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Kämpfe im Sudan: Sie wollten Afrika zu Fuß durchqueren: Zwei Deutsche berichten von dramatischer Rettung

Kämpfe im Sudan Sie wollten Afrika zu Fuß durchqueren: Zwei Deutsche berichten von dramatischer Rettung

Sehen Sie im Video: Zwei Deutsche berichten von dramatischer Rettung aus dem Sudan.




STORY: Mareike Röwekamp und Horst Schauer wollten Afrika von Nord nach Süd zu Fuß durchqueren, als sie von den Kämpfen im Sudan überrascht wurden. Tagelang saßen sie in der Hauptstadt Khartum fest: „Die Gefechte waren sehr, sehr stark. Es gab ununterbrochen ein Gewehrgewitter, Maschinengewehrsalven, Tränengasschüsse, Artillerie. Später auch Flugabwehrgeräusche, die direkt vor der Tür waren. Ab und an Detonationen, dass auch die Wände gewackelt haben und die Fenster geklirrt. In dem Moment war eigentlich klar, dass da jetzt niemand vorbeikommen kann mit einem Wagen und wir spazieren dort rein. Mir war klar, dass es voraussichtlich lange dauert, dass man sich da auf was einstellen muss, wo man einfach erst mal Ausdauer haben muss.“ „Nach drei, vier Tagen kamen dann die Soldaten ins Haus. Es war immer abgedunkelt und alle hatten Angst, eine kleine Gruppe, zehn Leute waren wir etwa. Und die Soldaten haben dann angefangen, uns die Handys abzunehmen - drei Tage später wieder zurückzukaufen, für 300 $, oder Geld abzunehmen. Einer wollte dringend ganz schnell 10.000 $ haben, sonst hätten wir ein Problem. Dann wurden Zigaretten weggenommen, dann später kamen sie wieder, haben uns wieder welche geschenkt. Also sie haben zu denen immer Interaktion gehabt, aber sie wussten nie, welche und sie wissen auch nie, in welcher Stimmung die sind. Das sind ja teilweise Jungs von 12, 13, 14 Jahren, die da immer mit dem Maschinengewehr vor ihnen stehen.“ „Das blieb immer, an jedem Tag, eine Risiko-Nutzen-Abwägung: Bleibe ich lieber still und warte hier drinnen und bin hier sicherer? Oder muss man irgendwann hinausgehen und gucken, dass man was zu trinken bekommt oder anfängt zu kommunizieren, um zu versuchen, so aus der Situation zu kommen?“ „Und dann haben sie gesagt: ihr geht jetzt zu dem safe place. Und das war die große Moschee von Khartum. Dann sind wir 300 Meter, 400 Meter gegangen dahin. Da lagen dann schon die ersten Toten. Und das war ein vollkommen offener Platz und das war alles andere als safe. Und dann haben wir die teuerste Taxifahrt unseres Lebens - 800 $ - bezahlt, für eine halbe Stunde Fahrt und sind dann, weil zwei Italienerinnen dabei waren, einmal die Besitzerin des Hotels und einmal diese Archäologin, sind wir dann zu den Italienern gekommen. Und von da aus konnten wir dann weiter und sind dann rausgeflogen.“ Röwekamp und Schauer waren in der ersten Bundeswehrmaschine, die am Montag in Berlin landete. Inzwischen sind nach Angaben der Bundesregierung etwa 500 Menschen von der Bundeswehr aus dem Sudan geflogen worden – darunter 170 deutsche Staatsbürger.