Drohnenabschuß

Artikel zu: Drohnenabschuß

Video: Gebäude durch Drohnenabschuss in Moskau beschädigt

Video Gebäude durch Drohnenabschuss in Moskau beschädigt

STORY: Über dem Zentrum der russischen Hauptstadt Moskau ist in der Nacht zum Freitag eine Drohne abgeschossen worden. Das hat der Bürgermeister der Stadt, Sergej Sobjanin, auf seinem Telegram-Kanal mitgeteilt. Trümmer seien auf ein Bürogebäude im Bereich des Expo-Centers niedergegangen, nennenswerte Schäden am Gebäude seien nicht verursacht worden. Auch habe es keine Toten oder Verletzten gegeben, so das Verteidigungsministerium. Ein Augenzeuge berichtete, er habe eine "starke Explosion" wahrgenommen. Am Freitagmorgen erfolgten dann Untersuchungen des Absturzortes durch russische Sicherheits- und Bergungskräfte. Das Eindringen in den russischen Luftraum hatte den Flugverkehr auf allen zivilen Flughäfen der russischen Hauptstadt zwischenzeitlich beeinträchtigt. Die russische Regierung hat die Ukraine für den Vorfall verantwortlich gemacht. Aus Kiew gab es zunächst keine unmittelbare Stellungnahme.
Ukraine setzt die türkische Kampf-Drohne Bayraktar TB2 im Krieg gegen Russland ein (Symbolbild)

Taktik im Ukraine-Krieg Russland ohne Lufthoheit: Ukraine feiert Erfolge mit türkischen Drohnen und "Überfällen" am Himmel

Sehen Sie im Video: Russland ohne Lufthoheit – Ukraine feiert Erfolge mit türkischen Drohnen und "Überfällen" am Himmel.












Hendrik Holdmann: Noch immer hat Russland nicht die Lufthoheit in der Ukraine erlangt. Warum nicht?


Gernot Kramper: Das ist eine Entzauberung der russischen Militärmaschine. Das hätte auf jeden Fall passieren müssen. Da gibt es verschiedene Gründe dafür. Einer der Gründe, den ich vermute, die ich vermute, ist das, dass die Ukrainer mit so etwas gerechnet haben und ein Teil ihrer Luft-Kräfte und Luft-Verteidigungskräfte einfach zurückhalten. Es ist so: Eine schwere Luftabwehr-Batterie kann den Luftraum sperren, aber dann gibt sie sich zu erkennen allein über ihre Radar-Signatur und kann bekämpft werden. Halte ich sie aber zurück und verstecke sie in einer Maschinenhalle, dann sind sie für den Russen eigentlich nicht zu greifen in diesem Moment – und kann jederzeit wieder aktiv werden. Ich vermute also, dass ein Teil der Luftstreitkräfte einfach nicht auf den Flughäfen nicht im Einsatz war, sondern zurückgehalten wurde und jetzt überfallartig nur in einzelnen Situationen aktiv wird. Das macht die Sache für die Russen relativ schwierig. Und dazu kommt, dass der Westen in einem sehr großen Maßstab Anti-Luft-Raketen geliefert hat. Ist es ja auch die Rede von diesen alten NVA Waffen gewesen, die wir liefern wollen. Aber es sind auch sehr viel moderne Luftabwehrraketen gekommen. Die Briten wollen ein sehr modernes System jetzt nochmal liefern. Und das setzt den Russen auf jeden Fall zu. Weil das sind keine Allheilmittel, aber die Systeme verhindern eine absolute Luft-Herrschaft, weil sie den den Raum unter 3000 Metern immer gefährden und diese tausenden von Raketen kann Russland nicht ausschalten. Die werden immer irgendwie in dem Land sein. Selbst wenn es große russische Erfolge oder Siege gibt, ist das nicht so, dass es einige zentrale Systeme sind, die man ausschalten kann, sondern die können überall sein, die können in jedem Keller versteckt sein. Und sie sind zu Tausenden in die Ukraine gekommen. Das heißt, dieses Problem wird Russland weiterhin haben.


Hendrik Holdmann: Die Ukraine hat aktuell ja immer noch Drohnen in der Luft und kann damit auch Erfolge verbuchen und militärisches Gerät der Russen ausschalten. Gehört das mit zur Lufthoheit?


Gernot Kramper: Das gehört ohne Frage dazu, weil es fliegt. Ja, man muss vielleicht unterscheiden. Das eine sind kleine Beobachtungs-Drohnen, die wird man nie ausschalten können, weil letzten Endes kannst du ja jede Hobbyfotografen-Drohne heutzutage auch militärisch nutzen und die Ukraine wird das tun. Und es wäre für die Ukraine auch sehr gut, wenn der Westen im großen Maßstab Industrie-Drohnen, Landwirtschafts-Drohnen und diese von Fotografen-Drohnen einfach schickt, auch wenn das eigentlich kein militärisches Gerät ist. Das sind aber eigentlich Geräte, die keinen eigentlichen Angriff starten, sondern die beobachten. Klar eine Landwirtschafts-Drohne könnte auch eine Bombe abwerfen. Aber das sind so Sonderfälle. Die Ukraine bekommt nach wie vor türkische Kampfdrohnen in die Luft, mit denen sie Angriffe fliegen kann. Zumindest was die Videos so sagen. Die Videos sind authentisch, aber sie können natürlich zeitlich nicht wirklich eingeordnet werden. Kein Mensch kann jetzt beurteilen, ob ein Video, was jetzt veröffentlicht wurde, nicht vielleicht doch von der letzten Woche schon stammt. Aber das bedeutet, die Ukraine bekommt diese Drohnen in die Luft und die Russen bekommen sie nicht regelmäßig abgeschossen.