Masha Amini

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Video: Regierungstreue fordern Todesstrafe für Demonstranten im Iran

Video Regierungstreue fordern Todesstrafe für Demonstranten im Iran

STORY: Im Iran haben regierungstreue Demonstranten am Freitag die Todesstrafe für die Verantwortlichen der Proteste der vergangenen Tage gefordert. "Angreifer des Korans müssen hingerichtet werden", rief die Menge bei einem Aufmarsch in Teheran. Regimekritische Demonstranten, die nach dem Tod einer jungen Frau seit einer Woche gegen die Staatsmacht protestieren, wurden als "Israels Soldaten" bezeichnet. Diese Demonstranten wurden im staatlichen iranischen Fernsehen interviewt: "Die Menschen protestieren, aber diese Proteste haben sich in Chaos verwandelt, als verschiedene Gruppen auftauchten. Zum Beispiel diejenigen, die vom Ausland unterstützt werden. Separatistische Gruppen, Randalierer, unter ihnen gibt es Schläger und schlechte Menschen, es gibt diejenigen, die sich wirklich nicht um die Menschen selbst kümmern. Und sie haben ein Thema als Vorwand für ihre Unruhen benutzt." Die Armee kündigte ein hartes Vorgehen gegen Regierungskritiker an. Zudem reagiert die Regierung zunehmend mit Internetsperren. Sie fürchtet offenbar, dass die Proteste die Ausmaße von 2019 erreichen könnten. Damals kamen 1500 Menschen ums Leben. Die 22-jährige Masha Amini war am Freitag vergangener Woche in Teheran von der Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie gegen die strenge islamische Kleiderordnung verstoßen und ihr Kopftuch nicht angemessen getragen haben soll. Wenig später war sie tot. Daraufhin kam es zu Unruhen und Protesten, die sich schnell über das gesamte Land ausgebreitet hatten. Menschenrechtsgruppen berichteten von 15 Toten und mehr als 700 Verletzten. Auch im Ausland kam es zu zahlreichen Protesten. In Berlin gingen am Freitag erneut Menschen auf die Straße, die sich mit der Protestbewegung im Iran solidarisch zeigten. Sie forderten, dass Aminis Tod gründlich untersucht und aufgeklärt wird. Die Proteste richteten sich auch gegen die strengen Kleidungsvorschriften im Iran und die Beschränkung der individuellen Freiheit. Um dies zum Ausdruck zu bringen, schnitten sich Männer und Frauen vor dem Brandenburger Tor demonstrativ die Haare ab.