12 unterschiedliche Aktenvernichter im Vergleich – finden Sie Ihren besten Aktenvernichter für klein geschreddertes Papier – unser Test bzw. Ratgeber 2023

Was ist ein Aktenvernichter?

Der Aktenvernichter ist ein elektrisches Bürogerät für die automatische Zerkleinerung von Dokumenten, CDs oder Bankkarten. Die Dokumentenvernichter zerschneiden das Schnittgut, bis es unleserlich ist. Das Gerät ist unter verschiedenen Bezeichnungen bekannt, wie zum Beispiel Schredder, Papierschredder, Reißwolf, Papierwolf oder Büro-Schredder. Die DSGVO schreibt vor, wie mit sensiblen Daten umgegangen werden sollte. Was die DSGVO ist und wo sie zur Geltung kommt, zeigt das folgende Video:

Welche Vor- und Nachteile hat ein Aktenvernichter?

Ein Aktenvernichter kann eine lohnenswerte Investition für jedes Büro sein, in dem viel Papiermüll anfällt oder vertrauliche Dokumente bearbeitet werden. Der Aktenvernichter bietet zwei Vorteile: Er zerkleinert Dokumente so unkenntlich, dass sie unlesbar sind und schützt dadurch sensible Daten – zum Beispiel Bankverbindungen, Telefonnummern oder Adressen. Die empfindlichen Daten geschredderter Dokumente können nach der Datenvernichtung nicht in die Hände Dritter gelangen. Der Reißwolf zerkleinert große Mengen an Papier platz- und zeitsparend sowie ohne Kraftaufwand.

Viele Aktenvernichter sind so leistungsstark, dass sie selbst Kunststoff-Gegenstände wie CDs oder Bankkarten zerkleinern können.

Ebenfalls als Vorteil anzumerken: Aktenvernichter gibt es in verschiedenen Größen und Arten. Das bietet gute Voraussetzungen, um für jedes Büro ein geeignetes Modell zu finden. Große Nachteile haben Aktenvernichter nicht. Wichtig zu wissen ist, dass sich die Papierstreifen mit viel Aufwand wieder zusammensetzen lassen. Daher ist es ratsam, nur große Mengen an Papiermüll zu entsorgen. Das macht es fast unmöglich, alle Streifen eines bestimmten Dokumentes zu finden und zusammenzusetzen. Ebenfalls zu erwähnen ist, dass Büro-Schredder meistens eine stationäre Stromversorgung benötigen, hörbare Betriebsgeräusche verursachen und regelmäßig geleert werden müssen.

Wie funktioniert ein Papierschredder?

Äußerlich ähneln die meisten Shredder einem rechteckigen Papierkorb. An der Oberseite befindet sich ein Einführungsschacht für die zu zerkleinernden Dokumente. Innerhalb des Schachtes befinden sie kleine Rollen, die von einem Elektromotor angetrieben werden und das Papier hineinziehen. Das ist bei allen Schreddern gleich. Die weitere Funktionsweise hängt von der Schnittart ab. Wir unterscheiden bei der Schnittart:

• Streifenschnitt
• Partikelschnitt

Der Streifenschnitt

Neben den Rollen befinden sich bei der Schnittart im Einfuhrschacht eines Aktenvernichtens drehbare Schneidwerkzeuge, die ebenfalls vom Elektromotor angetrieben werden. Der Aktenvernichter zerschneidet beim Streifenschnitt mit dem Schneidewerk eingeführtes Schriftgut in schmale Streifen. Gleichzeitig befinden sich an den Schneidwerkzeugen kleine Verzahnungen (Zahnräder), die dabei helfen, Papier und andere Materialien in die Maschine zu ziehen.

Zusammen ergeben der Einfuhrschacht, die Rollen und das Schneidwerk das „Mahlwerk“ eines Schredders. Nach dem Zerkleinern fällt das Papier in einen Auffangbehälter, dessen Fassungsvermögen je nach Modell variieren kann. Die Stromversorgung erfolgt über ein normales Netzkabel. Aktenvernichter lassen sich über jede handelsübliche Steckdose betreiben.

