Israels Angriff auf Hamas-Anführer in Katar hat bei Gegnern und Verbündeten für Kritik gesorgt. Zwar sei die Auslöschung der Hamas ein "lohnendes Ziel", ein Luftangriff in der katarischen Hauptstadt Doha fördere jedoch "weder die Ziele Israels noch Amerikas", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, am Dienstag vor Journalisten. Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) nannte Israels Angriff "inakzeptabel".
Bei einem Angriff der israelischen Armee in der Stadt Gaza sind sechs Journalisten getötet worden, darunter Anas al-Scharif, ein bekannter Reporter des katarischen Nachrichtensenders Al-Dschasira. Die israelische Armee teilte am Montag mit, dass sie Al-Scharif gezielt attackiert habe, und bezeichnete ihn als "Terroristen". Der katarische Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman Al-Thani, das UN-Menschenrechtskommissariat und Journalisten-Organisationen reagierten mit scharfer Kritik auf den Angriff.
Ein Hoffungsschimmer für den Gazastreifen? Die Anzeichen verdichten sich zumindest: Israelische Geheimdienstchefs verhandeln in Paris offenbar über eine mögliche Feuerpause – unter einigen Bedingungen.
Seine guten Beziehungen zur Hamas machen das Emirat Katar erneut zum gefragten Vermittler. Aber die Hoffnung, seine Macht mit Hilfe islamistischer Gruppen auszubauen, könnte diesmal enttäuscht werden. Wird die Hamas für Katar zum außenpolitischen Klotz am Bein?