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Früherer DDR-Ministerpräsident Hans Modrow ist tot
STORY: Der frühere DDR-Ministerpräsident Hans Modrow ist tot, wie die Linke am Samstag im Bundestag mitteilte. Der langjährige SED-Funktionär und spätere Politiker der PDS und der Linken starb im Alter von 95 Jahren. Franziska Giffey, SPD-Spitzenkandidatin bei der Berlin Wahl, würdigte den Politiker: "Ich muss Ihnen sagen, ich erfahre das in dieser Sekunde, wo Sie mich das fragen, dass er gestorben ist. Hans Modrow war jemand, der die Zeit der deutschen Einheit mitgeprägt hat und der sicherlich für viele auch jemand ist, der dazu beigetragen hat, dass die Entwicklung so gelaufen ist, wie sie damals gelaufen ist. Dass es eben eine friedliche Revolution gab, diese deutsche Wiedervereinigung, diese große Umbruchszeit, die wir damals hatten. Da hat er auch mit für gestanden. Und ich muss Ihnen sagen, manchmal vergessen wir ein bisschen in Berlin, welcher Schatz es ist, dass wir in einer geeinten und freien Metropole leben, in einer Stadt, die wiedervereint ist, die keine Mauer mehr hat. Und dass diese Demokratie, für die damals gestritten wurde, eine ist, die es jeden Tag aufs Neue zu verteidigen gilt. Und in vielen kleinen Klein und Klagen wünsche ich mir manchmal, dass wir daran denken, welch große Entwicklung auch unsere Stadt gemacht hat in einer demokratischen und freiheitlichen Gesellschaft. Und dass es auch mit dem Namen von Hans Modrow verbunden." Modrow stand von November 1989 bis April 1990 an der Spitze des Ministerrats und war damit der letzte Ministerpräsident der Staatspartei SED. Er verhandelte über die ersten Annäherungsschritte mit der Bundesregierung und gehörte nach der Deutschen Einheit dem Bundestag und dem Europäischen Parlament an.