Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International kehrte die Aktivistin am Sonntag nach Deutschland zurück. Taghavi war im Oktober 2020 in Teheran verhaftet worden und im August 2021 wegen "Mitgliedschaft in einer illegalen Gruppe" und wegen "Propaganda gegen das Regime" zu zehn Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die deutsch-iranische Aktivistin hatte sich jahrelang für Menschenrechte und insbesondere für Frauenrechte im Iran eingesetzt.
"Worte reichen nicht aus, um unsere Freude zu beschreiben", wird Claren in der Amnesty-Mitteilung zitiert. "Gleichzeitig trauern wir um die vier Jahre, die uns geraubt wurden, und den Schrecken, den sie im Evin-Gefängnis erleben musste. "
"Wir freuen uns außerordentlich mit Nahid Taghavi und ihrer Familie über ihre Freilassung", erklärte die Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, Julia Duchrow. Die Deutsch-Iranerin sei "allein wegen der friedlichen Ausübung ihres Rechts auf freie Meinungsäußerung" im Iran inhaftiert worden. Ihre Geschichte stehe "exemplarisch für die vielen lauten und leisen Stimmen, die sich der repressiven Regierung im Iran entgegenstellen".
Amnesty forderte die iranische Führung auf, die übrigen im Iran inhaftierten Doppelstaatler und die "vielen anderen gewaltlosen politischen Gefangenen sofort und bedingungslos" freizulassen.