Der Partikelschnitt

Ein Aktenvernichter mit Partikelschnitt funktioniert wie ein Schredder mit Streifenschnitt. Der Unterschied ist, dass er nicht nur mit vertikalen, sondern auch mit horizontalen Schneidelementen arbeitet. Dokumente werden nicht in Streifen, sondern in kleine Vierecke geschnitten. Alternative Bezeichnungen für diese Methode sind Kreuzschnitt oder „Cross Cut“. Aktenvernichter im Kreuzschnitt sind mit zwei Wellen ausgestattet, wobei die Spindelwelle jeweils gegeneinander laufen und ineinandergreifen. Zu beachten gilt es, dass Aktenvernichter mit Partikelgröße-Schnitt meistens kostspieliger sind.

Eine Unterart des Partikelschnitts ist der Mikroschnitt. Bei Aktenvernichtern, die mit dieser Zerkleinerungsmethode arbeiten, liegen die Schneidelemente enger beieinander, wodurch sich Dokumente noch kleiner schreddern lassen.

Welche Arten von Aktenvernichtern gibt es?

Folgende vier Arten von Aktenvernichtern lassen sich unterscheiden:

• Aufsatz-Aktenvernichter
• Schrank-Aktenvernichter
• Mini-Hand-Aktenvernichter
• Handbetriebene Aktenvernichter

Aufsatz-Aktenvernichter

Die bis hierher beschriebenen Geräte werden als Aufsatz-Aktenvernichter bezeichnet. Sie bestehen aus einem Mahlwerkaufsatz und einem Papierbehälter. Die zu schreddernden Dokumente kommen von oben in das Gerät und landen zerkleinert im Behälter. Je nach Modell werden Dokumente mit dem Streifen- oder dem Partikelschnitt zerkleinert.

Vereinzelt gibt es Aufsatz-Aktenvernichter ohne Behälter, die sich auf einen Mülleimer- oder Papierkorb setzen lassen. Das bietet den Vorteil, dass Nutzer die Größe des Behälters selbst auswählen können.

Schrank-Aktenvernichter

Große Aufsatzmodelle werden als Schrank-Aktenvernichter bezeichnet. Sie sind meistens für den Dauerbetrieb konzipiert und in eine Art Schrank mit ausziehbarem Behälter eingebaut. Der Aufbau gleicht dem eines normalen Aufsatz-Aktenvernichters: Das Mahlwerk befindet sich an der Oberseite, das zerkleinerte Papier fällt in den Auffangbehälter darunter. Schrank-Aktenschredder arbeiten sowohl mit der Streifen- als auch mit der Partikelschnitttechnik.

Mini- beziehungsweise Hand-Aktenvernichter

Mini- oder Hand-Aktenvernichter sind nur selten zu finden. Sie sind so kompakt, dass sie sich in der Hand halten lassen. Mit dem Daumen lassen sie sich per Knopfdruck aktivieren, um Dokumente zu zerkleinern. Meistens haben sie keinen eigenen Einzug, weshalb das Papier mit der anderen Hand nachgeschoben werden muss.

Die Mini-Aktenvernichter sind ausschließlich mit Streifenschnitt erhältlich.

Handbetriebene Aktenvernichter

Es gibt Shredder, die anstelle eines Elektromotors mit einer Handkurbel ausgestattet sind, die das Mahlwerk in Bewegung setzt. Das Papier wird mit der einen Hand in den Einfuhrschacht geführt, während die andere Hand die Kurbel dreht, um das Papier einzuziehen. Da für die Zerkleinerung ein gewisser Kraft- und Zeitaufwand nötig sind, eignen sich handbetriebene Aktenvernichter nur für kleinere Mengen Schriftgut. Vorteilhaft ist, dass sie sich orts- und stromunabhängig verwenden lassen. In der Anschaffung sind sie meistens kostengünstiger als elektrische Aktenvernichter.

Welche Bedeutung haben Schutzklassen und Sicherheitsstufen von Aktenvernichtern?

