Millionen Deutsche verziehen sich ins Home Office, andere können ihren Job derzeit nicht ausüben, weil ihr Betrieb geschlossen ist. Doch viele fahren nach wie vor jeden Tag an ihren Arbeitsplatz, weil sie dort gerade jetzt gebraucht werden. Sie befördern Waren von A nach B, räumen Supermarktregale ein, verkaufen Medikamente und versorgen Kranke. Das Personal in sogenannten kritischen Infrastrukturen ist in der Corona-Krise unverzichtbar.
Zur kritischen Infrastruktur zählt die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen etwa die Energie- und Wasserversorgung, Lebensmittel- und Hygienebranche, IT und Telekommunikation und natürlich die Gesundheitsbranche. Aber auch das Finanzwesen (Kredit- und Bargeldversorgung), die Jobcenter, die staatliche Verwaltung, Personenverkehr und Logistik, Nachrichtenmedien sowie Kinderbetreuungseinrichtungen gehören dazu.
Auch in diesen Branchen können manche ins Home Office umziehen, andere müssen ihren Job weiter vor Ort erledigen. Darunter sind renommierte und gut bezahlte Berufsgruppen wie Ärzte und Apotheker, aber eben auch viele schlecht bezahlte. Das Portal Gehalt.de zeigt auf Grundlage von 12.400 Datensätzen, welche Gehälter in einigen dieser systemrelevanten Berufe gezahlt werden.
Gehälter in systemrelevanten Berufen
Beruf | Mittleres Gehalt (Median) |
Chefarzt | 142.600 Euro |
Oberarzt | 121.100 Euro |
Facharzt | 80.400 Euro |
Apotheker | 54.200 Euro |
Krankenpfleger | 38.600 Euro |
Erzieher | 36.300 Euro |
Heilerziehungspfleger | 35.900 Euro |
Pharmazeutisch-technische Assistenz | 35.300 Euro |
Altenpfleger | 32.900 Euro |
Arzthelfer | 31.000 Euro |
Berufskraftfahrer | 29.600 Euro |
Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte | 28.700 Euro |
Einzelhandelskauffrau, -mann (in der Lebensmittelbranche) | 28.100 Euro |
Kassierer | 26.800 Euro |
Quelle: Gehalt.de
Weitere systemrelevante Beschäftigte
Die Liste umfasst nur eine kleine Auswahl. Nicht erfasst sind etwa Polizisten, Feuerwehrleute oder Zollbeamte. Die Gehälter von Beamten werden von den jeweiligen Besoldungstabellen vorgegeben, für andere Berufe gilt ein Tarifvertrag. Auf der Straße unterwegs sind zum Beispiel auch weiterhin Post- und Paketboten.
Ein Paketzusteller bei DHL erhält zum Einstieg knapp 2300 Euro monatlich – umgerechnet etwa 27.600 Euro im Jahr. "Die Notwendigkeit der systemrelevanten Berufe muss sich in Zukunft stärker im Gehalt, in den Arbeitsbedingungen und in Rentenzahlungen widerspiegeln", fordert Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de. "Auf die Corona-Krise sollte unbedingt eine höhere gesellschaftliche Wertschätzung für diese Beschäftigten folgen."
Quellen:NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit, Soziales / Gehalt.de