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Brienz nach dem Felsrutsch in der Nacht zum Freitag

Riesiger Schuttstorm Felsmassen verfehlen Schweizer Dorf Brienz nur knapp

Sehen Sie im Video: Felsmassen verfehlen Schweizer Dorf Brienz nur knapp.




STORY: Schon am Donnerstagabend rumorte es erneut am Berg über dem Ort Brienz, im schweizerischen Kanton Graubünden, über Nacht ging dann eine gewaltige Steinlawine ab, die das Alpendorf nur knapp verfehlte, eine Straße in der Nähe wurde jedoch verschüttet. Mit Bedrohungen durch Felsstürze mussten die Bewohner des Alpendorfes seit jeher umgehen. In Brienz war zuletzt jedoch ein großes Gesteinspaket, eine sogenannte Insel, instabil geworden, auch die Bewegungen am Berg hatten zugenommen. Vor einigen Wochen wurde die Lage so bedrohlich, dass die Behörden anordneten, den Ort zu evakuieren. Mitte Mai mussten alle der gut 80 Einwohner Brienz verlassen. Der Schuttstrom in der Nacht zu Freitag ist für die Brienzer nun vielleicht ein Glücksfall, denn laut Geologen sind rund zwei Drittel der Fels-Insel heruntergekommen. Wie stabil die Lage am Berg ist, muss nun geprüft werden, hieß es auf einer im Schweizer Fernsehen übertragenen Pressekonferenz am Freitagnachmittag.
Bedrohliche Lage: Brienz: Felsbrocken rollen auf Schweizer Bergdorf zu – jetzt müssen die Bewohner gehen

Bedrohliche Lage Brienz: Felsbrocken rollen auf Schweizer Bergdorf zu – jetzt müssen die Bewohner gehen

Sehen Sie im Video: Felsbrocken rollen auf Schweizer Bergdorf Brienz zu – Bewohner müssen gehen.




Der kleine Ort Brienz im Kanton Graubünden im Osten der Schweiz ist idyllisch gelegen. Normalerweise können hier die etwas über 80 Einwohner die gute Luft und die Ruhe genießen. Doch damit ist es erst einmal vorbei. Denn große Felsbrocken rollen auf das Bergdorf zu. Noch ist unklar, was sie anrichten werden. Die Lage ist so bedrohlich, dass die lokalen Behörden die Evakuierung des Ortes angeordnet haben. Bis Freitag müssen alle Bewohner raus sein aus Brienz, das etwa 25 Kilometer Luftlinie von Davos liegt. Denn die Bedrohung durch die Felsen ist zuletzt akut geworden. Die Gesteinsmassen oberhalb des Dorfes sollen sich mehr als doppelt so schnell bewegt haben wie noch vor wenigen Wochen: Christian Gartmann, Sprecher der Gemeinde: "Die gesamte Region bewegt sich mit einem oder ein bisschen mehr oder weniger Metern pro Jahr. Aber seit 15.000 Jahren schon, als die Gletscher sich zurückzogen. Was wir im Moment sehen, ist ein Paket von etwa zwei Millionen Kubikmeter Fels, das sich sehr schnell bewegt und instabil wurde. Das ist deshalb eine Gefahr für das Dorf." Die Bewohner von Brienz wissen schon sehr lange, von der Gefahr aus den Bergen. Dass es jetzt zur Evakuierung kommt, ist für viele dennoch nur schwer zu ertragen znd mit vielen Mühen verbunden. Die Menschen hier müssen damit rechnen, mehrere Wochen oder gar Monate nicht in ihre eigenen Häuser oder Wohnungen zurückkehren zu können. "Die Entscheidung, das Dorf jetzt zu evakuieren, war nicht ein totaler Schock für sie. Aber der Moment, wo dann der Bürgermeister kommt und sagt, ihr müsst aus eurem Zuhause, ihr müsst weg und ihr wisst nicht genau, wie lange, der ist natürlich schon ein Schock. Und das ist eine sehr schwere Belastung für die Menschen. Ich bin wirklich begeistert, mit welcher Ruhe und mit welcher Konsequenz sie jetzt dieses Schicksal annehmen und sich bis Freitagabend aus diesem Dorf wegbewegen werden." Ob und wie viel Felsmasse Brienz treffen könnte, ist unklar. Die Menschen können nur hoffen, dass die Kirche und ihre Häuser noch stehen, wenn sie wiederkommen dürfen.