Am Freitag, 7. November, startet die zweite Staffel des Prime-Video-Erfolgs "Maxton Hall". Auch eine dritte Staffel ist bereits angekündigt - und natürlich ist Hauptdarsteller Damian Hardung (27) wieder mit dabei. Was ihn so an der Rolle des James Beaufort reizt, wieso die Zusammenarbeit mit Ruby-Darstellerin Harriet Herbig-Matten (22) so gut funktioniert und warum er sich hin und wieder eine komplette Pause gönnt, hat er im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verraten.
Die erste Staffel "Maxton Hall" ist in mehr als 120 Ländern auf Nummer eins in den Prime-Video-Charts gelandet. Haben Sie schon bemerkt, dass Sie jetzt international bekannt sind?
Damian Hardung: Ja, es ist total surreal. Egal, wo ich in der Welt hinfahre, ob Italien oder Brasilien, werde ich erkannt und angesprochen. Diese Serie hat es irgendwie geschafft, Grenzen zu überwinden. Das ist gerade in einer Zeit, in der sehr viel politische Spaltung stattfindet und in der wir mehr über das reden, was uns unterscheidet als über das, was uns eint, unglaublich schön mitzuerleben. Uns über eine Serie zu verbinden und zu merken, dass alle Menschen liebesbedürftig sind - das empfinde ich als total heilsam.
Hatten Sie mit diesem riesigen Erfolg gerechnet?
Hardung: Nein, aber ich gehe auch nie mit so einer Erwartungshaltung in Projekte rein. Denn dann kann man nur enttäuscht werden. Wir alle haben sicherlich gedacht: "Hey, das kann in Deutschland funktionieren." Aber dass es diese Dimension annimmt, das haben, so glaube ich, wahrscheinlich nur ein paar Leute intern bei Amazon gedacht.
Was reizt Sie besonders an der Rolle des James Beaufort?
Hardung: Es ist einfach eine geniale Rolle. James hat so viele Ecken und Kanten. Er hatte eine traumatische Jugend und gleichzeitig so viele Privilegien. Deswegen habe ich das total genossen, ihn zu spielen. Diesen jungen Mann, der wahnsinnig arrogant auftritt, dann durch Feinheiten wie einen Blick, einen Satz, eine Tonalität brechen zu lassen, ist für einen Schauspieler ein Geschenk.
Auch in der zweiten Staffel sieht man sie wieder häufiger mit freiem Oberkörper. Haben Sie ein spezielles Training absolviert, um ihr Sixpack für "Maxton Hall" zu stählen?
Hardung: Nein, Sport macht mir einfach Spaß. Bewegung in jeglicher Form bringt mich zurück in meinen Körper, und ich kann dabei wunderbar den Kopf ausschalten. Ich freue mich jetzt schon sehr auf meine Cycling Class nach diesem langen Interview-Tag (lacht).
Viele Fans schwärmen von der Chemie zwischen Ihnen und Harriet Herbig-Matten, die sogar dazu führte, dass über eine wahre Beziehung spekuliert wurde. Mussten Sie an dieser Chemie arbeiten oder war sie von Anfang an da?
Hardung: Es ist das Magische an der zwischenmenschlichen Chemie, dass man sie nicht so recht erklären kann. Harriet und ich haben relativ schnell gemerkt, dass wir uns einfach unglaublich gut gegenseitig pushen können. Das ist ein riesiges Geschenk. Ich werde den Rest meines Lebens die Erinnerung behalten, was wir da für eine intensive Erfahrung zusammen machen durften.
Aber es wird ja auch noch eine dritte Staffel geben. Worauf freuen Sie sich besonders?
Hardung: Es ist toll, einfach so eine Schleife an dieses Projekt machen zu können. Ich weiß, wie schön es ist, etwas abzuschließen, das sich stimmig anfühlt. Das hatte ich bei "Club der Roten Bänder" und auch bei "How to Sell Drugs Online (Fast)". Wie schön wird es sein, wenn ich im Ruhestand irgendwo sitze und denke: "Was war das eigentlich für eine verrückte Zeit? Was ist da eigentlich alles passiert?" Gerade ist mein Leben oft schneller als mein Kopf, es passiert so viel, und ich sammle unzählige Erfahrungen. Es ist wie in diesem kitschigen Zitat, dass ich das Gefühl habe, den Tagen mehr Leben zu geben als ihnen eigentlich zusteht. Dafür bin ich unglaublich dankbar.
Wie schaffen Sie es, bei diesem ganzen Erfolg auf dem Boden zu bleiben?
Hardung: Wer hat gesagt, dass ich auf dem Boden geblieben bin? (lacht). Nein, im Ernst, es ist wichtig, klare Grenzen zu ziehen. So habe ich mich auch schon mal zu einem bestimmten Stichtag ausgeklinkt, war für niemanden mehr beruflich erreichbar, habe keine Mails gelesen und keine Termine absolviert. Ich war einfach eine Zeit lang weg. Da habe ich sogar zu Fans gesagt, dass ich derzeit keine Fotos mache, weil ich gerade einfach nur ich bin. So eine Auszeit ist total wichtig. Ich habe sie aber auch genutzt, um mich auf das zweite Staatsexamen meines Medizinstudiums vorzubereiten.
Wollen Sie denn wirklich irgendwann als Arzt arbeiten?
Hardung: Ich möchte auf jeden Fall die Möglichkeit und die Freiheit dazu haben. Ob es dann so kommt, weiß ich nicht.
Bislang läuft es mit Ihrer Karriere ja aber wie am Schnürchen. Träumen Sie noch von einer ganz bestimmten Rolle?
Hardung: Ich werde im nächsten Jahr wahrscheinlich tolle Filme machen. Auf jeden einzelnen freue ich mich, weil es jedes Mal etwas ganz anderes ist. Eine bestimmte Rolle erhoffe ich mir nicht und überlasse das dankend den tollen Autorinnen und Autoren, die wir in Deutschland, in Europa und auf der Welt haben. Sie sind definitiv besser darin, sich diese Rollen auszudenken. Es ist dann für mich ein Geschenk, diese zu verkörpern.