Wurfgeschoss

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Teilnehmer eines "Zombie-Marschs" in Essen

Böllerwürfe auf Einsatzkräfte und Passanten: Halloween in Deutschland teils unruhig

In der Halloweennacht sind in mehreren Städten wieder Einsatzkräfte von Polizei und Rettungsdiensten mit Böllern und anderen Wurfgeschossen attackiert worden. Entsprechende Vorfälle meldete die Polizei am Freitag etwa aus Marl und Hannover, wo Polizisten aus größeren Ansammlungen heraus mit Pyrotechnikwürfen angegangen wurden. Aus Hamburg berichtete die Polizei ebenfalls von "teils gezielten Tätlichkeiten gegen Einsatz- und Rettungskräfte". Insgesamt blieb es relativ friedlich, schwerere Zwischenfälle blieben aus.
Video: Rathausportal in Flammen - rund eine Million Menschen protestieren gegen Macrons Rentenpläne

Video Rathausportal in Flammen - rund eine Million Menschen protestieren gegen Macrons Rentenpläne

STORY: Bilder der brennenden Eingangstür des Rathauses von Bordeaux vom Donnerstagabend. Auch in der südwestfranzösischen Stadt waren erneut Menschen auf die Straße gegangen, um ihren Unmut angesichts der Rentenreform von Staatspräsident Emmanuel Macron zu zeigen. Der Zorn der Menge entlud sich offenbar auch am Portal des Gebäudes. Teile des Zentrums von Paris zeigten sich am Freitag von Protesten gezeichnet. Während einer friedlichen Großkundgebung war es zu Zusammenstößen gekommen, nachdem Einsatzkräfte mit Wurfgeschossen angegriffen und Müllcontainer in Brand gesetzt worden waren. In Paris hatte die Polizei Tränengas und Blendgranaten eingesetzt, eine Filiale eines Schnellrestaurants wurde geplündert, Schaufensterscheiben eingeworfen, Bänke demoliert. Innenminister Gerald Darmanin teilte mit, landesweit seien 123 Polizisten bei Zusammenstößen verletzt und 80 Demonstrierenden festgenommen worden. Das Innenministerium gab die Zahl der Kundgebungsteilnehmer mit 1,08 Millionen an, die linke Gewerkschaft CGT sprach von 3,5 Millionen Demonstrierenden. Zu Tumulten kam es auch in anderen Städten, so ein Nantes, Rennes und Lorient, wo Medienberichten zufolge der Hof einer Polizeiwache in Brand gesetzt wurde. Passanten in der französischen Hauptstadt am Freitag mit ihrer Sicht auf die Rentenreform: "Ich selbst habe eher Glück mit meinem Rahmenvertrag und einer Arbeit in einem Büro. Aber, wenn ich sehe, dass man Menschen, die körperlich schwer arbeiten, sagt, dass man ihnen von den wenigen Jahren bei guter Gesundheit nach dem Renteneintritt noch zwei Jahre abzieht, dann ist auch das eine Form von Gewalt seitens der Regierung." Präsident Macron hatte in dieser Woche in einem Fernsehinterview angekündigt, seine Pläne zur Erhöhung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre trotz der anhaltenden Proteste durchzusetzen. "Für mich war Gewalt nie ein Mittel, um sich Gehör zu verschaffen. Ich setze auf Verhandlungen und daran müssen geeignete Gesprächspartner beider Seiten beteiligt sein, darunter natürlich auch die höchsten staatlichen Stellen." Auch für das Wochenende haben Gewerkschaften zu regionalen Protesten aufgerufen. Am 28. März soll - so wie am vergangenen Donnerstag - das gesamte Land mit Streiks lahmgelegt werden.
Video: Frankreich: Gewalt bei Protesten gegen umstrittene Rentenreform

Video Frankreich: Gewalt bei Protesten gegen umstrittene Rentenreform

STORY: Gewaltausbruch am Rande eines Protestmarsches gegen die geplante Rentenreform am Dienstag in der französischen Hauptstadt Paris. Die Polizei setzte Tränengas ein, als maskierte Demonstranten Wurfgeschosse und Feuerwerkskörper warfen. Mülleimer wurden in Brand gesetzt und Autoscheiben eingeschlagen. Meldungen über Verletzte oder Verhaftungen gab es zunächst nicht. Bei dem Streik gegen die Rentenreform wurde landesweit der Bahnverkehr weitgehend lahmgelegt. Zudem wurden erneut Schulen bestreikt und Öl-Raffinerien blockiert. Die Stromproduktion musste heruntergefahren werden, und es kam zu Verzögerungen bei Treibstofflieferungen. Da sich dieses Mal auch Mitarbeiter der Müllabfuhr und Lkw-Fahrer am Ausstand beteiligten, scheint sich der Widerstand gegen eine Anhebung des Rentenalters von 62 auf 64 Jahre inzwischen auf weitere Branchen auszudehnen. Bei Kundgebungen in ganz Frankreich rechneten Gewerkschafter mit bis zu zwei Millionen Menschen. Damit erhöhen die Gewerkschaften den Druck auf die Regierung von Emmanuel Macrons , die die Reform bis Ende März durchs Parlament bringen will. Seit Wochen zeigen Umfragen eine mehrheitliche Ablehnung der Reform. Die Regierung fürchtet dagegen den Kollaps des Rentensystems.