Preiserhöhungen mögen die Kunden nicht, daher sparen viele Hersteller lieber am Inhalt. Das kommt auf dasselbe heraus, fällt aber nicht so einfach auf. Die Verbraucherzentrale Hamburg schaut genau hin und kürt regelmäßig die "Mogelpackung des Monats".
Das Seitenbacher Frucht-Müsli gibt es seit Kurzem in einer Packung mit 750 statt 1000 Gramm. Dazu ist es auch noch teurer geworden, unterm Strich beträgt die versteckte Preiserhöhung laut Verbraucherzentrale satte 75 Prozent. Was ist dafür die Begründung? Der Hersteller spricht von einem neuen Müsli mit neuer Rezeptur. Doch das wollte die Verbraucherzentrale nicht glauben. Sie hat nicht nur die Nährwerttabellen verglichen, sondern auch das alte und das neue Müsli fein säuberlich in seine Einzelzutaten zerlegt. Ergebnis: "Bei der Zusammensetzung gibt es nach unserer Auswertung kaum Unterschiede: Etwas mehr Sonnenblumenkerne und weniger Weizenvollkornflocken machen noch kein neues Produkt." Daher ist das Müsli für die Verbraucherschützer im November die "Mogelpackung des Monats".
Illustre Reihe von Mogelpackungen
Die Verbraucherzentrale Hamburg hat bereits viele namhafte Hersteller als Mogelpackung des Monats angeprangert. Der Schoko-Weihnachtsmann und der Schmunzelhase von Milka waren ebenso darunter wie die Pasta-Sauce Miracoli oder Müsli von Dr. Oetker. Milka-Hersteller Mondelez kritisierten die Verbraucherschützer auch für die Abkehr von der 100-Gramm-Standardgröße hin zu 93-, 87- oder 81-Gramm-Tafeln sowie die Schrumpfung einiger 300-Gramm-Großpackungen auf 270 oder 280 Gramm.
Einmal im Jahr lässt die Verbraucherzentrale unter fünf Kandidaten über die Mogelpackung des Jahres abstimmen. Für das Jahr 2019 erhielt der Spaghetti-Klassiker von Miracoli die Negativauszeichnung. Weitere Mogelpackungen der vergangenen Monate zeigt unsere Fotostrecke.
++Hier finden Sie Mogelpackungen der Industrie, die bis heute in den Supermarktregalen stehen++