Die Staatsanwaltschaft Tübingen ermittelt gegen Gesamtmetallchef Stefan Wolf. "Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren wegen Vorenthalten und Veruntreuens von Arbeitsentgelt in Zusammenhang mit einer privaten Haushaltshilfe gegen Herrn Wolf eingeleitet", teilte Staatsanwalt Nicolaus Wegele stern und RTL auf Anfrage mit. Zuvor hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet.
Staatsanwaltschaft ermittelt nach Recherchen zu Stefan Wolf
Zum Hintergrund: stern und RTL hatten Mitte Oktober ans Licht gebracht, dass der Präsident des Gesamtverbands der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie über Jahre hinweg seine private Haushälterin schwarz beschäftigt hatte, also an der Steuer vorbei und ohne Sozialabgaben zu zahlen. Die Frau arbeitete demnach in Vollzeit, fünf Tage die Woche, für Stefan Wolf, der zugleich auch Vizepräsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) ist. Sie machte die Betten, reinigte die vielen Räume seines Hauses, kaufte ein, räumte auf. Mehrere Personen aus Wolfs Umfeld bestätigten dies dem stern und RTL. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Wolf hat sich zum Vorwurf des Sozialbetrugs bislang nicht selbst geäußert. Ihm droht ein Bußgeld von bis zu 500.000 Euro, möglicherweise sogar eine Haftstrafe auf Bewährung.