Seit den frühen 1980er Jahren verkehren in Frankreich die TGV-Züge – die Abkürzung steht für "train à grande vitesse“. Die Hochgeschwindigkeitszüge der französischen Staatsbahn SNCF fahren, anders als die ICE-Züge der Deutschen Bahn, auf einem separaten Gleisnetz und gelten als ein großer kommerzieller Erfolg, der innerfranzösische Flüge auf ein Minimum reduziert hat.
Inzwischen sind verschiedene Baureihen im Einsatz, die jedoch alle aus zwei Triebköpfen bestehen. Zwischen ihnen sind acht oder zehn fest gekuppelte Mittelwagen eingestellt.
Die bis zu 320 Stundenkilometer schnellen Züge werden ab 2024 um neue Einheiten ergänzt, die jetzt der Hersteller Alstrom in La Rochelle im Südwesten Frankreich der Öffentlichkeit vorgestellt hat.
Viele Vorteile für Passagiere
Das Besondere an der neuen Baureihe TGV M: Die Züge können mehr Menschen mit weniger Energie befördern, nämlich bis zu 740 Personen haben einen Sitzplatz im Vergleich zu den bisherigen TGVs mit 634 Sitzplätzen. Je nach den Erfordernissen der Strecke und Auslastung lassen sich sieben bis neun Waggons zusammenstellen. Innen kann bei Bedarf die erste Klasse auch in eine zweite Klasse verwandelt werden. Auch Fahrrad- oder Gepäckräume können entfernt oder hinzugefügt werden.
Endlich sind die Fenster größer konzipiert. Bei der Präsentation wurde in den Reden betont, dass die CO2-Bilanz des TGV M die niedrigste auf dem Markt werden wird. Auch seien 97 Prozent der Komponenten des Triebzugs wiederverwertbar.
SNCF hat 100 Züge in der Inlandsversion und 15 weitere für den internationalen Verkehr bestellt – eine Investition von 2,7 Milliarden Euro. Ende des Jahres soll der erste Zug zu Testfahrten bereitstehen. Der Einsatz im Liniendienst ist für 2024 geplant.
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