskel." Wenn man den aktuellen Ausbau mit dem Jahr 2018 vergleiche, sei Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen sogar langsamer als sein Amtsvorgänger Peter Altmaier (CDU), kritisierte der Linksfraktionschef, der die Anfrage ans Wirtschaftsministerium gestellt hatte.

Ausbau der Windenergie: Bayern und Baden-Württemberg sind Schlusslichter

Laut der Antwort des Ministeriums waren unter den Flächenländern auch im vorigen Jahr vor allem Bayern und Baden-Württemberg besonders langsam im Windkraft-Ausbau. In den beiden Südländern seien 2022 zusammen nur 24 von bundesweit insgesamt 505 Windrädern neu gebaut worden. 

Die Differenz zum Netto-Zubau an Windkraft entsteht durch abgeschaltete Windräder. Die meisten Neubauten meldete die Bundesnetzagentur laut RND aus Brandenburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen mit jeweils mehr als 80 neuen Windrädern sowie Schleswig-Holstein mit 117 neuen Anlagen.   

Der bayerische Regierungschef Markus Söder (CSU) und Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) seien "die Windkraftblockierer der Republik", kritisierte Bartsch. "Nicht einmal fünf Prozent der 2022 neu in Betrieb genommenen Anlagen stehen in Bayern und Baden-Württemberg." Die Bundesregierung müsse beim Windkraftausbau nun "endlich in die Gänge kommen und den Süden verpflichten, deutlich mehr zu tun".

kng AFP

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