Bernardo Arévalo

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Rubio und Präsident Arévalo (r.)

Guatemala bereit zur Aufnahme von 40 Prozent mehr Abschiebeflügen aus den USA

Guatemala hat sich anlässlich eines Besuchs von US-Außenminister Marco Rubio zur Aufnahme von deutlich mehr aus den USA abgeschobenen Migranten bereiterklärt. Präsident Bernardo Arévalo sagte am Mittwoch, die Politiker hätten sich darauf geeinigt, die Anzahl der Flüge, die aus den USA nach Guatemala geschickt werden, um 40 Prozent zu erhöhen. Damit sollten sowohl guatemaltekische als auch ausländische Staatsangehörige befördert werden. Die ausländischen Migranten sollen laut Arévalo anschließend in ihre jeweiligen Heimatländer abgeschoben werden.
Video: Guatemala: Proteste gegen die Generalstaatsanwaltschaft

Video Guatemala: Proteste gegen die Generalstaatsanwaltschaft

STORY: Eskalation bei Protesten in Guatemala. Demonstranten in Guatemala Stadt fordern seit Tagen den Rücktritt der Generalstaatsanwaltschaft. Sie wird international beschuldigt, den erdrutschartigen Wahlsieg von Bernardo Arévalo und seiner Partei, der Antikorruptionsbewegung Semilla, im August untergraben zu wollen. Denn sie führten Ende September Razzien in Gebäuden der Wahlbehörden sowie Arévalos Parteizentrale durch. Am Montagabend setzte die Polizei dann auch Tränengas gegen die Demonstranten ein. Für Teilnehmer war das Vorgehen der Sicherheitskräfte völlig überzogen. "Wir sind hier, um für unsere Freiheit zu kämpfen. Ich bin seit gestern mit meinen beiden Söhnen da. Sie sind fünf und vier Jahre alt. Wir haben friedlich demonstriert und niemand hat seine Stimme erhoben, als dann die Polizei und eine Gruppe, die sich eingeschlichen hat, damit begann, Kinder und ältere Menschen anzugreifen." Am späten Montagabend erklärte dann auch der scheidende Präsident Alejandro Giammattei in einer Fernseh-Ansprache, dass das Land keine Straßenblockaden mehr dulden werde. Es wird nun befürchtet, dass er den Ausnahmezustand verhängen könnte. Die Amtsübergabe ist für den 14. Januar geplant.
Video: Menschenrechtskommission - Todesdrohungen gegen Guatemalas künftigen Präsidenten

Video Menschenrechtskommission - Todesdrohungen gegen Guatemalas künftigen Präsidenten

STORY: Die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte fordert von Guatemala besseren Schutz für den frisch gewählten Präsidenten Bernardo Arevalo und seine Vizepräsidentin Karin Herrera. Ihre Sicherheit sei ernsthaft bedroht, erklärte die Kommission am Donnerstag. Dazu gehörten zwei geplante Anschläge auf Arevalo. Der Anti-Korruptionskämpfer hatte sich am Sonntag mit großem Vorsprung gegen die ehemalige First Lady Sandra Torres durchgesetzt. Vor der Stichwahl hatte Arevalo erklärt, er rechne mit Versuchen, ihn im Falle eines Sieges an der Amtsübernahme zu hindern. Arevalo hatte bei der Stichwahl erst antreten können, nachdem Guatemalas Verfassungsgericht nach internationaler Kritik eine Entscheidung kassierte, die den Mitte-links Politiker von der Wahl ausgeschlossen hätte. Die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte ist ein unabhängiges Organ der in Washington ansässigen Organisation Amerikanischer Staaten.