Das Zerkleinern von „Datenträgern“ – wozu Dokumente in Papierform zählen – wurde im Jahre 2012 durch die DIN-66399-Norm geregelt. Geräte, die dieser Norm entsprechen, zerkleinern Dokumente so, wie es vom Gesetzgeber vorgeschrieben ist. Ziel ist eine sichere Entsorgung. Außerdem soll die Norm Verbrauchern das Finden von bedarfsgerechten Geräten oder Dienstleistern erleichtern.

Die einzelnen Schutzklassen geben an, wie schützenswert Daten sind und legen fest, wie gründlich sie vernichtet werden müssen. In den höheren Klassen ist die Wiederherstellung der Daten nicht mehr möglich.

Die alte Norm 32757, die der DIN-66399-Norm vorausging, wird bis heute von vielen Herstellern verwendet. Diese Sicherheitsstufen sind mit einer Toleranz von 10 Prozent hinsichtlich der Größe verbunden:

• P1: Streifen bis zu einer Streifenbreite von höchstens 12 Millimetern
• P2: Streifen bis zu einer Breite von höchstens 6 Millimetern
• P3: Streifen bis zu einer Breite von höchstens 2 Millimetern
• P4: Ab dieser Sicherheitsstufe sind Streifen nicht mehr zulässig. Akten der Stufe P4 müssen per Partikelschnitt zerkleinert werden und dürfen eine Fläche von 160 Quadratmillimetern mit maximaler Partikelbreite von 6 Millimetern nicht überschreiten.
• P5: Pro Partikel eine Partikelgröße 30 Quadratmillimeter und eine maximale Breite von 2 Millimetern
• P6: 10 Quadratmillimeter Partikelgröße mit einer maximalen Breite von bis zu einem Millimeter
• P7: Hier entfällt die 10-prozentige Toleranz, und einzelne Partikel dürfen nur 5 Quadratmillimeter groß und bis zu einem Millimeter breit sein.

Neben der Kategorisierung für Papier gibt es weitere Sicherheitsstufen für Filme, optische Datenträger, magnetische Datenträger und elektronische Datenträger. Sie sind ähnlich strukturiert: Die zulässige Größe für Streifen beziehungsweise Partikel wird mit zunehmender Stufe kleiner.

Was kostet ein Aktenvernichter?

Papiervernichter haben eine große Preisspanne. Abhängig sind die Kosten von der Art, dem Schneidsystem, der Sicherheitsstufe, der Größe des Behälters und den zusätzlichen Funktionen. Manuelle Aktenvernichter zum manuellen Vor- und Zurücklaufen des Schneidwerks aus dem unteren Preisbereich sind für niedrige zweistellige Beträge zu haben. Elektrische Aufsatz-Aktenvernichter erfordern meist eine hohe zweistellige bis dreistellige Investition. Mit folgenden Kosten ist zu rechnen:

• Aktenvernichter der unteren Preisklasse: 20 bis 75 Euro
• Aktenvernichter im mittleren Preissegment: 75 bis 150 Euro
• Aktenvernichter der oberen Preisklasse: ab 150 Euro

Internet versus Fachhandel: Wo lohnt es sich, einen neuen Aktenvernichter zu kaufen?

Aktenvernichter gibt es in Elektronik-Fachgeschäften, Kaufhäusern und manchmal als Angebot in Supermärkten. Wer von der persönlichen Beratung als größtem Vorteil des örtlichen Handels profitieren möchte, sollte ein spezialisiertes Fachgeschäft aufsuchen. Wie hilfreich die Beratung ausfällt, hängt von den Kenntnissen des beratenden Mitarbeiters ab. Davon abgesehen gestaltet sich der Kauf im örtlichen Handel meistens als umständlich. Häufig ist die Auswahl an unterschiedlichen Modellen ähnlich eingeschränkt, wie die Möglichkeiten, die einzelnen Schredder miteinander zu vergleichen. Im schlimmsten Fall ist ein hoher Zeitaufwand für den Besuch von mehreren Geschäften nötig, um einen guten Aktenvernichter zu finden.

