Zinspause

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EZB-Präsidentin Lagarde in Frankfurt am Main

Inflationsaussichten "weitgehend unverändert": EZB verlängert Zinspause

Angesichts der zuletzt moderaten Inflation in der Eurozone hält die Europäische Zentralbank (EZB) vorerst an ihrem abwartenden geldpolitischen Kurs fest. Wie die Zentralbank am Donnerstag nach der Sitzung des EZB-Rates mitteilte, bleibt der zentrale Leitzins bei unverändert 2,0 Prozent. Bereits bei ihrer vorangegangenen Zinsentscheidung im Juli hatte die EZB eine Pause bei der Lockerung der geldpolitischen Zügel eingelegt.
EZB in Frankfurt am Main

EZB entscheidet über Leitzinsen: Weitere Zinspause erwartet

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) berät am Donnerstag in Frankfurt am Main über die Geldpolitik im Euroraum. Angesichts der zuletzt moderaten Inflation dürfte die EZB an ihrem abwartenden geldpolitischen Kurs vorerst weiter festhalten und die Leitzinsen zum zweiten Mal in Folge unverändert lassen (Bekanntgabe 14.15 Uhr). Bereits im Juli hatte die Zentralbank nach zuvor sieben Leitzinssenkungen in Folge eine Zinspause eingelegt.
Video: EZB legt erstmals Zinspause ein nach Serie von Anhebungen

Video EZB legt erstmals Zinspause ein nach Serie von Anhebungen

STORY: Die Europäische Zentralbank (EZB) legt im Kampf gegen die Inflation nach einem Zinserhöhungsstakkato von zehn Anhebungen in Folge erstmals eine Zinspause ein. Die Währungshüter um Notenbankchefin Christine Lagarde beschlossen am Donnerstag angesichts einer schwächelnden Konjunktur und rückläufigen Inflationszahlen auf ihrer auswärtigen Zinssitzung in Athen, die Schlüsselzinsen nicht anzutasten. Christine Lagarde, EZB-Chefin: "Der EZB-Rat hat heute beschlossen, die drei Leitzinsen der EZB unverändert zu lassen. Laut unseren Informationen haben sich frühere Einschätzungen der mittelfristigen Inflationsaussichten weitgehend bestätigt. Es wird nach wie vor erwartet, dass die Inflation zu lange zu hoch bleiben wird. Und, dass der inländische Preisdruck stark bleibt." Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, liegt damit weiterhin bei 4 Prozent - das höchste Niveau seit dem Start der Währungsunion 1999. Der Leitzins bleibt bei 4,5 Prozent. Die Teuerung liegt damit immer noch mehr als doppelt so hoch wie die Zielmarke der Euro-Notenbank. Bei der Entscheidung der EZB dürfte wohl auch die eingetrübte Konjunktur im Euroraum eine wichtige Rolle gespielt haben.
Video: Anleger warten auf Zins-Entscheidung der EZB

Video Anleger warten auf Zins-Entscheidung der EZB

STORY: Die Woche an der Frankfurter Börse beginnt in Erwartung der ersten Zinssitzung der Europäischen Zentralbank am kommenden Donnerstag. In anbetracht immer trüberer Konjunkturaussichten und einer hartnäckig hohen Inflation dürfte die Sitzung für EZB-Präsidentin Christine Lagarde ein schwieriger Balanceakt werden. Analyst Robert Halver von der Baader Bank hierzu: “Es ist die Frage, was die EZB jetzt macht. Wenn sie jetzt noch eine Zinserhöhung machen sollte, ist sie an sich durch, mehr kann sie nicht machen, weil dann die Konjunktur zu stark leidet. Ohnehin hat sie einen Trumpf im Ärmel, sozusagen. Ende des Jahres werden wir feststellen, dass die Inflation Richtung drei Prozent geht. Warum? Weil der Vorjahresvergleich dies ermöglicht. Das heißt wir reden, ab jetzt eigentlich von einer Zinspause, das heißt das Zinsthema tut nicht mehr wirklich weh.” Auch der G20 Gipfel, der am Wochenende in Neu Delhi zu Ende ging, beschäftigt die Anleger in dieser Woche, es habe zwei wichtige Ergebnisse gegeben, so Robert Halver. “Erstens, der Westen verliert weiter an Einfluss, das muss man sehr klar erkennen. Und zweitens, die Welt rückt aber trotzdem enger zusammen, auch mit der afrikanischen Union, das ist sehr wichtig. Und ich habe den Eindruck, China wird im Augenblick etwas kritischer betrachtet. Die Inder kommen unheimlich stark nach vorne und die sind durchaus bereit, auch mit dem Westen stärker zusammenzuarbeiten.” Die Frage, wie gravierend China Apple-Produkte beschränken wird, könnte auch in dieser Woche die Anleger weiterhin beschäftigen. Eine entsprechende Ankündigung hatte letzte Woche kurzzeitig zu einem dreistelligen Milliardenverlust des Apple Börsenwerts geführt.
Video: US-Notenbank erhöht Leitzins um 0,75 Prozentpunkte

Video US-Notenbank erhöht Leitzins um 0,75 Prozentpunkte

STORY: Die Federal Reserve schraubt erneut den Leitzins deutlich nach oben. Wie der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell am Mittwoch bekannt gab, steigt die Rate um 75 Basispunkte auf eine Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent. Zugleich signalisierte Powell, dass die Fed im Dezember oder im Februar das Tempo etwas herausnehmen könnte. Eine Pause stellte er aber nicht in Aussicht. "Meiner Meinung nach ist es sehr verfrüht, über eine Pause bei der Zinserhöhung nachzudenken oder zu sprechen. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns. Wir brauchen kontinuierliche Zinserhöhungen, um ein Niveau zu erreichen, das ausreichend restriktiv wirkt. Und wir wissen natürlich nicht genau, wo das ist." Die Entscheidung der Fed löste an den Märkten ein Wechselbad der Gefühle aus. In der Hoffnung auf ein künftig langsameres Zinstempo der US-Notenbank griffen US-Anleger zunächst bei Aktien zu, bekamen dann aber kalte Füße. Vor allem Powells Absage an eine Zinspause wirkte als Stimmungsbremse. Angesichts einer Inflationsrate von zuletzt 8,2 Prozent steht die Notenbank geldpolitisch weiter unter Zugzwang. Manche Ökonomen fürchten, dass der US-Wirtschaft im Zuge der Zinserhöhungen die Puste ausgeht und eine Rezession ausbricht. Laut Powell hat sich der Korridor für eine "sanfte Landung" der Wirtschaft verengt. Es sei aber immer noch möglich, dass eine Rezession vermieden werde könne.