Wie waschen wir unsere Wäsche? Meistens falsch, sagt Jenifir Provateare. Sie muss es wissen, denn sie ist seit 20 Jahren Entwicklerin in der Wasch-Industrie. Leider halten die meisten Personen nicht mit dem technischen Fortschritt mit, klagt die Expertin. Wasch- und Kochtechniken werden meist von den Eltern übernommen. Einmal gelernt wird das System ein Leben lang beibehalten. Wasch-Expertin Provateare verrät der Washington Post nun die häufigsten Fehler beim Waschen und gibt Tipps, wie man es besser machen kann.
Dummerweise empfiehlt die Expertin nicht den einfachsten Weg. Wer einfach alles zusammen in die Maschine stopft und nun lauwarm wäscht, tut der Wäsche nichts Gutes. Etwas Aufwand ist schon nötig . Je nach Garderobe steckt Wäsche im Wert von vielen Hundert Euro in einer Trommel.
Die Kunst des Sortierens
Viele Leute glauben, es reiche, die Wäsche nach Farben zu sortieren. Das ist natürlich nicht falsch. Vor allem dann, wenn man als Waschprofi spezielle Mittel für Bunt-, Weiß und Schwarzwäsche benutzt. Doch ebenso wichtig ist das Sortieren nach der richtigen Temperatur für die jeweilige Wäsche. Also Lauwarm, Warm und Kochend. Besonders beim Kochwaschgang sollte man zurückhaltend sein, warnt Provateare, die hohe Temperatur setzt den Fasern mächtig zu. Mit der doppelten Sortierung steht man am Ende vor vielen kleinen Häufchen. Das schreckt viele Leute ab, weil man auch alles auf einmal in die Maschine werfen könne. Dennoch mache die Trennung Sinn, meint Provateare. So behandelte Wäsche sähe immer besser aus und würde auch länger halten.
Nicht immer nur kalt Waschen
Die meisten Menschen würden Wäsche gern nur lauwarm also mit 30 Grad waschen, sagt Provateare. Der Grund ist einfach: Damit kann man keine großen Fehler machen. Kleidung färbt nicht ab und läuft nicht ein. Dennoch sollte man die Wäsche besser mit der angegebenen Höchsttemperatur waschen. Der Grund ist simpel: Wäsche wird mit warmen Wasser einfach sauberer.
Nicht mit dem Waschmittel geizen
Waschmittel sind nicht billig. Vor allem die flüssigen Mittel gehen ins Geld. Die Expertin vermutet, dass viele Nutzer versuchen, die Kosten zu drücken, indem sie einfach weniger Waschmittel in die Maschine geben, als auf der Packung angegeben. Ein böser Fehler. Auf den ersten Blick wirkt die Wäsche auch dann sauber. Tatsächlich fehlt das eingesparte Mittel allerdings, um den Schmutz in der Wäsche wirklich zu lösen. Der nicht aufgenommen Rest wird im Wasser nur verteilt und trocknet wieder in der Wäsche. Wird das Sparprogamm regelmäßig wiederholt, wirkt die Wäsche bald vergilbt.
Flecken sind Notfälle
Flecken müssen sofort behandelt werden. Wenn sie zuerst eintrocknen und das Kleidungsstück später normal gewaschen und getrocknet wird, wird man Reste kaum noch loswerden. Als Erste-Hilfe-Maßnahme ist ein Fleckenstift zu empfehlen, danach sollte ein spezielles Fleckenspray benutzt werden. Dann sollte die Wäsche möglichst warm gewaschen werden.
Ausnahme: Blutflecken sollte immer mit kaltem Wasser gewaschen werden.
Weißer als weiß
Damit weiße Wäsche richtig strahlt, wird Bleiche auf Chlorbasis benutzt – in den USA allerdings öfter als in Deutschland. Vor dem aggressiven Mittel rät die Expertin dringend ab. Bleichmittel frisst nämlich Gummis und Kunststoffe. Besser ist ein passendes Waschmittel für Weißwäsche. Wen das nicht weiß genug macht, kann man ein spezielles Wäscheweiß zugeben.
Neue Wäsche
Neu gekaufte Wäsche muss immer vor dem ersten Tragen gewaschen werden. Nur so kann man Chemikalienreste aus den Produkten entfernen. Hier reicht eine kalte Wäsche, so wird auch die Farbe geschont.
Waschtrockner Test: Hier geht es zum Waschtrockner Vergleich.
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