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Ehemaliger Titanic-Tourist: "Das Ganze war nicht ausgereift"
STORY: Seit Donnerstagabend ist es eine traurige Gewissheit: Die Besatzung des seit Tagen vermissten Tauchboots am Wrack der "Titanic" ist tot. Der Betreiber der "Titan" erklärte am Donnerstagabend, keiner der fünf Menschen an Bord habe überlebt. Die US-Küstenwache berichtete von dem Fund von Trümmerteilen auf dem Grund des Ozeans in etwa vier Kilometern Tiefe. Arthur Loibl aus Straubing war im Jahr 2021 an Bord des jetzt verunglückten Tauchboots. Er hatte seine Unterwasserreise gemeinsam mit dem französischen Forscher und Titanic-Experten Paul-Henri Nargeolet und OceanGate-Chef Stockton Rush unternommen - beide waren an Bord des implodierten "Titan"-U-Boots. "Ich muss ehrlich sagen, ich war gestern dann richtig fertig, hab Tränen in den Augen gehabt. Ich wollte Gewissheit, wobei die letzten Tage hatte ich sowieso keine Hoffnung mehr, dass die es überleben. Es hat sich viel gelöst, viel Angestautes ist runterkommen. Ich war aber richtig nervlich kaputt. Und bin dort gesessen noch und hab geweint wie ein kleiner Junge. Dieser Riesenballast vom Körper abfallen. Es hört sich hart an, aber lieber auf diese Weise zu sterben als 70-80 Stunden ohne Sauerstoff." Auch bei seiner Fahrt mit dem Mini-U-Boot habe es Probleme gegeben, berichtet Loibl: "Es war der allerletzte Tauchgang in 2021, der möglich war. Der war für 6 in der Früh angesetzt und auch darum haben wir schon wieder vier Stunden Verspätung gehabt, weil die Batterien sich nicht geladen haben. Dann sind wir endlich im U-Boot drin gesessen, wurden zu Wasser lassen und dann tut's ein riesen Schlag, und auf der rechten Seite vom U-boot lösen sich so Stabilisationsröhre. Das muss man sich vorstellen: Zwei-Meter-lange Röhre mit einem Durchmesser, ein kleines Rohr nochmal drinnen, nochmal kleines Rohr, die nachträglich angebracht worden sind, um das U-Boot oder das Tauchboot im Wasser zu stabilisieren. Und die haben sich gelöst." Schon damals habe es Probleme mit der Elektrik gegeben, sagte Loibl. Angesichts der aktuellen Entwicklungen und der Vorwürfe gegenüber der Firma Ocean Gate würde er aus heutiger Sicht nicht mehr in ein derartiges Tauchboot steigen. "Also von der Sache, was mit dieser Woche alles erfahren hat, was letztes Jahr los war - sie haben auch Probleme gehabt, technische Probleme mit Kompass unter Wasser und so weiter, von den Problemen, was wir gehabt haben. Also das Ganze war nicht ausgereift, ist meine Meinung, es hätte eigentlich gar nicht so starten dürfen von dem Punkt heute, was man alles weiß."