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Lauterbach will Zahl der Hitzetoten halbieren
STORY: Auch wenn der Hitzesommer vielerorts in Deutschland derzeit eine verregnete Pause bei Temperaturen um die 20 Grad einlegt - die Politik hat das Thema Hitzeschutz für sich erkannt. So zumindest Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach von der SPD, der - nach seinem Italienurlaub - am Freitag in Berlin vor die Presse trat. Anlass: Die Vorstellung der Initiative zum Hitzeschutz des Ministeriums, erarbeitet in Kooperation mit dem Deutschen Hausärzteverband. Karl Lauterbach (SPD), Bundesgesundheitsministerium "Im letzten Jahr sind 8.000 Menschen am Hitzetod gestorben und unser Ziel ist, die Zahl der Hitzetoten in dieser ersten Welle, wo wir das Hitzeschutzprogramm fahren, die Zahl der Hitzetoten um 4.000 zu reduzieren, daran arbeiten wir." Außerdem solle die Bevölkerung standardisiert vor Hitzeereignissen gewarnt werden. "Wir sind auch mit dem Bundesinnenministerium dabei, dass wir uns überlegen, unter welchen Bedingungen der Hitze eine Warnung aufgespielt werden soll, so dass tatsächlich vor extremer Hitze so gewarnt wird wie bei einer Katastrophensituation. Das ist natürlich nicht für die allgemeine Hitzewelle notwendig, sondern für die katastrophale Hitze, wo dann tatsächlich an einem Tag auch mehrere hundert Menschen sterben." Lauterbach hatte in dieser Woche mit einem Text auf dem Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter, für Aufregung gesorgt und sogar die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni gegen sich aufgebracht. Der Bundesgesundheitsminister schrieb auf dem Weg in die Toskana: "Heute in Bologna Italien eingetroffen... Die Hitzewelle ist spektakulär hier. Wenn es so weiter geht, werden diese Urlaubsziele langfristig keine Zukunft haben. Der Klimawandel zerstört den Süden Europas. Eine Ära geht zu Ende." Keine gute Werbung für Italien und seine wichtige Tourismusindustrie fanden viele Italienerinnen und Italiener. Am Freitag schob Lauterbach nach: "Ich rate nicht vom Urlaub in Italien ab. Ich habe ihn selbst genossen und werde ihn auch wieder genießen, habe nur darauf hingewiesen, dass es eben etwas schwerer wird in Zukunft, also im Rahmen der Klimaveränderung jeden dort zu schützen, der eben dort unterwegs ist." Eine Hitzewelle wie diese Mitte Juli dürfte es in Deutschland vorerst nicht geben. In den kommenden Tagen werden sich die Temperaturen laut Deutschem Wetterdienst eher um die 20 Grad Celsius bewegen, bei eher regnerischem Himmel.