Das Internet bietet bessere Voraussetzungen, um schnell und ohne viel Aufwand einen guten Aktenvernichter zu kaufen. Hier gibt es nicht nur fast alle derzeit erhältlichen Modelle, sondern es bestehen gute Möglichkeiten, sich umfassend zu informieren und die einzelnen Geräte präzise miteinander zu vergleichen. Sobald der beste Aktenvernichter gefunden ist, erfolgt die Bestellung bequem und zeitsparend von zu Hause aus. Unter dem Strich überwiegen die Vorteile des Internets. Das bedeutet nicht, dass sich mit mehr Aufwand im örtlichen Handel kein guter Aktenvernichter finden lässt.

Aktenvernichter-Kaufberatung: Was muss ich beim Kauf eines Aktenvernichters beachten?

Für eine fundierte Kaufentscheidung sollten die wichtigsten Faktoren berücksichtigt werden, die im folgenden Abschnitt zusammengefasst sind. Dazu zählen:

1. Art des Aktenvernichters
2. Zerkleinerungsmethode
3. Schutzklasse beziehungsweise Sicherheitsstufe
4. Blattanzahl
5. Arbeitsgeschwindigkeit
6. Schneidleistung
7. Dokumentengröße
8. Behältergröße
9. Maximale Betriebsdauer
10. Zusätzliche Funktionen
11. Lautstärke

Art des Aktenvernichters

Aufsatz-Aktenvernichter sind die Allrounder. Sie eignen sich für nahezu alle Einsatzgebiete – egal ob privat oder beruflich. Schrank-Aktenvernichter empfehlen sich als gute Alternative, wenn große Mengen an Akten vernichtet werden müssen. Mini- beziehungsweise Hand-Aktenvernichter eignen sich für die mobile Nutzung – zum Beispiel für Menschen, die im Vertrieb oder Außendienst tätig sind. Aufgrund ihrer kompakten Abmessungen sind sie für große Mengen zu zerkleinernder Akten ungeeignet. Die handbetriebenen Aktenvernichter benötigen keinen Strom und lassen sich ortsunabhängig verwenden. Da sie einen höheren Zeit- und Kraftaufwand erfordern, sind sie nur für wenige Interessenten eine Option.

Die Zerkleinerungsmethode

Hier müssen sich Interessenten zwischen Streifen- und Partikelschnitt entscheiden. Beide Methoden haben Vor- und Nachteile. Aktenvernichter mit Streifenschnitt sind in der Lage, mehrere Blätter Papier gleichzeitig zu zerkleinern. Ihr Nachteil besteht darin, dass sich die Akten mit viel Aufwand wieder zusammensetzen lassen. Aus diesem Grund eignen sich Büro-Schredder mit Streifenschnitt am besten für die Zerkleinerung großer Mengen Papiers mit weniger sensiblen Inhalten.

Häufig enthalten Dokumente Daten, die unter keinen Umständen in die Hände Dritter gelangen dürfen. In diesem Fall ist es ratsam, die Akten per Partikelschnitt zu zerkleinern. Das dauert zwar länger und verursacht lautere Betriebsgeräusche, zerkleinert Akten aber so gründlich, dass ein nachträgliches Zusammensetzen fast unmöglich ist.

Schutzklasse beziehungsweise Sicherheitsstufe

Die Schutzklasse oder Sicherheitsstufe des neuen Aktenvernichters gilt es davon abhängig zu machen, wie schützenswert die zu zerkleinernden Dokumente sind. Je empfindlicher die Inhalte der Akten sind, desto höher sollte die Sicherheitsstufe des Büro-Schredders ausfallen. Es gilt folgende Unterteilung:

