Frontabschnitt

Drei Tage vor dem Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Kreml-Chef Wladimir Putin hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor neuen russischen Offensiven gewarnt. Moskau bereite aus Sicht der Ukraine neue Vorstöße an drei Frontabschnitten vor, sagte Selenskyj am Dienstag vor Journalisten. Stoßrichtung solle unter anderem Saporischschja sein. Er schloss zugleich aus, eigene Truppen aus der Region Donbass zurückzuziehen.

Die Offensive der Ukraine kommt nicht so gut voran wie von Kiew erhofft. In der Mehrzahl der Frontabschnitte sind eher die Russen im Vorteil, so der Generalstab in Kiew.

STORY: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in seiner allabendlichen Videoansprache das Vorrücken seiner Truppen gelobt. Er danke all denen, die jetzt kämpften, die die Stellungen verteidigten und den Kampf vorantreiben würden, sagte er. Seinen Worten zufolge gibt es Geländegewinne in der lange heftig umkämpften Region um Bachmut. Er lobte auch Einheiten an der südlichen Tawria-Front, wo die Russe Luft- und Artillerieüberlegenheit besäßen. Zuvor war Selenskyj in Kiew mit dem Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, Rafael Grossi zusammengekommen. Grossi will weiter zum ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja reisen, das sich in der Nähe des in der vergangenen Woche zerstörten Staudamms befindet. Die Behörde will dort die Kühlwasserstände überprüfen, da der See nun viel Wasser verloren habe. In der Nacht zu Mittwoch wurde ukrainischen Angaben zufolge zudem erneut die Schwarzmeer-Hafenstadt Odessa von russischen Raketen angegriffen. Daraufhin sei ein Feuer in der Nähe eines Geschäftszentrums ausgebrochen. Das Ausmaß der Zerstörung und die Zahl der Opfer muss noch geklärt werden, teilte die Stadtverwaltung mit.

Noch wird über die ukrainische Gegenoffensive vor allem spekuliert. Der ukrainische Präsident Selenskyj hält sich bedeckt. Das US-Instituts für Kriegsstudien geht davon aus, dass die Ukraine an mindestens vier Frontabschnitten angreift.