Nichts ist es mit dem Vorruhestand für die Ü-30-Gruppe des DSV. Beim olympischen Staffel-Rennen der Langläufer über 4 x 10 Kilometer am Sonntag treten Jens Filbrich, Axel Teichmann und Tobias Angerer noch einmal gemeinsam an, um sich den Medaillentraum zu erfüllen. Denn das hatte bislang noch nie geklappt. Vierter im Bunde ist die größte deutsche Nachwuchshoffnung Hannes Dotzler, der als Schlussläufer symbolisch die Zukunft ohne die "Rentnerband" einläuten wird.
"Diese Entscheidung war besonders schwer. Wir haben alle lange beraten und diskutiert, wie die Staffelbesetzung aussehen könnte und wer an welcher Position laufen soll", verriet Bundestrainer Frank Ullrich. Das Problem: Alle vier Läufer sind eher im klassischen Stil besonders stark. Am Ende gaben die Ergebnisse über 15 Kilometer am Freitag den Ausschlag. Teichmann war Achter geworden, Filbrich 14. Angerer, wohl die variabelste Größe von allen, läuft auf Position drei. Heikel wird damit die Aufgabe für Dotzler, der noch am Freitag nach seinem elften Rang gesagt hatte: "Wenn ich eine Wunschposition äußern dürfte, dann wäre es die eins."
Hoffen auf olympisches Happy End
Die drei Oldies hoffen auf ein olympisches Happy End. Denn die so erfolgreichen Läufer, die nach der Saison dem Leistungssport Ade sagen, haben noch nie gemeinsam eine Staffel-Medaille geholt. 2002 in Salt Lake City flog Teichmann wegen schlechter Vorleistungen aus dem Team, das Bronze holte. Vier Jahre später fehlte erneut der Bad Lobensteiner Doppel-Weltmeister. Diesmal musste er sich unmittelbar vor den Spielen einer Oberschenkeloperation unterziehen. Seine Kollegen holten Silber und widmeten ihm die Medaille. In Vancouver liefen sie erstmals gemeinsam, doch bei fasst allen versagten die Ski. Deutschland hatte nicht die Spur einer Chance.
"Mein größter Wunsch wäre es, wenn wir in der Staffel noch einmal zuschlagen könnten. Es ist das Größte, mit den Teamkollegen auf das Siegerpodest zu steigen", hatte Teichmann schon zu Saisonbeginn verkündet.
Bundestrainer: Alles ist möglich
Bundestrainer Ullrich sieht die Staffel nicht chancenlos. "Man hat ja bei den Damen gesehen, dass alles möglich ist. Staffeln haben nun mal eigene Gesetze. Wir wollen aber nicht von einer Medaille reden. Favoriten sind andere, das ist klar. Aber vielleicht löst die Bronzemedaille der Damen auch noch die letzte Fessel", verkündete Ullrich am Samstag.