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"heute wichtig" Hitze, Feuer, Klimakrise: Wie geht’s dem deutschen Wald?

Abgestorbene Bäume stehen im Nationalpark Harz unterhalb des Brockens
Abgestorbene Bäume stehen im Nationalpark Harz unterhalb des Brockens. Wie es um den Wald in Deutschland steht, erklärt Nationalpark-Leiter Roland Pietsch in der 323. Folge von "heute wichtig".
© Matthias Bein / DPA
Die Klimakrise macht auch vor deutschen Wäldern keinen Halt. Das merkt man im Nationalpark Harz besonders, denn dort werden alle Besucher:innen mit abgestorbenen Fichten konfrontiert. Dr. Roland Pietsch ist Leiter des Nationalparks und beschwichtigt: Es hat alles seinen Grund.

Die Welt befindet sich mitten in einer Klimakrise, es wird immer heißer und trockener. In Italien, Spanien und anderen südlichen Ländern sieht man im Moment deutlich, was die Hitze für Gefahren birgt: Der Wald brennt. Das ist nicht nur für die Menschen und Tiere ein großes Problem, sondern auch für die Bäume. Die sind schließlich dafür verantwortlich, die Luft zu säubern und dadurch gegen die Klimakrise anzukämpfen. Wie es um den Wald in Deutschland steht, erklärt Dr. Roland Pietsch in der 323. Folge von "heute wichtig". Er ist Leiter des Nationalparks Harz und Experte auf dem Gebiet der Forstwirtschaft. 

Fichtensterben im Harz: ein klares Indiz für die Klimakrise 

Durch die vielen Trockenphasen in den letzten Jahren geht es dem Wald schlecht. Zwar regnet es ab und an, aber nie lang oder stark genug, um die Bäume nachhaltig mit Wasser zu versorgen. Dafür liegen die Wurzeln zu tief, erklärt Dr. Roland Pietsch. Das Wasser komme überhaupt nicht an den Wurzeln an und wenn es dann regnet, ist die Erde zu trocken, um es aufzunehmen. Besonders Fichten haben das Waldbild in Deutschland geprägt, doch nun sterben sie ab und hinterlassen ein trauriges Bild im Nationalpark Harz. Schuld sind die steigenden Temperaturen, macht Pietsch deutlich: "Die Klimakrise, die Ursache für diese Probleme."  

Michel Abdollahi
© TVNOW / Andreas Friese

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Wiederaufbau des Waldes: "Wir müssen die Natur Natur sein lassen"  

Um gegen die Klimakrise und das Fichtensterben anzukämpfen, lässt der Nationalpark Harz die toten Fichten stehen. Darunter wachsen dann neue Bäume. Die Wälder renaturieren sich selbst – zumindest, solange es nicht zum Steppen- oder Wüstenklima kommt. Auch das ist in ferner Zukunft nicht auszuschließen, doch Dr. Pietsch ist sich sicher: "Der Wald wird hier wieder wachsen." Er wird nur anders aussehen als zuvor.

Denn neue Baumarten, die mehr Trockenheit ertragen, werden sich durchsetzen und einen neuen Wald bilden. Statt Fichten werden beispielsweise Buchen einen großen Raum einnehmen. Das wird allerdings einige hundert Jahre dauern, denn durch die Klimakrise gilt: "Natürlich werden die Bäume nicht mehr so schnell wachsen und auch nicht so vital sein."

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yks

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