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"Unsterbliche" Henrietta Lacks: Diese Frau ist seit fast 67 Jahren tot, doch ein Teil von ihr lebt noch heute

"Unsterbliche" Henrietta Lacks Diese Frau ist seit fast 67 Jahren tot, doch ein Teil von ihr lebt noch heute

Henriette Lacks ist 31 Jahre alt, als sie ins Krankenhaus muss.
Sie leidet an Gebärmutterhalskrebs.
Doch im Jahr 1951 werden Schwarze in den USA nur in wenigen Krankenhäuser behandelt.
Die US-Amerikanerin muss deshalb ins Johns Hopkins Hospital in Baltimore, Maryland.
Dort werden Gewebeproben aus ihrem Gebärmutterhals entnommen. Dr. George Otto Gey untersucht das Material, ein Arzt der bereits 30 Jahren lang versucht, eine unsterbliche menschliche Zelllinie zu kreieren.
Lacks Zellen sind sein großer Durchbruch.
Eine normale Zelle teilt sich durchschnittlich 40 Mal in ihrer kurzen Lebenszeit. Die Zellen von Henrietta Lacks hingegen teilen sich bis heute - über 66 Jahre nach ihrem Tod.
Die mehrfache Mutter stirbt noch 1951 an ihrem Krebs. Dass ihre Zellen eine wissenschaftliche Sensation sind, hat sie nie gewusst.
Auch ihre Nachfahren erfahren davon erst, als Wissenschaftler sie in den 70ern um eine Blutprobe bitten.
Dass Lacks nie um Erlaubnis gebeten wird, löst eine Debatte über Patientenrechte und Rassismus aus. Gesetzlich vorgeschrieben war es damals nicht. Der Vorwurf lautet trotzdem: Henrietta sei als schwarze Frau ausgenutzt worden.
Jahrelang werden ihre Zellen weiter kommerziell genutzt – ohne, dass Lacks Familie davon weiß oder gar entschädigt wird.
Erst ab 2013 einigen sich Mitglieder der Familie mit Gesundheitsbeamten auf eine Kontrolle der Zellen und der DNA-Sequenz.
Die so genannten "Hela"-Zellen werden bis heute von tausenden Wissenschaftlern weltweit verwendet.
Mit Erfolg: Die Zelllinie hat dabei geholfen, Medikamente gegen Polio, Herpes und Parkinson zu finden.
Doch ihr Ursprung bleibt umstritten.