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Mexiko Touristin besteigt Maya-Pyramide – und wird von wütender Menge attackiert

Touristen stehen vor der Maya-Pyramide in Chichen Itza
Die weltberühmte Maya-Pyramide ist wahrscheinlich zwischen dem achten und zwölften Jahrhundert erbaut worden. Damit sie weiterhin in gutem Zustand erhalten bleibt, dürfen Besucher die Anlage nicht betreten. 
© NurPhoto / Imago Images
Der heilige Maya-Tempel in Chichén Itzá in Mexiko ist ein Touristenmagnet. Betreten dürfen die Besucher die historische Stätte jedoch nicht. Eine Frau ignorierte das Verbot und bestieg die bekannte Maya-Pyramide. Zur Empörung der übrigen Besucher.

Die einstige Maya-Stadt Chichén Itzá im Süden von Mexiko gehört zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten des Landes. Die historische Siedlung im Norden der Halbinsel Yucatan zählt sowohl zum UNESCO-Weltkulturerbe als auch zu den sieben Weltwundern der Neuzeit. Als Herz der archäologischen Stätte gilt der Kukulcán-Tempel, der auch "El Castillo" (zu deutsch: "Das Schloss") genannt wird.

Um das Bauwerk vor den Besucherströmen zu schützen, ist das Betreten der Anlage seit 2008 streng verboten. Eine Absperrung trennt die Touristen, von denen jedes Jahr Millionen zu der bekannten Pyramide strömen, von dem bekannten Bauwerk. Eigentlich. Am Wochenende ist eine Besucherin über die Abtrennung geklettert und hat die insgesamt 91 Stufen der Pyramide erklommen. Zum großen Ärger der übrigen Anwesenden.

Wut und Empörung bei anderen Touristen in Mexiko

Sofort zückten andere Touristen ihre Smartphones und hielten die Aktion auf Video fest. Die Bilder verbreiteten sich rasend schnell auf TikTok und Twitter. Auf den Aufnahmen ist die Empörung der anderen Touristen zu sehen und vor allem zu hören. Sie schreien, buhen und beschimpfen die Frau lautstark. "Gefängnis!", fordern manche. Andere schlagen vor, man solle sie den Göttern opfern. Die Urlauberin scheint sich davon nicht beirren zu lassen. Unermüdlich steigt sie die Treppen nach oben und vollführt, am Ziel angekommen, einen kurzen Tanz.

Erst als eine Sicherheitskraft erscheint, verlässt sie das Bauwerk wieder. An dessen Fuße wartet bereits die wütende Menge. Während die Frau vom Personal abgeführt wird, attackieren die übrigen Besucher die Urlauberin, die laut der Tageszeitung "El Universal" selbst aus Mexiko stammt. Sie schubsen die Frau, bespritzen sie mit Wasser, werfen Steine nach ihr und ziehen sie an den Haaren. Ihr respektloses Verhalten zog auch finanzielle Konsequenzen nach sich. Wie unter anderem die spanische Zeitung "El País" berichtet, sieht die Gesetzgebung für das unbefugte Betreten des historischen Denkmals eine Geldbuße von bis zu 8845 Dollar vor.

Für die Mexikanerin, die dem Ministerium für öffentliche Sicherheit übergeben wurde, fiel die Strafe mit 5000 Dollar noch vergleichsweise glimpflich aus. Nachdem sie die Summe entrichtet hatte, sei sie aus dem kurzzeitigen Gewahrsam entlassen worden. Personen, die ein archäologisches, künstlerisches oder historisches Denkmal beschädigen, müssen nach Angaben der mexikanischen Zeitung "El Heraldo" sogar mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren rechnen. Das Nationale Institut für Anthropologie und Geschichte (INAH) teilte aber mit, dass das Bauwerk bei der Aktion der Touristin keine Schäden erlitten habe.

Quellen: "El Heraldo", "El País", "El Universal", "Express"

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