• Shredder mit der Sicherheitsklasse 1 eignen sich für private Notizen im Hausgebrauch oder andere nicht sicherheitsrelevante Unterlagen.
• Aktenvernichter mit der Sicherheitsstufe 2 eignen sich für Papiere aus der schriftlichen Firmenkommunikation.
• Aktenvernichter mit der Sicherheitsstufe 3 eignen sich zum Beispiel für Adress- oder Steuerdaten. Ab dieser Stufe kommen die ersten Geräte mit Partikelschnitt zum Einsatz.
• Aktenvernichter mit der Sicherheitsstufe 4 eignen sich für sensible Dokumente wie Arbeitsverträge, Gehaltsabrechnungen, Personalakten oder Bilanzen.
• Aktenvernichter mit der Sicherheitsstufe 5 eignen sich für vertrauliche Dokumente, die anderen Unternehmen einen potenziellen Wettbewerbsvorteil verschaffen könnten.
• Aktenvernichter mit der Zerkleinerungsstufe 6 eignen sich für Patente oder vergleichbare Dokumente
• Reißwolf mit der Sicherheitsstufe 7 eignen sich für geheimzuhaltende Dokumente von Geheimdiensten oder des Militärs. Für Privathaushalte oder die gewerbliche Nutzung ist eine derartige Hochsicherheits-Stufe normalerweise nicht nötig.

Die Blattanzahl

Wer regelmäßig größere Mengen Schriftstücke vernichten muss, sollte auf die Blattanzahl des Aktenvernichters achten. Der Wert gibt an, wie viele Blätter Papier ein Aktenvernichter gleichzeitig zu Schnipsel zerkleinern kann. Je größer die Mengen an zu Papierschnipsel zu zerkleinernden Akten sind, desto höher sollte die Blattanzahl des Schredders ausfallen. Günstige Aktenvernichter können meistens nur ein einzelnes Blatt zerkleinern. Hochwertige Aufsatz-Aktenvernichter sind in der Lage, zwischen 7 und 20 Blätter gleichzeitig zu vernichten. Bei der Vernichtung von großen Mengen an Akten verspricht das eine große Zeitersparnis.

Die Blattanzahl muss immer im Zusammenhang mit der Dicke des zu zerkleinernden Papiers betrachtet werden. Oft beziehen sich die Angaben der Hersteller auf dünnes Papier mit einer Grammatur von 70 bis 75 Gramm pro Quadratmeter. Die Grammatur gibt das Verhältnis zwischen Quadratmeter und Gewicht eines Blattes Papier an und ermöglicht Rückschlüsse auf dessen Dicke. Zeitungspapier hat beispielsweise eine Grammatur von 50 Gramm pro Quadratmeter. Hochwertiges Kopierpapier hat eine Grammatur von 120 Gramm pro Quadratmeter oder mehr. Ab 150 Gramm wird Papier als Halbkarton bezeichnet.

Die Arbeitsgeschwindigkeit

Für die Arbeitsgeschwindigkeit eines Aktenvernichters gibt es unterschiedliche Angaben. Während einige Hersteller angeben, wie viele Meter Papier ihre Geräte pro Minute verarbeiten können, geben andere Anbieter nur eine tägliche Gesamtleistung an. Durchschnittliche Aktenvernichter, die auf Büros mit bis zu vier Personen ausgelegt sind, erreichen eine Gesamtleistung von 500 Blätter pro Tag. Geräte für Großraumbüros schaffen bis zu 1.000 Blätter am Tag. DieAngaben in Meter pro Minute bewegen sich für viele Modelle in einem Bereich zwischen 1,5 und 4 Metern.

Die Schneidleistung

Die Schneidleistung gibt an, welche Materialien ein Reißwolf zerkleinern kann. Neben Schriftgut können viele Geräte Bankkarten/Kreditkarten, CDs, Büroklammern oder Tackernadeln verarbeiten. Für die einzelnen Materialien gibt es unterschiedliche Sicherheitsstufen. Es gilt folgende Kategorisierung:

• F für Filme
• O für optische Datenträger – CDs und DVDs
• T für magnetische Datenträger – Bankkarten
• H für dichtere magnetische Datenträger – Festplatten und Disketten
• E für elektronische Datenträger – USB-Sticks

Wer nur Akten vernichten möchte, braucht kein besonderes Augenmerk auf die Schneidleistung zu legen. Für die Zerkleinerung von anderen Datenträgern ist es wichtig, vor dem Kauf darauf zu achten, für welche Materialien sich das Gerät eignet.

Dickere Gegenstände wie Festplatten und USB-Sticks zerkleinern viele Aktenvernichter in einem zweiten Einfuhrschacht.

