Abdourahamane Tiani

Ein "Putschgürtel" von Militärregierungen zieht sich durch Afrika. Nun macht auch der Niger keine Ausnahme mehr. Die Ecowas-Nachbarn erwägen drastische Schritte gegen die Putschisten. Doch vieles spricht dagegen.

Fast zwei Wochen nach der Machtübernahme des Militärs im Niger haben die Putschisten einen Premierminister benannt. Währenddessen setzen die USA auf Diplomatie und schicken Spitzendiplomatin Nuland zu den neuen Machthabern. Viel erreichen konnte sie nicht.

Die Lage im Niger könnte weiter eskalieren: Die westafrikanische Staatengemeinschaft will gewaltsam eingreifen, wenn die Putschisten nicht aufgeben. Frankreich fliegt derweil EU-Bürger aus. Aber die Bundeswehr soll bleiben. Die Lage im Überblick.

STORY: Nach dem Putsch in Niger ist der Chef der Präsidentengarde zum neuen Staatsoberhaupt erklärt worden. General Abdourahamane Tiani sei nun Präsident des neu gebildeten Nationalen Rates zur Sicherung des Heimatlandes, erklärte ein Offizier am Freitag im Fernsehen des westafrikanischen Landes. Laut Militärangaben wurde die Verfassung ausgesetzt und die Regierung aufgelöst. Der neue Militärrat werde nun alle gesetzgebenden und exekutiven Befugnisse ausüben. Die Garde hatte am Mittwoch Präsident Mohamed Bazoum festgesetzt und entmachtet. Die Armee schloss sich den Putschisten an. Die deutsche Bundesregierung hat nach eigenen Angaben bisher kein klares Bild, was der Putsch für die rund 100 Bundeswehrsoldaten bedeutet, die in der nigrischen Hauptstadt Niamey stationiert sind.