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Stromanbieter Wechsel Strom zum Champagner-Tarif? Nein Danke und Tschüss, Vattenfall!

Von der guten alten HEW zu Vattenfall - in Treue verbunden. Jahrelang Kunde - solange bis man bemerkt, wie unverschämt man abgezockt wird. Die Abrechnung eines Alt-Kunden.

Kunden wie mich gibt es eigentlich nicht mehr. Aufgewachsen in einer Welt, in  der alles noch seinen Platz hatte. Schwarzfahrer existierten nicht, dafür aber Schaffner, das Gas kam von Hein Gas, der Strom von den Hamburger Elektrizitäts Werken, der HEW. Versichert war man in der genossenschaftlichen Hamburger Feuerkasse. Das alles und noch viel mehr ist in der Privatisierungswelle untergegangen. Reich ist Hamburg nicht geworden, als man das Tafelsilber versetzte. Aber anhänglich wie ich bin, bin ich beim Strom der alten HEW treugeblieben, auch wenn der Hamburger Senat die Traditionsfirma 2002 an ein Gebilde namens Vattenfall verkaufte. 

 

Im Laufe der Zeit schrieb ich seitdem ein Dutzend Artikel über Preisvergleichsportale und die Summen, die man dort sparen könne. Ich selbst machte das allerdings nicht. Gut - einmal habe ich doch verglichen. Damals schlug sich Vattenfall noch ganz gut. Nachdem ich Optionen wie "Das Jahr im Voraus zahlen" und Einmalboni ausgeschaltet hatte, hätte ich etwa 8 Prozent sparen können. Auch Geld, aber ich wollte nicht unfair sein. Also blieb ich.

Atemraubende Aufschläge

Bis zum August 2015. Da kam die neue Rechnung. Eigentlich erfreulich, denn ich erhielt Geld zurück. Aber ein Knopfdruck später war die Ernüchterung da: Mein wunderbarer Vattenfall-Strom ist sage und schreibe ein Viertel teurer als ein günstiges Angebot. Bei unserem stattlichen Verbrauch - riesiges Einfamilienhaus - macht das etwas zwischen 450 und 600 Euro im Jahr aus. Da muss man schon schlucken. Denn am Ende ist der Strom, der aus der Leitung kommt, bei jedem Anbieter exakt der gleiche. Irgendein Premium-Effekt gibt es nicht in der Welt von 220 Volt Wechselstrom. Nur dass mein neuer Anbieter deutlich mehr Öko ist als mein alter Vattenfall-Tarif.

 

25 Prozent sind enorm, sie beziehen sich nämlich auf den Endpreis. Aber viele Bestandteile der Stromkosten sind fix - vor allem der enorme Staatsanteil an Gebühren, Umlagen und Steuern. Selbst das Netz mit den Durchleitungskosten ist heute getrennt und das Entgelt für alle Anbieter gleich. Der Anteil des Endkundenverkaufs an Gesamtkalkulation ist bescheiden, entsprechend deftig muss also aufgeschlagen werden, um zu meiner goldigen Rechnung zu bekommen.

Bessere Tarife für Neukunden

Strom zu Champagnerpreisen. Das war schon ärgerlich genug. Aber noch ätzender wurde es, als ich mich als Strominteressent ohne Kundenkonto bei Vattenfall meldete: Sofort wurde mir ein besserer Tarif angeboten. Nur etwas günstiger als mein alter, aber immerhin. Offenkundig stellt man sich bei meinem Anbieter die Pflege der Altkunden als Abmelken einer Schafsherde vor. Ärgerlich ist, dass ich nicht früher gewechselt habe. Sicher ist es auch schade um die vielen Tausend Euro, die mich Vattenfall mehr gekostet hat. Aber das ist ja nur Geld, richtig wütend werde ich, weil ich mich habe so dreist abziehen lassen. Und das über viele Jahre.

 

Wie sagt man in Hamburg: Tschüss Vattenfall!

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