Die Dokumentengröße

Der Großteil aller Aktenvernichter ist auf die Dokumentengröße DIN-A4 ausgelegt. Die DIN-Norm standardisiert die Größe von Dokumenten. Ein DIN-A4-Blatt entspricht einem Rechteck von 21 × 29,7 Zentimetern. Diese Dokumentengröße wird weltweit am häufigsten verwendet. Vereinzelt gibt es Aktenvernichter, die größere DIN-A3- oder DIN-A2-Blätter schreddern können.

Tipp: Dokumente, die für den Einfuhrschacht des Aktenvernichters zu groß sind, lassen sich zusammenfalten und trotzdem zerkleinern. Die Voraussetzung ist, dass der Schredder mindestens zwei Blätter Papier gleichzeitig verarbeiten kann.

Die Behältergröße

Die Behältergröße bestimmt, wie oft der Papierkorb eines Aktenvernichters entleert werden muss. Für den Privatgebrauch oder kleine Büros mit bis zu zwei Mitarbeitern eignen sich Aktenvernichter mit einer Behältergröße zwischen 5 und 12 Litern. Mit steigender Personenzahl und zunehmendem Papieraufkommen sollte der Behälter ein Fassungsvermögen zwischen 12 und 40 Litern haben.

Aktenvernichter gibt es mit Behältergrößen von bis zu 150 Litern. Aufgrund ihrer Ausmaße sind derartig große Körbe nur für Großraumbüros interessant.

Maximale Betriebsdauer

Eine ununterbrochene Nutzung stellt eine große Belastung für einen Aktenvernichter dar und kann im schlimmsten Fall zu einer Überhitzung führen. Dabei kann das Gerät nachhaltig beschädigt werden. Aus diesem Grund sind die meisten Aktenvernichter mit einem Überhitzungsschutz ausgestattet. Das ist ein Sicherheitsmechanismus, der das Gerät automatisch abschaltet, bevor es überhitzt.

Während einige Aktenvernichter höchstens 3 Minuten am Stück arbeiten können, ermöglichen andere Modelle bis zu 30 Minuten pausenloses Schreddern. Aktenvernichter für die gewerbliche Nutzung sind häufig mit integrierten Kühlsystemen ausgestattet, die eine noch höhere Betriebsdauer ermöglichen.

Wann ein Aktenvernichter nach der automatischen Abschaltung wieder einsatzbereit ist, hängt von der Abkühlzeit ab. Die meisten Geräte kühlen innerhalb von 20 bis 60 Minuten so weit ab, dass sie sich wieder benutzen lassen. Die jeweils genaue Zeitspanne steht in der Bedienungsanleitung.

Zusätzliche Funktionen

Viele Aktenvernichter sind mit Zusatzfunktionen ausgestattet. Dazu zählen:

• Rücklauffunktion: Beim Schreddern von zu vielen Akten kann es passieren, dass das Papier im Einfuhrschacht des Geräts steckenbleibt. Mit einer Rücklauffunktion drehen sich das Schneidwerk auf Knopfdruck in die entgegengesetzte Richtung und befördern das Papier wieder heraus. So lässt sich ein Papierstau beheben, ohne den Reißwolf auseinanderbauen zu müssen.
• Füllstandsanzeige: Viele Aktenvernichter signalisieren, wann es Zeit ist, den Papierbehälter zu entleeren. Häufig geschieht das mit Hilfe von Sensoren, die eine LED-Lampe aufleuchten lassen, sobald der Behälter voll ist. Alternativ gibt es Aktenvernichter, die mit einem Sichtfenster im Behälter ausgestattet sind.
• Sicherheitsklappe: Die Sicherheitsklappe ist ein Aufsatz, der sich auf den Eingang des Einfuhrschachts setzen lässt, um den Einschub zu verkleinern. Sie verhindert, dass Kleidungsstücke wie Krawatten oder gar Finger in das Mahlwerk gelangen. Zum Vernichten größerer Mengen Papiers lässt sich die Sicherheitsklappe abnehmen.
• Automatische Abschaltung: Die meisten Aktenvernichter sind mit einer automatischen Abschaltung ausgestattet. Sie deaktivieren sich selbstständig, wenn kein Papier mehr nachgelegt wird und sparen so Energie.
• Rollen: Große Aktenvernichter brauchen nicht nur viel Platz, sondern bringen auch viel Gewicht auf die Waage. Für eine flexible Nutzung in unterschiedlichen Räumen sind viele Aktenvernichter mit Rollen ausgestattet.

