Nicht nur Mythen und Märchen ranken sich um das 2713 Meter hohe Bergmassiv. Längst ist der Watzmann mit seinen Familienmitgliedern, der benachbarten Watzmannfrau und den Watzmannkindern, zu einem Werbeträger für Molkereiprodukte geworden. Das Album "Der Watzmann ruft" von Wolfgang Ambros wurde zum Ohrwurm. Die Felsgestalt diente schon Malern wie Caspar David Friedrich als Motiv und muss heute zusammen mit dem vorgelagerten Königssee als überfotografiertes Objekt für Instagrammer herhalten.
Knapp 200 Aufnahmen des Watzmann, seiner Umgebung und den Menschen, die in seiner Nähe leben oder sich an seinen Wänden und Graten abarbeiten, haben Eingang in den Bildband "Abenteuer Watzmann – Naturwunder, Mythos Schicksalsberg" gefunden, der jetzt im Bruckmann Verlag erschienen ist.
Die Outdoor-Fotograf Klaus Fengler, der einsame Gebirge von Polarregionen bis Patagonien dokumentiert und seine Reportagen auch im stern veröffentlicht hat, lebt nur einen Katzensprung vom Watzmann entfernt. Sein Bild, das er vom Watzmann zeichnet, gleicht einer visuellen Lieberklärung an seinen Hausberg, frei vom jeglichem Alpenkitsch.
Einen großen Stellenwert in diesem Buch nimmt die Ostwand ein, die mit 2000 Metern höchste Wand der Ostalpen. Vor genau 140 Jahren wurde sie erstmals von Johann Grill und Otto Schück bezwungen.
Die heutige Normalroute, der "Berchtesgadener Weg" gilt technisch als nicht besonders schwer, stellt aber durch seine enorme Länge, den Gefahren durch Steinschlag und Lawinen im Frühsommer eine besondere Herausforderung dar. Diese Kalkmauer ist nicht nur 200 Meter höher als die berühmte Eiger-Nordwand in der Schweiz, die Watzmann Ostwand hat auch bereits mehr Todesopfer gefordert.
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