Bei klarem Wetter ist die wolkenkitzelnde Nadel bereits aus 50 Kilometern Entfernung zu sehen. Als Dubais Wahrzeichen hat der riesige Burj Khalifa nicht nur das Burj Al Arab, das Luxushotel in Form eines aufgeblähten Segels, abgelöst. Burj Khalifa markiert auch das neue Zentrum Dubai Downtown - von allen Seiten weithin sichtbar.
Luxus Shopping am Fuße des Turms
Mit der Inbetriebnahme des welthöchsten Gebäudes hat sich das Zentrum Dubais nach Süden verlagert. Zwar gibt es noch immer die traditionellen Basare und den Goldsouk im Stadtteil Deira, aber eine weitere klimatisierte Shopping- und Erlebniswelt liegt auch zu Füßen des großen Turms: Dubai Downtown. Gleich neben dem Burj Khalifa erstreckt sich die Dubai Mall mit ihren mehr als 1200 Geschäften.
Von Null auf 124 in 60 Sekunden
Unterirdisch sind die Dubai Mall und der Burj Khalifa miteinander verbunden. Doch wer hoch hinaus will, sollte sich früh anmelden. Der Ansturm der Touristen auf den Turm ist groß. Das Ticket für einen Besuch des Burj Khalifa muss im Internet vorab bestellt werden und kostet ab 129 Dirham, umgerechnet 36 Euro für den 124./125. Stock. Das zur zweiten und höheren Aussichtsplattform auf Etage 148 gibt es ab 359 Dirham, umgerechnet 90 Euro (Stand: Januar 2020).
Fahrstuhlführer Hassan trägt einen eng taillierten schwarzen Anzug und drückt den Knopf. Die Türen schließen sich, Musik erklingt, und an den verspiegelten Wänden setzen sich kleine leuchtende Liliensymbole in Bewegung, die einem die Illusion vermitteln, man bewege sich ganz langsam aufwärts. Tatsächlich rast der Förderkorb mit einer Geschwindigkeit von 10 Metern pro Sekunde in die Höhe.
Die arabischen Klänge übertönen jegliches Windgeräusch, in den Ohren knackt es nur zweimal kurz. Ein Display zeigt die Zahlen der Stockwerke an. Ab 110 verlangsamt sich das Hochzählen. Schon nach einer Minute öffnet sich die Tür in der 124. Etage, ohne dass der Körper das Abbremsen der Vertikalbewegung wahrgenommen hat. "Welcome at the top", sagt Hassan.
Heiße Luft in 442 Metern Höhe
Milchiges Sonnenlicht blendet die Besucher. Alle strömen zur Drehtür, die sie ins Freie schleust. Die 360-Grad-Besucherplattform teilt sich auf in einen vollklimatisierten Bereich in Richtung Westen mit Blick auf das Meer und in die windgeschützte Ostseite des Burj. Draußen fühlt man sich wie im Brennpunkt eines Hohlspiegels, denn die Glasfassade reflektiert Hitze und Helligkeit.
Mit 442 Metern übertrifft der Aussichtspunkt sogar die Terrasse auf dem Dach des ehemaligen World Trade Center (415 Meter) in New York - nur dass beim Burj Khalifa in der 124. Etage noch längst nicht Schluss ist. Über 200 Stockwerke hat diese vertikale Stadt.
Obwohl die Aufenthaltsdauer mit der Eintrittskarte auf der Aussichtsetage des Burj Khalifa nicht begrenzt ist, hält es vor Hitze niemand lange auf der Terrasse aus. Sonnenbrillen und Handys werden für die obligatorischen Selfies gezückt. Dann geht es zurück in die heruntergekühlte Welt hinter Aluminium und Glas.