Die Lautstärke

Die Lautstärke eines Aktenvernichters hängt von seiner Leistung und seiner Art ab. Partikelschnitt-Aktenvernichter arbeiten mit einer höheren Betriebslautstärke als Streifenschnitt-Modelle. Je nach Gerät beträgt die Lautstärke zwischen 40 und 80 Dezibel, wobei Aktenvernichter mit Partikelschnitt im Durchschnitt etwa 20 Dezibel lauter als Streifenschnitt-Aktenvernichter sind.

Die wahrgenommene Lautstärke verdoppelt sich mit einer Erhöhung um 10 Dezibel. Das bedeutet, 50 Dezibel sind doppelt so laut wie 40 Dezibel. Mehr wissenswerte Informationen um die Lautstärke und der Auswirkung zeigt das folgende Video:

Welche bekannten Aktenvernichter-Hersteller gibt es?

Im folgenden Abschnitt möchten wir drei Hersteller vorstellen, die für ihre hochwertigen Aktenvernichter bekannt sind.

Hama

Hama wurde im Jahre 1923 von Martin Hanke in Dresden gegründet. Der heutige Hauptsitz liegt im bayrischen Monheim. Das erste Hama-Produkt war ein Pulverblitzgerät für Fotokameras. Heute umfasst die Produktpalette rund 1.800 Produkte, die Hama zu einem der führenden Hersteller von Zubehör in den Produktbereichen Foto, Video, Audio, Computer und Telekommunikation machen. Aktenvernichter von Hama gibt es bis zur Sicherheitsstufe 5. Häufig sind sie in der Lage, neben Papier andere Materialien zu verarbeiten.

Rexel

Rexel ist ein französisches Unternehmen, das im Jahr 1967 als „Distribution de Materiel Electricque“ oder kurz „CDME“ in Paris gegründet wurde. Im Jahr 1993 wurde die Firma in Rexel umbenannt. Der hauptsächliche Tätigkeitsbereich des Unternehmens liegt im Vertrieb von Elektroinstallationsmaterial und elektronischen Komponenten. Zusätzlich bietet Rexel verschiedene elektrische Geräte an wie zum Beispiel Aktenvernichter. Aktenvernichter von Rexel erscheinen meistens in einem schlichten, kompakten Design und sind in allen Sicherheitsstufen erhältlich. Die Produktreihe SOHO ist auf kleine Büros und den Heimbedarf optimiert. Die Geräte der Mercury-Reihe haben eine spezielle Anti-Papierstau-Funktion, womit sie sich gut für größere Büros eignen.

Amazon

Amazon wurde im Jahre 1994 von Jeff Bezos in Seattle als Online-Buchverleih gegründet. In den 2000er-Jahren entwickelte sich Amazon zu einem der weltweit größten Konzerne. Amazon betreibt nicht nur die gleichnamige Handelsplattform, sondern hat auch eigene Produkte im Angebot, die unter dem Namen „Amazon Basics“ angeboten werden – zum Beispiel Tablets, E-Book-Reader, Sprachassistenten oder Aktenvernichter. Amazon-Aktenvernichter arbeiten meistens mit dem Partikelschnitt und sind häufig in der Lage, neben Papier auch CDs oder Bankkarten zu zerkleinern.

Darüber hinaus gibt es weitere Hersteller und Marken wie Geha, Fellowes (Microshred), Shredcat oder HMS (Shredstar).

FAQ – häufig gestellte Fragen zu Aktenvernichtern

Welcher Aktenvernichter ist der beste?
„Den besten“ Aktenvernichter gibt es nicht. Denn die Anforderungen an Größe, Geschwindigkeit, Lautstärke und notwendigen Sicherheitsstandard hängen vom Einzelfall ab. Wer alle Hinweise dieses Ratgebers berücksichtigt, hat gute Chancen, den besten Aktenvernichter für seine speziellen Anforderungen zu finden.

