Prinzip der Größenkonstanz
Optische Täuschung: Welche Linie ist länger?
Sehen Sie im Video: Optische Täuschung – welche Linie ist länger?
In diesem Bild versteckt sich eine faszinierende optische Täuschung. Wir sehen einen Schrank in der Ecke. Klar, die grüne Linie ist länger als die rote. Aber ist das wirklich so? Setzt man die beiden Linien nebeneinander wird deutlich, eigentlich sind die Linien gleich lang. Das Phänomen entdeckt der Psychologe Mario Ponzo erstmals 1913 mit seiner sogenannten „Railway Lines Illusion". Hier scheint die obere Linie länger zu sein, auch das ist falsch. Haupterklärung für das Phänomen ist das Prinzip der Größenkonstanz. Dank des Bildaufbaus erkennt unser Gehirn eine räumliche Tiefe in den Bildern. Im realen Raum wirken Gegenstände die weiter von uns entfernt sind kleiner als nähere. Unser Gehirn überträgt diese Logik auf die zweidimensionale Zeichnung. Bei der „Railway Lines Illusion" erkennen wir zwei parallele Linien, die von uns wegführen, wie etwa Schienen in der Flucht. Im dreidimensionalen Raum müsste die obere Schwelle, die weiter von uns weg wäre, länger sein als die untere, die nicht mal über die gesamte Breite des Schienenstrangs reicht. Bei dem anderen Beispiel, liegt die Wand perspektivisch hinter dem Schrank. Sie scheint weiter weg und überragt den Schrank. Die Linke Linie müsste demnach im dreidimensionalen Raum länger sein. In der zweidimensionalen Darstellung sind die beiden Linien aber in Wirklichkeit gleich lang. Und so spielt uns unser Verstand hier einen Streich.