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Zusammenbruch im Ziel Ultra-Marathonläufer kommt nach 100 Meilen sechs Sekunden zu spät

Laufen in schwierigem Gelände (Symbolbild)
Laufen in schwierigem Gelände (Symbolbild): Gary Robbins hatte davon geträumt, als erster Kanadier den Barkley Marathon zu meistern.
© Getty Images/iStockphoto
60 Stunden hatte er Zeit: Gary Robbins wollte als erster Kanadier den Barkley Marathon erfolgreich absolvieren. Doch er kam sechs Sekunden zu spät ins Ziel - weil er sich verlaufen hatte.

Der Barkley Marathon gilt als einer der härtesten 100-Meilen-Läufe der Welt. Nur 15 Teilnehmer haben es laut der Webseite "The Barkley Marathons - 100 Mile Run" seit dem Start des Wettkampfes im Jahr 1986 innerhalb des Zeitlimits von 60 Stunden ins Ziel geschafft. Gary Robbins wollte unbedingt als erster Kanadier zu dieser erlesenen Gruppe gehören. Und er hätte es schaffen können - wenn er sich nicht kurz vor dem Ziel verlaufen hätte.

In der letzten Runde kommt Robbins vom Weg ab

Fünf Runden mussten die 40 Teilnehmer - mehr sind bei dem Ultramarathon nicht zugelassen - am vorvergangenen Wochenende in dem bergigen Waldgebiet des Frozen Head State Parks im US-Bundesstaat Tennessee absolvieren. Das Gelände ist teilweise extrem unwegsam, die Strecke in weiten Teilen nicht markiert. Hilfs- oder Verpflegungsstationen gibt es unterwegs nicht, lediglich an zwei Punkten bekommen die Läufer Wasser. Trotz dieser harten Bedingungen hatten Robbins und ein weiterer Starter, John Kelly, es als einzige bis in die letzte Runde geschafft.

Doch dann kam Robbins im dichten Nebel vom Kurs ab. Als er seinen Irrtum bemerkt habe, sei es zum Umkehren bereits zu spät gewesen, berichtet der Sportler in seinem Blog. "Wenn ich das getan hätte, wäre ich vielleicht bei 60 Stunden und 5 Sekunden angekommen und damit kein offizieller Barkley-Marathon-Finisher", schreibt der Athlet. Also suchte er sich mithilfe eines Kompass den direkten Weg zum Ziel. Robbins durchquerte einen wegen des Schmelzwassers gefährlich angeschwollenen Fluss, fand die Strecke wieder und gab auf den letzten Kilometern alles. Als er schließlich das Ziel erreichte, brach er zusammen. Seine Zeit: 60 Stunden und 6 Sekunden. Sein Traum war geplatzt.

Nur ein Läufer erreicht das Ziel

Von den 40 Startern, die in diesem Jahr beim Barkley Marathon angetreten waren, konnte sich lediglich John Kelly in die Liste der stolzen Absolventen eintragen. Nach 59 Stunden, 30 Minuten und 53 Sekunden hatte er die 160 Kilometer hinter sich. Haarscharf, aber rechtzeitig. Für Robbins blieb als einziger Trost: Auch wenn er sich auf den letzten Kilometern noch so sehr angestrengt und die 60-Stunden-Marke geknackt hätte, es hätte nichts gebracht. Denn nach seinem Irrlauf durch den Wald hatte er zwar den Weg wiedergefunden und das Ziel erreicht - aber leider aus der falschen Richtung. Sein Lauf wäre nicht gewertet worden.

mad

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