Im Jahr 1994 entdeckte der Mathematiker Peter Shor einen Algorithmus, mit dem sich die damals weitverbreitetsten Verschlüsselungsmethoden knacken ließen. Sie sicherten unseren Alltag ab, von Banküberweisungen bis zur Kommunikation im Internet. Dennoch brach nach Shors Entdeckung keine Panik aus, und selbst drei Jahrzehnte später vertrauen wir unsere intimsten Daten meist noch immer den gleichen kryptografischen Methoden an.
Denn Shors Algorithmus hat einen Haken: Er kann die Verschlüsselung – und damit unsere Geheimnisse – nur dann knacken, wenn er auf einem leistungsstarken Quantencomputer läuft. 1994 waren Quantencomputer aber noch reine Theorie – der Todesstoß für die Standard-Kryptografie war vorerst aufgeschoben, unsere Daten waren weiterhin sicher.
Doch das hat sich geändert. Unternehmen wie Google und IBM bauen Quantencomputer, die schon bald nützlich werden könnten. In zehn Jahren, nach anderen Schätzungen sogar nur in fünf, könnte der Shor-Algorithmus die gängige Cybersicherheit gefährden. Dadurch sind aber auch schon unsere heutigen Daten in Gefahr.