Mit welcher Sicherheitsstufe entspricht ein Aktenvernichter der DSGVO?

Um personenbezogene Daten entsprechend der DSGVO – also der Datenschutz-Grundverordnung – zu vernichten, muss ein Aktenvernichter mindestens der Sicherheitsstufe 4 entsprechen. Wer auf Nummer sicher gehen will, verwendet ein Gerät mit der Sicherheitsstufe 5, mit dem sich sensible Daten DSGVO-konform vernichten lassen.

Laut Datenschutzgesetz sind Dokumente mit personenbezogenen Daten unmittelbar zu löschen, wenn sie nicht mehr benötigt werden. Anderenfalls liegt eine Ordnungswidrigkeit vor. Eine konkrete Angabe zum spätesten Zeitpunkt gibt es nicht. Es empfiehlt sich, nach den folgenden zwei Grundregeln vorzugehen:

1. Daten eines Vorgangs sind dann zu vernichten, wenn der Vorgang abgeschlossen ist und keine weitere rechtliche Relevanz besteht.
2. Wenn der Inhalt von rechtlicher Bedeutung ist, unterliegen Daten keiner Aufbewahrungsfrist und können für unbestimmte Zeit aufbewahrt werden.

Wozu benötige ich Ölpapier oder Schmieröl beim Aktenvernichter?

Ein Aktenvernichter muss regelmäßig gereinigt werden, damit er über viele Jahre hinweg seine Dienste leistet. Zur Pflege des Papiervernichters sollte Ölpapier genutzt werden. Dank des Ölpapiers lässt sich das Schneidewerk gut reinigen und schmieren. Zudem erhöht der Einsatz von Ölpapier die Lebensdauer des Dokumentenvernichters. Zum Schmieren des Schneidwerks empfiehlt sich auch, Sprühöl in die Papierzufuhr zu sprühen.

Wo kann ich das geschredderte Papier entsorgen?

Am einfachsten ist es, die geschredderten Papierreste aus dem Auffangkorb im Papiercontainer beziehungsweise der Papiertonne zu entsorgen. Alternativ lässt sich der Papierabfall aus dem Behältnis bei Containerstationen oder Wertstoffhöfen abgeben.

Welche Sicherheitsstufe muss ein Schredder für Akten mit Gesundheitsdaten haben?

Für das Schreddern von Dokumenten, die Gesundheitsdaten enthalten, werden häufig Aktenvernichter der Sicherheitsstufe 3 empfohlen. Wenn Patientendaten oder Kanzleiakten vernichtet werden sollen, ist ein Aktenvernichter der Sicherheitsstufe 4 erforderlich.

Gibt es einen Aktenvernichter-Test der Stiftung Warentest?

Die britischen Testkollegen der Stiftung Warentest von der Zeitschrift „Which“ haben im April 2016 einen Aktenvernichter- beziehungsweise Schredder-Test durchgeführt. Als Testsieger konnte sich ein Aktenvernichter behaupten, der zum damaligen Zeitpunkt für 150 Euro zu haben war. Der Testsieger Fellowes Powershred 62MC zeichnete sich dabei insbesondere dadurch aus, dass er sieben Papierbögen gleichzeitig vernichten konnte. Die Vorteile des Geräts im Test sind laut Stiftung Warentest seine leise Betriebslautstärke, sein großer Behälter und die Tatsache, dass er neben Schriftgut auch Plastikkarten/Chipkarten wie Kreditkarten zerkleinert. Wer sich für die Testergebnisse interessiert, findet sie in englischer Sprache und gegen Gebühr hier.

Gibt es einen Aktenvernichter-Test mit Testsieger von Öko-Test?

Öko-Test hat bislang keinen Aktenvernichter-Test mit einem Vergleichssieger durchgeführt. Sollte in Zukunft ein Schredder-Test von Öko-Test erscheinen, wird der Vergleich entsprechend aktualisiert.

Glossar

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