Michael Grömling

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Ein Bahnstreik ist nicht nur ein Ärgernis, sondern kostet auch Millionen von Euro.

Schäden in Millionenhöhe Was kostet ein Tag Bahnstreik?

Ein Bahnstreik ist nicht nur ein Ärgernis, sondern kostet auch Millionen von Euro. Neben Schäden für den Einzelnen, belastet ein Tag Arbeitskampf auch Lieferketten und Logistik. Ist es das alles wert?
Video: Ökonomen: Bahnstreik wird teuer und kann Rezession verschärfen

Video Ökonomen: Bahnstreik wird teuer und kann Rezession verschärfen

STORY: Auf die Kunden der Deutschen Bahn kommen wieder schwere Zeiten zu. Die Lokführergewerkschaft GDL kündigte für Mittwochmorgen um 02.00 Uhr die vierte Streikrunde im laufenden Tarifkonflikt an. Im Güterverkehr wird bereits ab Dienstagabend 18.00 Uhr die Arbeit niedergelegt. Der Ausstand soll bis kommenden Montag um 18.00 Uhr dauern. Der längste Streik in der Geschichte der Deutsche Bahn kommt nach Einschätzung von Ökonomen auch der heimischen Wirtschaft teuer zu stehen. Ein eintägiger bundesweiter Bahnstreik kostet nach Einschätzung des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln etwa 100 Millionen Euro am Tag. Bei der nun angekündigten Streikdauer würden die Kosten nicht mehr linear steigen, sondern sich teils multiplizieren. O-Ton Michael Grömling, Konjunkturchef IW Köln: "Ein Sechs-Tage-Streik ist nicht das Doppelte eines Drei-Tage-Streiks. Sondern die Kosten, die Probleme in den Unternehmen, die Probleme auch bei allen von uns, steigen überproportional an. Und von daher sollten wir uns am Ende des Tages nicht wundern, wenn sich über eine längere Zeit gestreckt, doch volkswirtschaftliche Schäden aufbauen können." Da sei man schnell bei einer Milliarde Euro Schaden, sagt Grömling. Zudem würden die Lokführer in einer Situation streiken, in der die Logistik wegen des Krieges im Nahen Osten insgesamt angeschlagen sei. O-Ton Michael Grömling, Konjunkturchef IW Köln: "Der Streik selbst wird keine Rezession auslösen. Aber er streut Sand in das Getriebe eines eh nicht rund laufenden Motors. Und alle von uns wissen, dass wir derzeit eine Reihe von Belastungen vor der Brust haben. Und dies braucht's tatsächlich nicht noch zusätzlich." Airlines, Autovermieter und Busbetreiber profitieren dagegen vom Streik bei der Deutschen Bahn. So verzeichnet Eurowings nach Angaben eines Sprechers in diesen Tagen die höchsten Buchungseingänge seit mehr als vier Jahren. Das Unternehmen FlixBus, das mit FlixTrain auch einen direkten Bahn-Konkurrenten auf der Schiene hat, berichtete ähnliches.