Die Schere zwischen Regionen mit guten Einkommen und mit schlechten klafft in Deutschland weit auseinander. Neue Gehaltsdaten der Bundesagentur für Arbeit zeigen nicht nur ein starkes Gefälle zwischen West und Ost, sondern auch zwischen einzelnen Städten und Kreisen.
Während ein Vollzeitbeschäftigter in Westdeutschland im Schnitt 3339 Euro brutto verdient, sind es im Osten nur 2600 Euro. Bundesweit lag das mittlere Bruttoeinkommen zum Stichtag 31. Dezember 2017 bei 3209 Euro und damit etwas höher als ein Jahr zuvor - damals waren 3133 Euro.
Am meisten verdienten laut der Statistik Vollzeitkräfte in Ingolstadt mit 4635 Euro. Die oberbayerische Stadt ist unter anderem Unternehmenssitz des Automobilriesen Audi. Mit 4633 Euro fast gleichauf liegt das ebenfalls in Bayern gelegene Erlangen, dessen größter Arbeitgeber Siemens ist. Auf Platz drei folgt die VW-Stadt Wolfsburg mit einem Durchschnittsverdienst von 4622 Euro. Die meisten der Top-10-Städte und -Kreise liegen in Süddeutschland.
Tabelle: Top-10-Städte und Regionen
Stadt/Kreis | Mittleres Bruttoeinkommen (Vollzeitstelle) |
Ingolstadt | 4635 Euro |
Erlangen | 4633 Euro |
Wolfsburg | 4622 Euro |
Böblingen | 4596 Euro |
Ludwigshafen | 4534 Euro |
Stuttgart | 4351 Euro |
Landkreis München | 4227 Euro |
Darmstadt | 4185 Euro |
Frankfurt | 4182 Euro |
Leverkusen | 4170 Euro |
Die zehn Landkreise mit den niedrigsten Gehältern liegen allesamt in Ostdeutschland. Am schlechtesten verdienen die Menschen im sächsischen Landkreis Görlitz. Mit 2183 Euro ist der Durchschnittsverdienst noch nicht einmal halb so hoch wie in den Städten an der Spitze der Liste.
Tabelle: Flop-10-Regionen
Stadt/Kreis | Mittleres Bruttoeinkommen (Vollzeitstelle) |
Vogtlandkreis | 2241 Euro |
Prignitz | 2239 Euro |
Landkreis Rostock | 2239 Euro |
Greiz | 2233 Euro |
Havelland | 2227 Euro |
Altenburger Land | 2218 Euro |
Elbe-Elster | 2215 Euro |
Vorpommern-Rügen | 2194 Euro |
Erzgebirgskreis | 2191 Euro |
Görlitz | 2183 Euro |
Auch im Vergleich der Bundesländer liegen mit Mecklenburg-Vorpommern (2391 Euro), Thüringen (2459 Euro) und Sachsen (2479 Euro) drei ostdeutsche Länder am Ende der Liste. An der Spitze stehen Hamburg (3619 Euro), Baden-Württemberg (3546 Euro) und Hessen (3494 Euro). Über die Kaufkraft sagen die Gehaltszahlen allein allerdings noch nichts aus, da die Lebenshaltungskosten nicht betrachtet werden.
Die Statistik erfasst die durchschnittlichen Brutto-Monatsentgelte von sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten jeweils zum Stichtag 31. Dezember. Auszubildende sind nicht darunter. Einbezogen werden auch Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Zulagen und Zuschläge. Regional zugeordnet wird nach dem Arbeitsort. Dabei wird Berlin zu Ostdeutschland gezählt.