Was tun, wenn ein geliebter Mensch plötzlich Querdenker ist? Wie kann man ihm helfen, wie zu ihm vordringen? Und wie übersteht man Weihnachten, wenn Oma sich als Impfverweigerin entpuppt? Niklas Vögeding von der Beratungsstelle Veritas gibt Antworten.
"Impfmücken", die von der Regierung mit Impfstoff aufgetankt und dann auf Querdenker-Demos geschickt werden, um dort unbemerkt zu impfen. Corona-Impfstoffe, die aus Gebärmutter, Mikrochips und Walherz bestehen. Bill Gates, der die Menschheit mit Impfungen in Roboter verwandeln will. Derartige Verschwörungserzählungen geistern zu Tausenden durch Chatgruppen und das Internet. Sie wären eigentlich zum Kaputtlachen, wären sie nicht so gefährlich.
Neben den gesundheitlichen Schäden ist einer der größten Gefahren der Corona-Pandemie Desinformation. Immer mehr Leute radikalisieren sich als sogenannte Querdenker, gespeist durch falsche Informationen und Lügen, die nur ein Ziel haben: Die Menschen zu verunsichern und gegeneinander aufzubringen. Leidtragende sind oft Angehörige von Verschwörungsgläubigen, die hilflos dabei zusehen, wie sie geliebte Menschen an eine Welt aus abstrusen Erzählungen verlieren.
Solche Menschen berät Niklas Vögeding von der Beratungsstelle Veritas. "Die Beratungsstelle ist erstmal dafür da, das Feuer aus Konflikten in Familien zu nehmen", erzählt Vögeding, ein Feuer, das gerade an Weihnachten schnell eskalieren kann. Sein Rat: sich nicht auf Faktendiskussionen einlassen. "Verschwörungsgläubige Menschen neigen dazu, immer wieder auf eine Sachebenen zu kommen und sich vor emotionalen Themen zu verschließen", so Vögeding, zielführend wäre es daher eher sich emotional anzunähern. Denn oft steckt hinter aller Schwurbelei ein ganz simples Gefühl: Angst.
Bischof heiratet Erotikautorin
"Angesichts eines schlimmen Ereignisses", wie sie selbst schreibt, hat die katholische Kirche einen spanischen Bischof von all seinen Aufgaben suspendiert, den jüngsten des ganzen Landes. Sein Vergehen, das "schlimme Ereignis": Der Bischof hat eine Frau geheiratet, die Erotikromane schreibt. Wegen der Hochzeitspläne war der Bischof bereits im August selbst zurückgetreten. Nun verliert er auch offiziell alle seine Rechte und Funktionen, die mit dem Bischofsamt verbunden sind. Bischof darf er sich allerdings weiterhin nennen, aufgrund nicht unbedingt nachvollziehbarer Regeln und Gepflogenheiten. Klar ist: Bei Erotik kennt die Kirche keinen Spaß. Dafür hat der Bischof, der keiner mehr ist, jetzt aber Zeit mit seiner Frau Bücher zu schreiben. Vielleicht erscheint von ihnen bald ja "50 Shades of God".
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