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"Alle wollen nach Hause" - Geflüchtete Ukrainerin berichtet
STORY: Während der Beitritt der Ukraine zur EU vermutlich noch ein langer Weg sein wird, sind hier in Frankfurt Oder an der Europa-Universität Viadrina ukrainische Studenten bereits fester Bestandteil. Unter anderem versuche sie Kommilitonen mit ukrainischer Musik, Bildern und einer reich gedeckten Tafel über ihre Heimat aufzuklären. Anna Fonotova liebt ihr Land. Vor dem Kriegsbeginn hat die 19-Jährige in Kiew studiert. Aber seit Mitte April ist sie in Deutschland. Hier befindet sie sich zwar in Sicherheit, aber… : "Es ist wirklich schwierig. Denn vor der russischen Invasion studierte ich in Kiew. Das war zwar auch weit weg von meiner Familie. Aber ich fand das nicht schlimm. Jetzt verstehe ich, wie wichtig es ist, bei ihnen zu sein. Und wir versuchen jeden Tag 30 Minuten oder eine Stunde zu sprechen, nur um uns alles zu erzählen. Und wir wissen nicht mal, ob es das letzte Telefonat sein könnte. Deshalb ist es wirklich wichtig für uns, in Kontakt zu bleiben." Doch sie versucht auch nach vorne zu blicken und positiv zu denken. Jedoch kann niemand voraussagen, wie lange die Gefechte in ihrem Heimatland noch weitergehen werden: O-TON UKRAINISCHE STUDENTIN IN DEUTSCHLAND ANNA FONOTOVA „Mein einziger Wunsch ist, dass der Krieg endet. Ich weiß aber nicht wie... Natürlich soll die Ukraine gewinnen. Und das so bald wie möglich. Weil alle, die in Europa verteilt sind, nach Hause wollen, zurück zu ihren Familien, in ihre Häuser. Und wir wollen, dass alles wieder gut wird. Das ist unser einziger Wunsch." So wie ihr geht es vermutlich vielen ukrainischen jungen Leuten, die geflohen sind. Hilfe kommt durch Personen, die schon länger in Deutschland leben, so wie Georgiy Solomanchuk, der seit September 2021 da ist. Er war als Erasmus-Student gekommen. Er ist zwar sehr dankbar. Aber etwas nachdenklich wird er im Zusammenhang mit der deutschen Politik schon: O-TON UKRAINISCHEN STUDENTEN IN DEUTSCHLAND GEORGIY SOLOMANCHUK "Also es gibt zwei Bereiche, ich würde sagen, dass in humanitärem Aspekt Deutschland wirklich viel macht und genug, also mit unseren Flüchtlingen, aber in militärischer Hilfe, ich glaube, Deutschland macht nicht genug." Offiziell haben die Vereinten Nationen über fünf Millionen Geflüchtete aus der Ukraine seit dem Ausbruch des Krieges registriert - fast 800.000 davon in Deutschland. Anna Fonotova und Georgiy Solomanchuk sind daher zwei von sehr vielen, die einfach nur hoffen, bald ihr normales Leben in der Ukraine wieder fortsetzen zu können.