Die spanische Treppe ist einer der absoluten Touristen-Magneten der italienischen Hauptstadt Rom. Und das nicht nur, weil die 1725 fertiggestellte Treppe mit ihren 135 Stufen ein beeindruckender Anblick ist. Wurde es im Sommer früher dunkel, tummelten sich dort Gruppen von jungen Menschen, die Treppe wurde zum Freiluftevent. Um die Treppe zu schützen, wurde das allerdings 2019 verboten. Dabei dürfte es deutlich weniger schädlich gewesen sein, als das was dort am Dienstag Abend passierte: ein Maserati war die berühmten Stufen heruntergefahren.
Auf Videoaufzeichnungen der römischen Polizei ist das Geschehen festgehalten worden. Der Wagen umkurvt zunächst die Poller, die den Platz oberhalb der Treppe von der Straße trennen. Dann rumpelt der Sportwagen die Seitentreppe hinunter. In der Mitte kommt er zum Stehen. Und ein Mann steigt aus, um den Schaden am Wagen zu begutachten.
Am Flughafen verhaftet
Nach Angaben der Polizei handelt es sich beim Fahrer um einen 37-jährigen Touristen aus Saudi-Arabien. Gemeldet hatte der sich nach der Aktion aber nicht: Durch das Kennzeichen wurde zunächst die Autovermietung und dann schnell der Mieter ermittelt. Er wurde am Flughafen verhaftet, als er das Land zu verlassen versucht hatte.
Gegenüber der Polizei soll er den Vorfall eingestanden haben, berichtet "La Repubblica". Es soll sich aber um ein Versehen gehandelt haben. Er sei falsch abgebogen. "Ich dachte nicht, dass es so etwas schwerwiegendes ist. Ich habe das nicht absichtlich gemacht, es war ein Fehler", soll er den Beamten aufgebracht gesagt haben. "Ich bezahle den Schaden, wenn einer entstanden ist."
Wieso er sich nicht selbst bei der Polizei gemeldet hatte, verriet der Fahrer nicht. Nach Zeugenaussagen hatte er nach dem Festhängen versucht, die Stufen rückwärts wieder hochzufahren. Mit Hilfe einiger Passanten soll er den Aufstieg geschafft und dann davongefahren sein.
Vatikanstadt: Zehn überraschende Fakten über den kleinsten Staat der Welt

"Stato della Città del Vaticano", Staat Vatikanstadt, so heißt das 44-Hektar-Territorium am westlichen Tiberufer offiziell. Es ist das kleinste Land der Welt mit rund 600 Staatsbürgern, darunter Kardinäle, Mitarbeiter der Kurie, Schweizergardisten und ihre Familien. Wenn überhaupt ein Ehepaar –meist Angehörige der Garde – im Vatikan ein Kind erwartet, muss es außerhalb des Landes zur Welt kommen. Es kann die Staatsbürgerschaft erhalten, verliert sie aber spätestens mit 25 Jahren (Männer) oder bei Heirat (Frauen). Für alle anderen gilt: Wer nicht (mehr) für den Vatikan arbeitet, muss den Pass des Papststaates wieder abgeben.
Teure Reparatur
Nun könnte die Aktion teuer werden. Dem Touristen wird eine schwere Beschädigung eines Denkmals vorgeworfen. Nach Angaben der Polizei seien zwei der Marmorstufen angebrochen, sie seien nun notdürftig repariert worden, um die Treppe möglichst schnell wieder für Publikum freigeben zu können. Danach stehe eine professionelle Reparatur an, die durch die Anschaffung hochwertiger, möglichst originalgetreuer Materialien sehr teuer werden könnte, erklärt die Polizei. Zuletzt war die spanische Treppe 2015 restauriert worden. Die Kosten lagen bei 1,5 Millionen Euro.
Um die erste Autofahrt auf der Treppe handelte es sich übrigens nicht: Bereits 2018 war ein von der Strasse abgekommener Wagen auf der Treppe gelandet, 2007 hatte ein Betrunkener sich mit dem Wagen auf die Treppe gewagt.
Quellen: La Repubblica, CNN